Tirol Stichwahlen enden mit zwei ÖVP-Schlappen und schwarzen Erfolgen
Seit Sonntagabend steht in allen Tiroler Gemeinden fest, wer künftig an der Spitze steht: Die Bürgermeisterstichwahlen zwei Wochen nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen sind geschlagen. Ursprünglich hätte es in 31 Tiroler Gemeinden eine Stichwahl gegeben. Diesen Sonntag kam es schließlich nur in 27 Gemeinden zum Zweikampf, da in den Gemeinden Nassereith, Völs, Wattens und Wörgl jeweils ein Kandidat bzw. eine Kandidatin auf die Stichwahl vorzeitig verzichtete.
Die Tiroler Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in den 273 Gemeinden sind geschlagen. Ein klarer allgemeiner Trend lässt sich nicht erkennen. Vielmehr ging es um eine Persönlichkeitswahl, sind sich Politologen sicher. Tirolweit kandidierten 861 Listen, 562 Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten traten an. In 31 Gemeinden ist die Entscheidung, wer neuer Bürgermeister wird, noch nicht gefallen. Dafür braucht es am 13. März eine Stichwahl.
Nur mehr 2.093: Nach Fusion zwei Gemeinden weniger in Österreich
Seit Jahresbeginn gibt es hierzulande zwei Gemeinden weniger als bisher – statt 2.095 sind es nunmehr 2.093 österreichische Gemeinden, und das hat einen einfachen Grund: Die drei Tiroler Gemeinden Matrei am Brenner, Mühlbachl und Pfons sind zu einer verschmolzen.
In Innsbruck ist fast jede zehnte Wohnung unbewohnt, wie eine Erhebung der Stadt zeigt. Und das, obwohl die Nachfrage nach Wohnraum so hoch ist wie nie. Das spiegelt sich in den Wohnungspreisen wider. Das teuerste Bundesland ist Salzburg mit einer durchschnittlichen Miete von 9,90 Euro pro Quadratmeter (inklusive Betriebskosten). Angesichts dieser Zahlen ist die Debatte um die Leerstandsabgabe wieder aufgeflammt.
Tirol: Ab sofort Wahlkarten in Gemeinden beantragbar
3.650 GemeinderätInnen werden im nächsten Jahr in Tirol neu gewählt: Nach der am Mittwoch erfolgenden Ausschreibung der Gemeinderats- und BürgermeisterInwahlen vom 27. Februar 2022 im Landesgesetzblatt findet die Kundmachung auf den Amtstafeln jener 274 Tiroler Gemeinden statt, in denen gewählt wird. Ausnahmen sind die Landeshauptstadt Innsbruck, wo der nächste reguläre Urnengang im Jahr 2024 ansteht, und die drei Gemeinden Matrei am Brenner, Mühlbachl und Pfons, wo nach der Gemeindezusammenlegung erst später gewählt wird. Die Gemeinde Wängle wählt bereits am 9. Januar 2022, da der Gemeinderat seine Auflösung beschlossen hat.
Nach dem vorzeitigen Rücktritt von Langzeitbürgermeister Josef Gahr wurde am 26. August 2021 Markus Freimüller zum neuen Ortschef der Gemeinde Fritzens in Tirol gewählt. Er hatte die Amtsgeschäfte von Gahr bereits vor wenigen Wochen übernommen. „Ich möchte, so wie ich es in den letzten Jahren gewohnt bin, ein verlässlicher Partner in allen Gremien sowie für die Dorfbevölkerung sein. Es würde mich freuen, wenn wir dieses angenehme Arbeitsklima der letzten Jahre weiterführen können“, so Freimüller.
Zusammenarbeit lohnt sich – immer mehr Tiroler Gemeinden bündeln ihre Kräfte und arbeiten mit ihren Nachbarn zusammen, wenn es um die Umsetzung und Finanzierung größerer Vorhaben geht. Bereits zum fünften Mal holen das Land Tirol und der Tiroler Gemeindeverband mit Unterstützung der GemNova Gemeinden vor den Vorhang, die besonders eng zusammenarbeiten und so gelungene gemeinschaftliche Projekte verwirklichen konnten.
Die Gemeinde Ellbögen hat einen neuen Ortschef: Nach 27 Jahren im Amt hat sich Langzeitbürgermeister Walter Hofer in den Ruhestand zurückgezogen. Am 26. Mai wählte der Gemeinderat seinen Nachfolger Walter Kiechl. Der 52-Jährige ist schon seit langer Zeit in der Gemeinde aktiv.
Nach dem Rücktritt von Arno Guggenbichler Ende März, welcher 17 Jahre lang als Bürgermeister der Gemeinde Absam tätig war, wählte der Gemeinderat in einer Sitzung Ende April 2021 Manfred Schafferer zum neuen Bürgermeister.
Die Kommunalpolitik leidet unter Alterungsbeschwerden – drei Viertel der Tiroler Bürgermeister sind bereits über 50 Jahre alt. Dagegen soll ein neues „Anti-Aging-Konzept“ mit dem Titel „Gemeindeschmiede“ helfen. Mit dieser Initiative von Land Tirol, Tiroler Gemeindeverband und GemNova sollen junge Menschen für die Kommunalpolitik begeistert werden.
Im Tiroler Ort Rum gab es einen Wechsel an der Ortsspitze: Josef Karbon ist ab sofort Bürgermeister der Gemeinde mit ihren knapp 9.300 Einwohnern.Der neue Rumer Bürgermeister ist 52 Jahre alt und besitzt in Rum eine Tischlerei.
In Stams in Tirol gibt es einen neuen Bürgermeister: Am 30. März 2021 wurde Markus Rinner zum Nachfolger von Franz Gallop gewählt. Dieser war nach 17 Jahren als Bürgermeister zurückgetreten. Rinner nimmt seine neue Verantwortung sehr ernst: “Als Bürgermeister muss man Fachmann in sehr vielen verschiedenen Bereichen sein, das funktioniert nicht so nebenbei zwischen Tür und Angel. Weil ich keine halben Sachen machen will, habe ich mich karenzieren lassen”, so der Neo-Bürgermeister.