Wir schaffen Heimat.
Wir gestalten Zukunft.

Welfrauentag: Statements der Ortschefinnen

8.3.2017 – Im Vorfeld des Weltfrauentags hat der Gemeindebund den heimischen Ortschefinnen drei Fragen gestellt. Antworten kamen aus allen Bundesländern bis auf Vorarlberg, in vielfältiger inhaltlicher Bandbreite.

Wir haben gefragt, das haben uns die Bürgermeisterinnen geantwortet:

Was ist die größte Hürde an die Spitze einer Gemeinde zu kommen?

„Die größte Hürde ist, sich zu trauen.“
Gabriele Nabinger, Bürgermeisterin von Kittsee (BGLD)

„Die größte Hürde ist sicher sich durchzusetzen, sprich man muss es sich selbst zutrauen. Man muss sich in Gremien durchsetzen, dies geschieht nur in dem ich sage: ‚Ja ich kann es‘.“
Gabriele Dörflinger, Bürgermeisterin von Klein St. Paul (KTN)

 „Sich selbst zu überzeugen für das Amt der Bürgermeisterin geeignet zu sein.“
Anna Zarre, Bürgermeisterin von Albeck (KTN)

„Die größte Hürde ist das Rollenbild der Frau („eine Frau gehört hinter den Herd“) bzw. das bisherige Rollenbild des Bürgermeisters („ein Bürgermeister muss ein Mann sein“).“
Marika Lagger-Pöllinger, Bürgermeisterin von Lendorf (KTN)

„Eine der größten Hürden ist zuerst einmal die Vereinbarkeit mit dem aktuellen Beruf (z.B. Reduzierung der Stunden, Genehmigung beim Dienstgeber ….) und – in zweiter Linie die Vereinbarkeit mit Familie: Der Partner muss voll hinter einem stehen und man braucht ein großes Netzwerk an Betreuungspersonen (meine Kinder waren 3 und 6 Jahre als ich Bgm. wurde). Aber auch die männliche Funktionärsschicht ist anfangs sehr skeptisch, ob das einer Frau zuzutrauen ist.“
Anette Töpfl, Bürgermeisterin von Vitis (NÖ)

„Die Tätigkeit des Bürgermeisters wird „leider“ immer noch als Männerdomäne gesehen. Frauen müssen doppelt so viel Überzeugungsarbeit leisten.“
Claudia Weber, Bürgermeisterin von Matzen-Raggendorf (NÖ)

„Ich persönlich hatte keine große Hürde an die Spitze zu kommen. Bei einer Klausur wurde ich von den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen quasi nominiert.“
Michaela Walla, Bürgermeisterin von Warth (NÖ)

„Durchsetzungskraft; sich in der Männerwelt zu etablieren; als Frau ernst genommen zu werden.“
Beatrix Dalos, Bürgermeisterin von Biedermannsdorf (NÖ)

„Ich war schon immer als Bürgerin von Leobendorf am Geschehen in der Gemeinde interessiert und habe nicht nur als Ortsparteiobfrau, sondern auch als Gemeinderätin versucht, das Zusammenleben der Menschen in der Gemeinde positiv mitzugestalten. Es war für mich daher nicht wirklich eine „Hürde“ dieses Amt anzutreten.“
Magdalena Batoha, Bürgermeisterin von Leobendorf (NÖ)

„Da die einflussreichen Positionen auch in der Gemeinde meist von Männern besetzt  sind, ist es äußerst schwierig, als Frau an die Spitze einer Politkarriere zu kommen.“
Irene Gölles, Bürgermeisterin von Gloggnitz (NÖ)

„Für mich persönlich war es überhaupt keine Schwierigkeit, an die Spitze der Gemeinde zu kommen.“
Adelheid Ebner, Bürgermeisterin von Gutenbrunn (NÖ)

„Man muss die Bürger ernst nehmen, die Arbeit in der Gemeinde ist auf tägliche Präsenz ausgerichtet und die Sorgen und Anliegen muss man ernst nehmen und den Leuten zuhören, das ist enorm wichtig.“
Ludmilla Etzenberger, Bürgermeisterin von Gföhl (NÖ)

„Der Mut sich selbst in Position zu bringen! Viele Bürgermeisterinnen wurden es durch verschiedenste Umstände, nicht unbedingt, weil sie selbst das Amt angestrebt haben.“
Kerstin Suchan-Mayr, Bürgermeisterin von St. Valentin (NÖ)

„Für mich gab es keine große Hürde, denn ich wurde anlässlich einer Neuwahl im Jahre 1996 als Spitzenkandidatin vorgeschlagen und gewählt. Damals war es noch ungewöhnlich, als Frau an der Spitze der Gemeinde zu stehen.“
Traude Gruber, Bürgermeisterin von Hochwolkersdorf (NÖ)

„„Es wird immer schwieriger, Personen zu finden, die die Verantwortung eines Bürgermeisters/einer Bürgermeisterin übernehmen. Im meinem Fall war ich die einzige Kandidatin, daher gab es nicht wirklich eine Hürde. Ein paar Jahre bevor ich Bürgermeisterin wurde, wurde ich gefragt, ob ich bereit wäre in den Gemeindevorstand zu kommen – „weil wir halt auch eine Frau im Gemeindevorstand brauchen“. Da wäre es mir schon lieber gewesen, man hätte mit meinen Fähigkeiten argumentiert.“
Gudrun Berger, Bürgermeisterin von Furth bei Göttweig (NÖ)

„Hürden sehe und sah ich als Frau keine.“
Claudia Fuchsluger, Bürgermeisterin von Randegg (NÖ)

„Hürden gibt es sicher nicht mehr, wenn das Engagement passt!“
Elisabeth Höllwarth-Kaiser, Bürgermeisterin von Oberhofen am Irrsee (OÖ)

„Die größte Hürde an die Spitze der Gemeinde zu kommen, ist die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erlangen.“
Christine Eisner, Bürgermeisterin von Ohlsdorf (OÖ)

„Größte Hürde: Oftmals das fehlende Selbstvertrauen der Frauen, männerdominierte Rankings, fehlende Mentoren (wenn mich mein Vorgänger nicht gefördert hätte, wäre ich niemals in die Position gekommen).“
Maria Pachner, Bürgermeisterin von Grieskirchen (OÖ)

„Man muss überhaupt einmal die Möglichkeit haben, dass man in den politische Gremien drinnen ist. Zielführend ist, wenn man schon eine Zeit lange vorher in der öffentlichen Arbeit (Gemeindevertretung, Pfarre, Vereine usw….) mitwirkt , um überhaupt als Kandidatin in Betracht gezogen zu werden. Größte Hürde können auch Vorgänger sein, welche mit der Wahl (Kandidatur) nicht einverstanden sind, obwohl die Bevölkerung es sich wünscht.“
Sonja Ottenbacher, Bürgermeisterin von Stuhlfelden (SBG)

„Die Hürden sehe ich darin, dass Frauen sich viel zu wenig zutrauen. Ich habe Powerfrauen ganz ruhig werden sehen, wenn in der Gemeindevertretung ein Mann bestimmt auftritt. Danach haben sie oft gesagt: ‚Ich wollte keinen Blödsinn sagen, aber dann hat ein Mann genau das gesagt, was mir zu banal war.‘“
Michaela Höfelsauer, Bürgermeisterin von Lend (SBG)

„Zwischen Gemeinde und Unternehmen sehe ich keinen Unterschied. Die Hürde besteht darin, sich gegen die männliche Konkurrenz zu behaupten. Dazu gehört, mit sehr viel Selbstbewusstsein auf sich und seine Stärken aufmerksam zu machen.“
Monika Schwaiger, Bürgermeisterin in Seekirchen am Wallersee (SBG)

„Dass man von „Mann“ überhaupt vorgesehen ist als Nachfolgerin, bzw. vorgeschlagen wird.“
Maria Skazel, Bürgermeisterin von St. Peter im Sulmtal (STMK)

„Die größte Hürde an die Spitze einer Gemeinde zu kommen: die Machtgier der Männer, Skepsis gegenüber einer Frau, dass sie „wenig Überblick über Finanzen hat“, dass eine Frau zu wenig Konsequenz oder Durchsetzungsvermögen besitzt, dass eine Frau plötzlich eine „Konkurrentin“ den Männern gegenüber sein wird.“
Brigitte Lackner, Bürgermeisterin von St. Ulrich am Pillersee (T)

„Der Glaube in der Bevölkerung, dass Männer sich für die Politik besser eignen (gilt vor allem für die Außenbezirke).“

„Die größte Hürde ist auf jeden Fall, dass Frauen sich Führungspositionen nicht zutrauen. Frauen haben auch meistens die Vereinbarkeit mit Familie und Beruf zu meistern, was auch nicht immer einfach ist. Weil meistens bleibt sehr viel bei ihnen hängen. Der Mann ist berufstätig und erwartet sich, dass alles reibungslos weiterläuft, auch wenn Frauen Karriere machen.“
Brigitte Praxmarer, Bürgermeisterin von Flaurling (T)

„Für mich war die größte Hürde, über meinen eigenen Schatten zu springen und die Aufgabe anzunehmen. Vermutlich stehen sich viele fähige Frauen selber im Weg.“
Erika Rogl, Bürgermeisterin von Kals am Großglockner (Osttirol)

Was ist am schwierigsten, wenn man einmal im Amt ist?

„Im Amt ist es sehr schwierig, akzeptiert zu werden. Eine Frau muss mehr arbeiten und sich viel besser vorbereiten.“
Gabriele Nabinger, Bürgermeisterin von Kittsee (BGLD)

„Momentan sehe ich keine Schwierigkeiten, zu Beginn hat natürlich „jeder“ probiert wie weit man gehen kann. Klare Linien und klares Stehvermögen sind wichtig.“
Gabriele Dörflinger, Bürgermeisterin von Klein St. Paul (KTN)

„Die Parteipolitik!!!!“
Anna Zarre, Bürgermeisterin von Albeck (KTN)

„Am schwierigsten ist es, sich Respekt und Anerkennung zu verschaffen. Eine Frau muss um vieles mehr leisten, um dieselbe Anerkennung zu erhalten wie ein Mann im Amt.“
Marika Lagger-Pöllinger, Bürgermeisterin von Lendorf (KTN)

„Ich bin mit meinem Heimatort sehr verbunden und setze mich mit voller Kraft für die Anliegen unserer Bevölkerung ein. Ich habe immer ein offenes Ohr und bin für jeden Mitbürger da. Dadurch gibt es sehr wenig „Privatleben“ und man braucht eine verständnisvolle Familie.“
Traude Gruber, Bürgermeisterin von Hochwolkersdorf (NÖ)

„Meinem Empfinden nach sind die größeren Schwierigkeiten – oder eigentlich Herausforderungen – nicht geschlechterspezifisch. Aber sicher geht es für Bürgermeisterinnen auch dort und da darum, durch besonderen Einsatz und Leistung „eingeschworene Männerrunden“ zu durchbrechen, um in ihrer Rolle als Bürgermeisterin genauso ernst genommen zu werden, wie ein männlicher Kollege.“
Gudrun Berger, Bürgermeisterin von Furth bei Göttweig (NÖ)

„Wochenendtermine und Abendtermine als Ehefrau und Mutter zu vereinbaren.“
Claudia Fuchsluger, Bürgermeisterin von Randegg (NÖ)

„Keine leeren Versprechungen machen, Worthalten ist sehr wichtig und die Entscheidungen in der Gemeinde punktgenau treffen.“
Ludmilla Etzenberger, Bürgermeisterin von Gföhl (NÖ)

„Auf sich selbst zu achten, sich abzugrenzen. Zeit für sich zu nehmen, nicht nur als Bürgermeisterin  für die anderen da zu sein.“
Kerstin Suchan-Mayr, Bürgermeisterin von St. Valentin (NÖ)

„Da ich diesen Schritt noch keine Sekunde bereut habe, gibt es nicht wirklich Schwierigkeiten, die nicht auch gelöst werden können. Wichtig ist, dass man von Anfang ganz offen die Probleme anspricht und immer den/die betroffenen Bürger bei den Lösungsversuchen mit einbindet.“
Magdalena Batoha, Bürgermeisterin von Leobendorf (NÖ)

„Leider wird eine Frau an der Spitze auch heute noch teilweise nicht von unserer Gesellschaft akzeptiert. Denn vielen ist es noch immer nicht bewusst, dass Frauen gleiche Arbeit leisten können wie Männer – ihre Arbeit  wird daher unterschiedlich bewertet.“
Irene Gölles, Bürgermeisterin von Gloggnitz (NÖ)

„Ich sehe in jedem Tag neue Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Die Aufgaben sind spannend und vielfältig. Wenn man die Tätigkeit als Bürgermeisterin gerne und mit innerster Überzeugung macht, so gelingt sie auch. Wichtig ist, am Boden zu bleiben und die Nähe zu den Bürgern zu leben.“
Adelheid Ebner, Bürgermeisterin von Gutenbrunn (NÖ)

„Hier ist sicher ein wesentlicher Punkt, dass FRAU sich behaupten muss. Allerdings kann ich aus meiner Erfahrung feststellen, dass auch von vielen besonders viel Respekt und Anerkennung erfolgt ist, von wegen eben Frau, Mutter und Familie; Beruf und Bürgermeisteramt.“
Michaela Walla, Bürgermeisterin von Warth (NÖ)

„Sich rasch im Amt und den Amtsgeschäften zurechtzufinden; oft wird mehr Leistung und Einsatz vorausgesetzt als bei Männern. Eine weitere Herausforderung ist, Familie und zeitintensive Arbeit unter einen Hut bringen.“
Beatrix Dalos, Bürgermeisterin von Biedermannsdorf (NÖ)

„Die Organisation von „Bürgermeisterei“ und Familie. Ohne absoluten Rückhalt und Unterstützung durch Partner und Familie kann die Ausübung des Amtes sehr schwierig werden. Das Amt des Bürgermeisters kann in größeren Gemeinden sehr schnell zum Vollzeitjob werden.“
Claudia Weber, Bürgermeisterin von Matzen-Raggendorf (NÖ)

„Über alle Themenbereiche möglichst gut (rechtlich)  Bescheid zu wissen. Manchmal ist man überfordert bzw. überbelastet und hier den richtigen Weg zu finden, um wieder Spaß am „Amt“ zu finden.“
Anette Töpfl, Bürgermeisterin von Vitis (NÖ)

„Schwierigkeiten im Amt:  die Rechtssituation, die Entscheidungen oftmals sehr schwierig macht, oder auch die teilweise fehlende Toleranz in der Bevölkerung, und natürlich die familienfeindlichen Arbeitszeiten.“
Maria Pachner, Bürgermeisterin von Grieskirchen (OÖ)

„Das Schwierigste, wenn man im Amt ist, ist es, die Erwartungen, die in die gewählte Bürgermeisterin gesetzt werden, zu erfüllen. Bei mir war es das Versprechen eine Bürgermeisterin für ALLE zu sein! Dieses Versprechen konnte ich erfolgreich umsetzen.“
Christine Eisner, Bürgermeisterin von Ohlsdorf (OÖ)

„Die größten Schwierigkeiten ergeben sich aus der Vereinbarkeit von Familie und Amt, ein unglaublicher Rückhalt und größtes Verständnis des Partners und der (Klein)Kinder ist notwendig, da die meisten Termine am Abend und an den Wochenenden angesetzt sind.“
Elisabeth Höllwarth-Kaiser, Bürgermeisterin von Oberhofen am Irrsee (OÖ)

„Am schwierigsten, wenn man einmal im Amt ist, ist, sich die Sensibilität zu bewahren und trotzdem eine „dicke Haut“ zu entwickeln!“
Monika Schwaiger, Bürgermeisterin in Seekirchen am Wallersee (SBG)

„Die Abgrenzung. Man ist plötzlich Allgemeingut und als Frau ist es oft schwierig hier eine klare Grenze zu ziehen. Mit vielen Problemen, die man zu mir trägt, wäre man zu meinem männlichen Vorgänger gar nicht gekommen.“
Michaela Höfelsauer, Bürgermeisterin von Lend (SBG)

„Anfangs kann es schwierig sein, bis man ein gutes Klima in der Gemeindevertretung hat, um parteiübergreifend gut und intensiv zusammenarbeiten zu können. Ein unverzichtbarer Bestandteil für gute Gemeindearbeit sind aber auch die kompetenten, guten und solidarischen MitarbeiterInnen!!! Außerdem schwierig: die vielen neuen Aufgabengebiete, welche man gar nicht können kann und für alles und alle – immer – zuständig und verantwortlich zu sein und der enorme Zeitaufwand.“
Sonja Ottenbacher, Bürgermeisterin von Stuhlfelden (SBG)

„Die große Last der Verantwortung in Bezug auf die Umsetzung von Gesetzen (z.B. im Bauwesen…), aber auch z.B. für mich persönlich, jeden Tag, jede Stunde „öffentliche Person“ zu sein. Bei Frauen wird besonders genau hingeschaut (was hast du an, was sagst du…).“
Maria Skazel, Bürgermeisterin von St. Peter im Sulmtal (STMK)

„Das Schwierigste im Amt ist (nur anfangs), dass man als Frau sich einen gewissen Respekt aufbaut, Vertrauen gewinnt; wenn das gelingt – übrigens spätestens nach der Wiederwahl ist der Respekt und die Anerkennung vorhanden.“
Brigitte Lackner, Bürgermeisterin von St. Ulrich am Pillersee (T)

„Sich Respekt zu verschaffen und ernst genommen zu werden.“
Brigitte Praxmarer, Bürgermeisterin von Flaurling (T)

„Die Hürden, die der „Verlierer“ einem bewusst in den Weg legt und die Vereinbarung Familie, Freizeit und Arbeit (da das Stundenausmaß einer Bürgermeisterin sehr groß ist).“
Monika Wechselberger, Bürgermeisterin von Mayrhofen (T)

„Die Aufgabe der Bürgermeister/in ist herausfordernd und zeitaufwendig, wenn man sie bürgerfreundlich macht. Das tun Frauen in den meisten Fällen, sie hängen sich rein und das kostet viel Zeit. Diese Aufgabe mit einer Familie zu kombinieren halte ich für schwierig, es sei denn, es steht ein Partner an der Seite der den Rücken frei hält.“
Erika Rogl, Bürgermeisterin von Kals am Großglockner (Osttirol)

Was müsste getan werden, damit mehr Frauen in kommunale Spitzenpositionen zu kommen?

„Bessere Absicherung für nachher, Frauen davon überzeugen, dass es funktionieren kann.“
Gabriele Nabinger, Bürgermeisterin von Kittsee (BGLD)

„Aus meiner Sicht kann ich sagen: Wichtig wäre ein Frauen-Mentoring. Die Förderung junger Frauen, durch Einschulung, Kurse, etc.. Bessere Kinderbetreuungszeiten sind außerdem wichtig, damit sich Frauen auch freispielen können und ebenfalls: andere familienfreundlichere Sitzungszeiten.“
Gabriele Dörflinger, Bürgermeisterin von Klein St. Paul (KTN)

„Bewusstseinsbildung, Bewusstseinsbildung, Bewusstseinsbildung…auch darin, wie schön Kommunalpolitik sein kann!“
Marika Lagger-Pöllinger, Bürgermeisterin von Lendorf (KTN)

„Soziale Absicherung z.B. Karenz.“
 Anna Zarre, Bürgermeisterin von Albeck (KTN)

„Da gibt es aus meiner Sicht keine Standardlösung. Frauen sind in so vielen Bereichen engagiert, dass die Energie oft nicht reicht, dann auch noch in der Gemeinde Verantwortung zu übernehmen. Es braucht Fingerspitzengefühl und persönliche Gespräche um Frauen wegen ihren Fähigkeiten und Talenten in solche Positionen zu bringen – und nicht nur, weil sie Frauen sind!“
Gudrun Berger, Bürgermeisterin von Furth bei Göttweig (NÖ)

„Mut machen! Als Frau wird man genauso akzeptiert wie ein Mann. Als Frau hat man auch ein gutes Gefühl für Probleme, man ist einfühlsamer und kann, wenn notwendig, auch Charme sprühen lassen. Ich fühle mich als Bürgermeisterin in meiner Rolle sehr wohl und freute mich über das tolle Vorzugsstimmenergebnis bei meiner Wiederwahl 2015 zur zweiten Amtsperiode als Bürgermeisterin von Randegg.“
Claudia Fuchsluger, Bürgermeisterin von Randegg (NÖ)

„Eine von Respekt getragene Zusammenarbeit zwischen Frauen und Männern, dann ist eine Spitzenposition eine schöne Aufgabe.“
Ludmilla Etzenberger, Bürgermeisterin von Gföhl (NÖ)

„Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Bürgermeisteramt in allen Bundesländern als Beruf anzuerkennen. Frauen Mut machen, bessere Vernetzung von Politikerinnen.“
Kerstin Suchan-Mayr, Bürgermeisterin von St. Valentin (NÖ)

„Man kann Frauen nicht über Quoten, etc. dazu „verpflichten“, Führungspositionen zu übernehmen. Es muss „die Frau“ selbst entscheiden, ob sie das möchte oder nicht. Meine Einstellung dazu – Diejenigen, die gerne eine solche Position übernehmen möchten, haben in der heutigen Zeit mittlerweile auch die Möglichkeit dazu.“
Magdalena Batoha, Bürgermeisterin von Leobendorf (NÖ)

„Frauen müssen immer noch besser sein als die männlichen Kollegen. Frauen sind immer noch mit Doppel- und Dreifachbelastungen konfrontiert, denn Männer müssen sich nicht darum kümmern, wer an Sitzungsabenden oder anderen Veranstaltungen die Kinder betreut.“
Irene Gölles, Bürgermeisterin von Gloggnitz (NÖ)

„Neben der Bereitschaft der Gesellschaft, Frauen als Bürgermeisterinnen zuzulassen, sehe ich u.a. als einen wichtigen Ansatz, dass Frauen persönlich die Bereitschaft und das Engagement mitbringen  und dies verstärkt  in den Blickpunkt stellen.“
Adelheid Ebner, Bürgermeisterin von Gutenbrunn (NÖ)

„Ich denke, es ist momentan auch schwierig, Männer in die Gemeindepolitik zu bringen. Ein positiver Ansatz ist sicher, immer wieder festzustellen, dass besonders in der Gemeindeebene noch eine gute Basisarbeit geleistet wird. Der direkte Kontakt zu den Menschen der Gemeinde ist da sicher auch ein wichtiger Ansatz. Das Umsetzen von Projekten und Ideen ist im bestimmten Rahmen auch möglich. Und es macht viel Freude, es kommt auch einiges an Lob und Anerkennung zurück.“
Michaela Walla, Bürgermeisterin von Warth (NÖ)

„Verbesserung von Vereinbarkeit Familie und Beruf; Akzeptanz stärken; bessere Vernetzung von Bürgermeisterinnen, um sich gegenseitig auszutauschen.“
Beatrix Dalos, Bürgermeisterin von Biedermannsdorf (NÖ)

„Das Image der sogenannten „Quotenfrau“ muss „repariert“ werden. Solange es die Frauenquote gibt, besteht die Gefahr „nicht für voll“ genommen zu werden.“
Claudia Weber, Bürgermeisterin von Matzen-Raggendorf (NÖ)

„Noch mehr mediales Marketing für politische Positionen von Frauen, damit das Bewusstsein in der Bevölkerung dafür größer wird und dass eine Frau in einer Funktion ihre Kinder genauso erziehen kann bzw. ein inniges Verhältnis zu ihren Kindern haben kann, als andere Mütter, denn es werden Frauen in Führungspositionen leider noch immer als „Rabenmütter“ bezeichnet.“
Anette Töpfl, Bürgermeisterin von Vitis (NÖ)

„Was zu tun wäre, um mehr Frauen in die kommunale Spitzenpolitik zu bringen: Mutmachprogramme, Vorbilder, Wertschätzung und achtsamer Umgang!!!“
Maria Pachner, Bürgermeisterin von Grieskirchen (OÖ)

„Dass mehr Frauen in kommunale Spitzenpositionen kommen, müsste von „oben“ vorgelebt werden und es müssen die Seilschaften der männlichen Politiker unterbrochen werden. Außerdem bedarf es der Akzeptanz und der Unterstützung in der Familie. Der Beruf einer eine Spitzenpolitikerin ist ja nicht gerade familienfreundlich.“
Christine Eisner, Bürgermeisterin von Ohlsdorf (OÖ)

„Das ist sehr individuell, aber wichtig ist sicher, die Vereinbarkeit von kommunalem Amt und Familie ermöglichen.“
Elisabeth Höllwarth-Kaiser, Bürgermeisterin von Oberhofen am Irrsee (OÖ)

„Diese Frage ist nicht mit einem Satz zu beantworten. Da könnte ich ein Buch darüber schreiben. Ich denke, anfangen muss alles bei der Erziehung. Frauen sollten ebenso zu selbstbewussten und selbstbestimmten Menschen herangezogen werden, wie das männliche Geschlecht. Frauen müssten lernen, sich gegen die männliche Konkurrenz durchzusetzen und sich nicht so schnell entmutigen lassen. Die Entscheidungsträger bei politischen Positionen dürften nicht überwiegend Männer sein.“
Monika Schwaiger, Bürgermeisterin in Seekirchen am Wallersee (SBG)

„Kommunikation. Viele Frauen wissen gar nicht, wie interessant Politik sein kann. In der Gemeindevertretung erhalten sie meist die typischen Frauenagenden – die aber mit der Zeit oft zu wenig sind.“
Michaela Höfelsauer, Bürgermeisterin von Lend (SBG)

„Bewusstseinsbildung: Immer wieder darauf aufmerksam machen, dass es auch viele Frauen in diesen Positionen gibt und die es auch sehr gut und sehr gerne machen -Vorbild bzw. Vorleben! Es ist wichtig, Frauen in ihrer Entscheidung und ihrem Selbstbewusstsein stärken und unterstützen! Für die Attraktivität wäre auch die  soziale Absicherung essentiell – aber auch natürlich für die Männer! WER MUT ZEIGT – MACHT MUT!!!!!!!“
Sonja Ottenbacher, Bürgermeisterin von Stuhlfelden (SBG)

„Frauen muss auf jeden Fall mehr „Mut“ gemacht werden als Männern! Frauen trauen es sich eher nicht zu von 0 auf 100 in die Kommunalpolitik einzusteigen. Falls jedoch eine aktive Mitarbeit in der Gemeinde schon ohne Mandat ermöglicht wird und dabei Erfahrungen gesammelt werden können, trauen sie sich den nächsten logischen Schritt in den Gemeinderat, in den –vorstand oder ganz an die Spitze eher zu! Von „Frau zu Frau“ von den vielen positiven Erfahrungen, sowie den unglaublichen Möglichkeiten der persönlichen Entwicklung durch die Spitzenposition zu berichten, ist sicherlich auch hilfreich.“
Maria Skazel, Bürgermeisterin von St. Peter im Sulmtal (STMK)

„Rückendeckung der Familie, niederschwelliges Schulungsangebot, Selbstwert stärken und Rückmeldung geben.“
Brigitte Praxmarer, Bürgermeisterin von Flaurling (T)

„Es braucht noch ganz viel Arbeit, dass sich die Frauen selbstbewusster geben, die Familienarbeitsaufteilung besser funktioniert (noch ist immer die Frau die Haupterzieherin, die Hausfrau…) und dass flexiblere Arbeitszeiten angeboten werden und gut funktionierende Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stehen – in diesem Fall ist die hohe Politik gefordert.“
Brigitte Lackner, Bürgermeisterin von St. Ulrich am Pillersee (T)

„Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern, Schulungen wie „Nüsse knacken“ in denen das richtige Rüstzeug vermittelt wird und Netzwerke, die Frauen den Mut geben sich zu engagieren.“
Erika Rogl, Bürgermeisterin von Kals am Großglockner (Osttirol)

27 Bürgermeisterinnen haben auf die Schnelle ihre persönlichen Erfahrungen und Meinungen zum Frauenmangel im Bürgermeisteramt geschickt.