13.8.2018 – Nach fast 19 Jahren gibt es in der niederösterreichischen Stadt Bruck an der Leitha wieder einen Chefwechsel: Mit 31. August 2018 legt der langjährige Bürgermeister Richard Hemmer sein Amt zurück. Zahlreiche Meilensteine tragen seine Handschrift und haben die Stadt und ihre Entwicklung positiv geprägt. Als Nachfolger steht bereits Vizebürgermeister Gerhard Weil fest.
Seit jungen Jahren in der Politik
Richard Hemmer wurde in Bruck an der Leitha geboren, ist verheiratet und Vater von zwei mittlerweile erwachsenen Kindern. Die Kommunalpolitik begleitet ihn schon seit vielen Jahren. Als Student engagierte er sich aktiv an Studentenbewegungen und war später auch im Gewerkschaftsbereich tätig. Nachdem er bereits im benachbarten Bruckneudorf als Gemeinderat tätig war, fiel letztendlich die Entscheidung zur Bürgermeisterkandidatur. Von 1990 bis 1999 hatte Hemmer das Amt des Stadtoberhauptes inne, welches er aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen niederlegen musste. Zehn Jahre später, im Jahr 2009, stand er erneut an der Spitze und verlässt diesmal freiwillig den Chefsessel mit Ende August 2018.
Überparteilichkeit als zentrales Anliegen
Für die damaligen Verhältnisse war Richard Hemmer mit 36 Jahren für einen Bürgermeister vergleichsweise jung. Obwohl es keinesfalls eine leichte Aufgabe war, bereut er die einstige Entscheidung nicht: „Das Bürgermeisteramt hat mich immer schon extrem interessiert und es war für mich vom ersten Tag an eine spannende Herausforderung.“ Wichtig war ihm dabei immer die Überparteilichkeit: „Ich habe den Menschen immer zugehört ohne Rücksicht auf Partei, Herkunft oder Alter.“
Full-Time-Job Bürgermeister
Ein typischer Tag fing bei Richard Hemmer bereits um sieben Uhr in der Früh im Rathaus an. Der dortige Austausch mit den Bürgern nahm dabei einen wichtigen Stellenwert in seiner Amtszeit ein: „Mein Büro war stets offen, man konnte immer zu mir kommen.“ Bürgermeister sei man jedoch nicht nur im Büro, sondern 24 Stunden, sieben Tage die Woche. Dadurch könne man die Menschen verstehen und zielorientiert an Projekte herangehen. „Nur so kann man die Entwicklung einer Stadt maßgeblich beeinflussen und ich glaube, das ist mir auch gelungen.“
Viele Projekte förderten die Stadtentwicklung
In seiner fast 19-jährigen Amtszeit wurden zahlreiche Projekte realisiert. Dazu zählen etwa die Sanierung des ehemaligen Augustinerklosters, woraus ein „Haus der Generationen“ mit Seniorenwohnungen und Kindergarten entstand. Dabei leistete Hemmer unter anderem einen wichtigen Beitrag zur Kinderbetreuung. Auch das Rathaus unterzog sich einer umfassenden Generalsanierung, welche der scheidende Bürgermeister als das beste Projekt seiner politischen Tätigkeit ansieht. Neben vielfältigen baulichen Umsetzungen wie etwa auch der Straßenbau, bei dem alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen berücksichtigt wurden, wurde auch für Migranten eine vorbildliche Lösung in Bruck gefunden: Aktuell beherbergt die Stadt 150 Asylwerber und -berechtigte.
Nachfolger steht bereits fest
Als Nachfolger steht bereits der amtierende Vizebürgermeister Gerhard Weil fest. Die beiden kennen sich schon sehr lange, bereits in den Neunzigern wurde er von Hemmer in die Kommunalpolitik geholt. Dadurch kann Weil bereits einiges an Erfahrung mitbringen. „Er hat fast jeden Tag mit mir zusammengearbeitet und ist daher schon in viele Bereiche involviert“, betont Hemmer. Die Bürgermeisterneuwahl erfolgt am 13. September 2018.
„Ich würde es jederzeit wieder tun“
Die Zukunft will der fast 65-Jährige mit seiner Familie gestalten. Zunächst wird er dieses Jahr noch in den wohlverdienten Urlaub fahren. Danach will er Zeit mit der Familie verbringen und auch bis jetzt vernachlässigte Hobbies wieder aufleben lassen. Obwohl der Bürgermeisterjob auch oft fordernd war, blickt Hemmer rückwirkend positiv auf seine Amtszeit zurück: „Es war eine schöne Zeit und ich habe es gerne getan. Und würde es auch jederzeit wieder.“