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Wie sich Kommunalpolitiker gesund halten

Zu den großen Themen im Feld der Gesundheit gehören neben der psychischen Gesundheit auch Bewegung und Ernährung. Beide Bereiche bilden stabile Grundlagen für ein langes, gesundes Leben und hängen eng zusammen. Ebenso unbestreitbar ist aber auch deren unmittelbarer Einfluss im Zusammenhang mit herausfordernden Lebensumständen und Belastungen. Die Gefahr, sich unzureichend zu bewegen und den eigenen Körper mangelhaft zu ernähren ist rasch gegeben und niemand ist davor gefeit.

Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker sind jedoch mit hohen Anforderungen in ihrem Beruf konfrontiert und nicht immer sind die drei Säulen der Gesundheitsförderung gut zu leben. Werden persönliche Bedürfnisse nicht beachtet, verdrängt und vernachlässigt, fordert der Körper selbst diese umso vehementer ein. Die Folgen können massive Erkrankungen, die unter Umständen zu einer kürzeren Lebenserwartung führen, sein. Zudem werden die oft selbst auferlegten hohen Ansprüche für einige Menschen unerträglich, sodass Depressionen keine Seltenheit darstellen.

Die Frage ist: Was hält gesund?

Belastungen, Stress, vielfältige Herausforderungen machen allen Menschen zu schaffen. Doch manche stehen wie ein Fels in der Brandung. Warum bewältigen manche Menschen Krisen und Herausforderungen besser als andere? Was macht sie psychisch und physisch stärker? Was ist entscheidend dafür, dass der Beruf Bürgermeister trotz aller Anforderungen zu einer freudvollen Aufgabe werden kann?

Ein Phänomen, das hier schützend auf den Menschen wirkt, ist Resilienz. Dieser Begriff wird auch außerhalb von Fachkreisen immer mehr zum Thema. Der dazu entwickelte Kohärenzsinn stärkt Menschen. Folgende Eigenschaften helfen resilient zu sein und stellen somit gesundheitsfördernde Schlüsselbegriffe dar: Optimismus und Selbstwirksamkeit, Verantwortung und Netzwerkorientierung, Lösungsorientierung und Zukunftsorientierung. Das Gefühl der Verstehbarkeit, der Handhabbarkeit und der Sinnhaftigkeit.

Weiters zählt der Lebensstil zu einem wesentlichen Einflussfaktor auf die eigene Gesundheit. Wissenschaftler gehen davon aus, dass mehr als 70 Prozent aller Erkrankungen in den westlichen Industrieländern ernährungs- und Lebensstil-induziert sind. Insbesondere Fehlernährung, Bewegungsmangel und Übergewicht spielen eine große Rolle. Aber auch Nikotingenuss und Alkoholkonsum tragen dazu bei.

Bewegung wirkt. Auf Körper, Geist und unser soziales Leben

Was viele Menschen vergessen: Bewegung ist eine wichtige Voraussetzung für ein umfassendes Wohlbefinden und Gesundheit. Aber, es muss nicht immer gleich schweißtreibender Sport sein! Gesunde Bewegung kann auch im Alltag ihren Platz haben. Einfach einmal den Aufzug stehenlassen und die Treppe nehmen, schon ist der erste Schritt zu einem neuen, bewussten Leben getan. Egal ob man den Weg in die Arbeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, am Wochenende im Garten arbeitet oder an einem sportlichen Wettkampf teilnimmt – Bewegung wirkt. Nicht nur das körperliche und seelische Wohlbefinden, sondern auch das soziale Leben profitiert davon.

Was bringt Bewegung?

Unser Organismus ist sehr flexibel. Er passt sich genau daran an, wieviel und wie man sich bewegt. Wer sich wenig bewegt, unterfordert zum Beispiel auf Dauer seine Muskulatur und sein Herz-Kreislauf-System. Körperlich aktive Personen sind seltener krank und bleiben auch länger selbstständig mobil und fit. Wer sich regelmäßig bewegt, fühlt sich nicht nur besser, sondern schläft auch besser Sogar Angstgefühle und Depressionen können vermindert werden.

Ein Leben mit zu wenig Bewegung hingegen kann chronische Krankheiten, eingeschränkte Mobilität und mangelnde Belastbarkeit mitverursachen. Das bedeutet geringere Leistungsfähigkeit und verminderte Lebensqualität. Bewegung vermindert sogar das Risiko für einen vorzeitigen Tod durch Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt etc.

Bewegung fördert die Gesundheit

Der Energieumsatz hat einen zentralen Einfluss auf die Gesundheit und die Fitness des gesamten Körpers, weil er die meisten anderen bekannten Risikofaktoren beeinflusst, z. B. den Körperfettanteil (Bauchumfang), die Knochendichte, die Insulinempfindlichkeit, die Blutfette und den Blutdruck. Kraft und Ausdauer sind hingegen grundlegende Voraussetzungen für die körperliche Leistungsfähigkeit.

Etwa ab dem 35. Lebensjahr beginnt die Leistungsfähigkeit des Körpers aufgrund natürlicher Alterungsprozesse abzunehmen. Mit zunehmendem Alter steigt daher das Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen. Körperliche Inaktivität verursacht bzw. fördert diese Abbauvorgänge. Ausreichend Bewegung und gezieltes Training helfen, die Risikofaktoren für Erkrankungen zu senken und gesund älter zu werden. Bestimmte Wirkungen von Bewegung können schon nach sehr kurzer Zeit eintreten, z. B. verbessern sich die Muskelkraft und der Fettstoffwechsel in zirka vier bis sechs Wochen nach dem Trainingsbeginn.

Empfohlen wird, dass Erwachsene mindestens 150 Minuten pro Woche ausdauerorientierte Bewegung machen, um so einen Beitrag zu ihrer Gesundheit zu leisten. Zusätzlich sollten Erwachsene an zwei oder mehr Tagen muskelkräftigende Übungen machen. Diese Empfehlungen bedeuten aber nicht, dass Sie in diesem Ausmaß schweißtreibend sportlich aktiv sein müssen. Sie können Ihre Bewegungsminuten auch im Alltag – zum Beispiel beim Treppensteigen oder auf dem Fußweg in die Arbeit – sammeln.

Die Vorteile dieser Art von „Training“ liegen auf der Hand: Es kostet nichts, benötigt weder Platz noch spezielle Geräte, und Sie haben keinen großen Zeitaufwand. Kurz gesagt: Der erste Schritt in ein langfristig bewegtes Leben ist ganz einfach! Um das Risiko für Erkrankungen zu senken und möglichst lange in Gesundheit leben zu können, muss Bewegung jedoch regelmäßig, im richtigen Ausmaß und lebenslang betrieben werden.

Gesundheitswirksame Bewegung sind all jene körperlichen Aktivitäten, die die Gesundheit fördern und das Verletzungsrisiko nicht unnötig erhöhen. Dabei wird mehr Energie verbraucht als beim Liegen, Sitzen oder Stehen.

Gesunde Ernährung leicht gemacht

Gesund essen heißt ausgewogen und abwechslungsreich essen. Täglich steht uns eine große Vielfalt an Lebensmitteln und Speisen zur Verfügung, sodass wir immer wieder Entscheidungen treffen und vor der Herausforderung stehen, das Angebot richtig zu nützen.

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Alle Lebensmittel sind erlaubt, solange die Verzehrmengen im richtigen Verhältnis zueinanderstehen. ©BMSGPK

Grundsätzlich ist es nicht schwer, sich abwechslungsreich zu ernähren: Greifen Sie reichlich zu bei pflanzlichen Lebensmitteln und trinken Sie ausreichend, am besten Wasser. Gehen Sie sparsam mit allen tierischen und fettreichen Lebensmitteln und mit Süßwaren um und konsumieren Sie möglichst natürliche Lebensmittel.

Orientieren Sie sich an der Darstellung der österreichischen Ernährungspyramide. Diese zeigt, dass Sie auf kein Lebensmittel verzichten müssen, solange die Verzehrmengen im richtigen Verhältnis zueinanderstehen. Die Größe der Flächen weist in etwa auf den wünschenswerten Anteil der einzelnen Lebensmittelgruppen beim Essen hin. Die Ernährungspyramide signalisiert auch, dass unsere Ernährung so bunt und abwechslungsreich wie möglich gestaltet sein soll.

Abwechslungsreich, vollwertig und bunt – das ist die österreichische Ernährungspyramide. Mit ihrer Hilfe ist eine ausgewogene Ernährung ganz einfach. Alle Lebensmittel sind erlaubt, solange die Verzehrmengen im richtigen Verhältnis zueinanderstehen. Die Ernährungspyramide besteht aus sechs Lebensmittelgruppen und einer Getränkegruppe. Je weiter unten ein Lebensmittel zu finden ist, desto mehr sollten Sie davon konsumieren. Sie werden sehen: Gesunde Ernährung ist leicht umzusetzen und schmeckt ausgezeichnet!

Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung trotz herausfordernden Alltags

Der Alltag des Kommunalpolitikers ist nicht vergleichbar mit anderen Berufen, die Aufgabe, trotzdem für ausreichend Bewegung und gute Ernährung zu sorgen hat jedoch viel im Leben mit anderen berufstätigen Menschen gemeinsam. In der Umsetzung des Wissens liegt die besondere Herausforderung.

Wie kann das aussehen?

  • Nehmen Sie sich bewusst Zeit für regelmäßige, auch kleine Bewegungseinheiten. Bauen Sie Bewegung in ihren Alltag ein. Vermeiden Sie jedoch Sport, der sie über ihre Grenzen bringt. Machen Sie Bewegung, die ihnen Spaß macht.
  • ausgeglichene, regelmäßige Ernährung: nicht immer ist es leicht, die Grundsätze der Ernährung in einem Alltag voller Herausforderungen einzubauen. Die Änderung der Gewohnheiten kann in kleinen Schritten gelingen. Sagen Sie „Nein“, zu Mahlzeiten, zu Getränken, die sie nicht einnehmen wollen, die ihnen auf Grund der Gastfreundschaft angeboten werden, klare Kommunikation und eine freundliche Ablehnung ist für jeden verständlich.
  • mäßiger Alkoholkonsum
  • kein Nikotin
  • ausreichend Schlaf
  • Gelassenheit
  • gute Freunde
  • das Wissen um gesundheitsfördernde Faktoren

 

Der Fonds Gesundes Österreich bietet Gesundheits-Seminare für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Mehr Informationen erhalten Sie hier.

@Klaus Ranger,Fonds Gesundes Österreich