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SO RETTEN WIR DIE WELT. NACHHALTIGE ANSÄTZE FÜR MORGEN.

Prof. Dr. Christian KLEIN
Professor für Sustainable Finance Universität Kass

Christian Klein, Professor für Sustainable Finance an der Universität Kassel, hielt seinen Vortrag unter dem Motto „So retten wir die Welt: Nachhaltige Ansätze für morgen“. In seiner Forschung konzentriert er sich auf den Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Kapitalmärkte.
Bei getätigten Investitionen achtet man traditionell auf Rentabilität (macht man damit Profit), Liquidität (komme ich schnell an das Geld) und Sicherheit. Nachhaltige Finanzierungen ergänzen die klassischen Kriterien um ökologische, soziale und ethische Bewertungspunkte. Bei jeder Investition sollte man sich überlegen: Welche Auswirkungen hat diese Investition auf die Nachhaltigkeitsziele.

Klein hält fest: „Die meisten Menschen finden das Prinzip der Nachhaltigen Finanzierungen richtig und wichtig. Sie machen es nur nicht.“
Laut einer Umfrage der Uni Kassel antworteten bei der Frage „Wer will Nachhaltige Geldanlagen“ etwa 60 Prozent, dass sie sich nicht dafür interessieren. 20 Prozent behaupteten, sie hätten bereits nachhaltige Geldanlagen. Laut Klein passe diese Zahl aber nicht zu dem tatsächlichen Anteil der Nachhaltigen Investitionen. Auch bei den 60 Prozent der Menschen, die sich laut Umfrage nicht dafür interessieren, müsse man, so Klein, genauer hinsehen: Ein wesentlicher Teil dieser Menschen interessiere sich generell nicht für Geldanlagen.

Hauptgründe für die knapp 20 Prozent, welche sich zwar für Nachhaltige Geldanlagen interessieren, aber noch keine getätigt hatten, nannten folgende Beweggründe:

  1. „Mein Berater hat mir noch keine Nachhaltigen Geldanlagen vorgeschlagen.“
  2. „Ich fühle mich zu wenig über Nachhaltige Geldanlagen / Versicherungen informiert.“
  3. „Die durchschnittliche langfristigen Renditen nach Kosten sind bei Nachhaltigen Aktienfonds geringer.“ (Diese Annahme sei falsch, so Klein.)
    Zu Punkt Nummer 1 informierte Klein, dass Banken jedoch über Nachhaltige Geldanlagen informieren müssen – doch leider wissen viele Konsument:innen das nicht.

Was bedeutet „Nachhaltige Geldanlage“?

Vorerst sollte man sich fragen: Was geht gar nicht? Die meisten nennen dann: Kinderarbeit, Rüstung und Umweltzerstörung (Kohle, Massentierhaltung, Öl etc.). Das Problem bei dem Begriff „nachhaltig“ ist: Alle verstehen etwas anderes darunter. Für manche fällt auch Tabak unter dem Begriff, andere Alkohol, andere Pornografie (christliche Wertvorstellungen). Kernenergie gilt derzeit als umstritten: Ein Lager hält es für gefährlich, ein zweites will es für nachhaltig erklären.
Das Thema „Greenwashing“ kommt auf in Folge von einem Missverständnis der Natur von Nachhaltigen Geldanlagen auf. Sustainable Finance kann man in zwei große Bereiche teilen:
Sustainable Finance beschäftigt einerseits sich mit den Auswirkungen des Klimaschutzes auf die Finanzwirtschaft (ESG Investing): Gute CO2-Strategien haben etwa Google, Apple, Microsoft. Hier geht es um Risikomanagement. Darunter fallen etwa 97 Prozent der Nachhaltigen Geldanlagen.
Andererseits kann das Buzzwork Sustainable Finance sich mit der Frage, wie die Finanzwirtschaft in den Klimaschutz einbezogen werden kann (und für den Klimaschutz genutzt werden kann) beschäftigen. Das nennt man dann Impact Investing. Für Klein ist Impact das Zukunftsthema.
Seine Schlussworte wählt Klein mit Nachdruck: „Einfach einmal anfangen.“

Kurzzusammenfassung:

In seinem Vortrag „So retten wir die Welt: Nachhaltige Ansätze für morgen“ beschäftigt sich der Universitätsprofessor für Sustainable Finance mit der Schnittstelle zwischen Geld und Ethik. Die erste Problematik bei Nachhaltigen Geldanlagen ist die Definition des Begriffs an sich: Immerhin habe jede Person/jede Gruppe eigene Wertvorstellungen. Einig kann man sich jedoch sein, dass nachhaltige Investitionen nicht in den Bereichen Kinderarbeit, Rüstung oder Umweltzerstörung getätigt werden. Eine Umfrage im Rahmen seiner Forschungsarbeit fasst Klein folgendermaßen zusammen: „Die meisten Menschen finden das Prinzip der Nachhaltigen Finanzierungen richtig und wichtig. Sie machen es nur nicht.“ Sein Apell an das Publikum: „Einfach mal anfangen!“

©Erich Marschik