Wim L. THOMAS
Gründer ES3 Energy Scenarios to Strategy,
ehemaliger Energieberater Shell
Der Energieexperte Wim L. Thomas beleuchtete in seinem Impuls die Zukunft der grünen Energie und deren vielfältige Herausforderungen. Energieeffizienz muss mit dem Blick auf den wachsenden Energiehunger oberste Maxime sein. Der Blick auf den Energieverbrauch pro Kopf zeigt, wie groß der Bedarf ist. So verbraucht die USA pro Kopf 300 Giga-Joule an Energie pro Jahr. Europa verbraucht etwa die Hälfte davon und in China sind es 100 Giga-Joule. Ein großer Teil der Weltbevölkerung will den Lebensstil des Westens, was den Energiehunger weiter steigen lässt. Die Energie-Umverteilung wird die große Frage unserer Zeit werden. Im Fokus muss dabei die Effizienz stehen. Dabei müssen die Nordamerikaner um zwei Drittel und die Europäer um ein Drittel effizienter werden.
Der Energieexperte warnt auch vor einer Energiehungersnot, wenn die Nachfrage nach Energie nicht reduziert werden kann und die Effizienz gesteigert wird. Es wird jedenfalls Unmengen an Investitionen in grüne Energie und Infrastruktur brauchen. Die Welt muss weiter elektrifiziert werden, weil man nur mit Strom den steigenden Energiebedarf decken kann. Dafür wird man auch drei Mal so viele Stromleitungen wie heute bauen müssen. Investoren sind jedenfalls heute nicht mehr bereit in fossile Energien zu investieren und bevorzugen nachhaltige Energiesysteme.
Im Jahr 2020 kamen erst 11 Prozent der Energie aus Erneuerbaren Energiesystemen. Die Investitionen der letzten Jahrzehnte zeigen erst langsam ihre Wirkung. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts werden Strom und Wind durchstarten und die Mehrheit bei der Stromproduktion einnehmen. Auch die Atomkraft wird wieder an Bedeutung zunehmen. Die besten Alternativen für fossile Brennstoffe sind Batterien und Elektrifizierung, dann kommt Wasserstoff. Laut dem Energieexperten wird Wasserstoffproduktion aus Strom wettbewerbsfähig werden.
Kurzzusammenfassung
Der Energieexperte Wim L. Thomas warnt vor einer Energiehungersnot, weil die Nachfrage nach Energie weiter rasant steigen wird. Es wird mehr Energieeffizienz brauchen und große Investitionen in grüne Energie und in die Infrastruktur für den Stromtransport. Im Jahr 2020 kamen erst 11 Prozent der Energie aus Erneuerbaren Energiesystemen. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts werden Strom und Wind durchstarten und die Mehrheit bei der Stromproduktion einnehmen.