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Umfrage: Vereinsmitgliedschaften sind wieder “in”

6.2.2015 – Das typische Vereinsmitglied ist meistens sportlich, männlich, gut ausgebildet, mit höherem Einkommen und sportbegeistert. Das hat das Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) in einer Umfrage gemeinsam mit Spectra Marktforschung im Zuge einer Umfrage herausgefunden. Die Anzahl der Mitglieder steigt stetig. Jeder zweite Österreicher ist in einem Verein tätig. Die meisten Mitgliedschaften sind passiv oder beruhen auf ehrenamtlicher Tätigkeit. 

Jeder Zweite Österreicher ist Vereinsmitglied

„Der um die Jahrtausendwende verzeichnete Ausstieg aus den Vereinen scheint gestoppt“, erklärt Institutsleiter Prof. Peter Zellmann freudig. 55 Prozent der Österreicher sind in mindestens einem Verein Mitglied, davon engagieren sich 22 Prozent in zwei oder drei Vereinen. Zwar erleben Vereine in Österreich einen erneuten Boom, doch die meisten Mitgliedschaften sind eher passiver Natur.

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Quelle: Institut für Freizeit- und Tourismusforschung
Besonders interessant: Parteien erfreuen sich wieder steigender Mitgliederzahlen. Ein sprunghafter Anstieg ist auch bei Mitgliedschaften beim Roten Kreuz und der Caritas zu beobachten.

Sportvereine sind bei den Österreichern sehr beliebt

Ein knappes Drittel (33%) aller Vereinsmitgliedschaften beläuft sich auf Sportvereine, wobei die Anzahl im Jahr 2004 (34%) auf eine Abnahme an Mitgliedschaften schließen lässt. Erklären lässt sich der Rückgang damit, dass immer mehr Fitness Studios in Österreich ihre Tore öffnen und den Sportvereinen somit Konkurrenz machen. Von 100 befragten Personen gaben aber nur elf an, auch aktives Mitglied zu sein. Auf dem zweiten Platz der untersuchten Sparten liegt das Rote Kreuz, welches ein Viertel der Mitgliedschaften für sich verbuchen kann, wobei sich hier nur ein Prozent der Österreicher aktiv beteiligt. Beliebter als vor zehn Jahren sind auch Gesangs-, Musik- und Kulturvereine (22%; +9%)), sowie die Freiwillige Feuerwehr (22%). Besonders auffällig ist der enorme Anstieg an Mitgliedschaften in Parteien. Im Jahr 2004 waren nur acht Prozent in Parteien vertreten, 2014 hingegen stieg die Anzahl auf rund 13 Prozent.

Vereine für Frauen weniger attraktiv

Die Vereinslandschaft wird immer noch von Männern dominiert: Von allen befragten Männern sind mindestens 61 Prozent in Vereinen vertreten, wobei aber nur 53 Prozent aller Frauen sich aktiv oder passiv in Vereinen betätigen. Besonders für Jüngere, sowie höher Gebildete und Personen mit höherem Einkommen sind diese Klubs äußerst interessant und dementsprechend stark besucht. Von der jüngeren Generation sind 62 Prozent Vereinsmitglied, wobei bei der Altersklasse 30 bis 49 nur 53 Prozent in Vereinen vertreten sind. Bei den über 50-Jährigen beläuft sich die Prozentanzahl noch auf 57 Prozent.

Je höher die Ausbildung, desto größer die Vereinsmitgliedsanzahl

Weit mehr als die Hälfte (64%) aller Maturanten oder Universitätsabsolventen sind Mitglied in mindestens einem Verein. Personen mit Abschluss der Pflichtschule oder weitere Lehrberufe sind mit 53 Prozent in einem Verein vertreten. 

Befragt wurden 1.005 Personen ab 15 Jahren.

Wodurch kennzeichnet sich das durchschnittliche Vereinsmitglied? Quelle: Institut für Freizeit- und Tourismusforschung