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So planen die Gemeinden Adventmärkte mit 2G

Seit Montag gilt in ganz Österreich die 2G-Regel. Das stellt vor allem Veranstalter von geplanten Adventmärkten vor neue Herausforderungen. Wie gehen die Gemeinden als Veranstalter bzw. Verantwortliche vor Ort damit um? Während einige den Adventmarkt aus Sorge abgesagt haben, geben sich andere nicht so leicht geschlagen:

Mariazell sorgt für abgeriegeltes Areal und lückenlose Eintrittskontrollen

Der Mariazeller Advent zählt zu den schönsten traditionellen Adventmärkten Österreichs. Mit dem riesigen Lebkuchenhaus, der Wallfahrtskirche als malerischem Mittelpunkt und dem weltweit größten hängenden Adventkranz zieht er jährlich tausende Besucherinnen und Besucher an. So soll es auch dieses Jahr sein. “Wir wollen sehr, dass der Adventmarkt stattfindet. Es wird zwar schwierig werden, aber unter Einhaltung aller Maßnahmen wird es gehen”, so der Mariazeller Bürgermeister Walter Schweighofer.

Ein abgeriegeltes Areal und Registrierung an den fünf Eingängen soll für einen sicheren Ablauf am Adventmarkt sorgen. Mittels Armbändern wird markiert, wer bereits kontrolliert wurde. Ob nur konsumierende oder auch flanierende Personen davon betroffen sind, muss noch geklärt werden. Es dürfte aber daraus hinauslaufen, dass alle kontrolliert werden, berichtet der Bürgermeister. Dafür zuständig ist das Security-Personal und ehrenamtliche Helfer. Bedenken hat Bürgermeister Schweighofer keine: “Wenn man alle Regeln einhält, ist man auf der sicheren Seite. Die nächste Stufe zu 2G wäre ja ein Lockdown”.

2G als Herausforderung für kleine Gemeinden

St. Pölten hat hingegen aufgrund der unsicheren Lage den Adventmarkt bereits Ende Oktober abgesagt. „Es gibt zu viele Unsicherheiten, die es nicht zulassen, heuer einen städtischen Christkindlmarkt durchzuführen“, erklärte der Vizebürgermeister von St. Pölten, Harald Ludwig. Man wolle stattdessen ein attraktives Alternativprogramm anbieten. Auch viele andere Gemeinden haben sich entschlossen, ihre Adventmärkte heuer abzusagen.

Nicht so Velden am Wörthersee: Hier hat man bereits in der Sommersaison Erfahrungen gesammelt und setzt auf ein Konzept, das die Ausschank und den Konsum von Speisen und Getränken auf öffentlichen Plätzen verbietet – in anderen Worten: Den heißen Punsch holen sich die Besucherinnen und Besucher des berühmten Veldener Advents in den Gastrolokalen.

Punsch nur im Lokal, dafür entspanntes Flanieren ohne Kontrolle in Velden

“Es wird ein Veldener Advent light werden”, sagt Bürgermeister Ferdinand Vouk schmunzelnd. “Letztes Jahr mussten wir den Adventmarkt zum ersten Mal seit 19 Jahren leider absagen. Heuer wollen wir der Bevölkerung, der Wirtschaft und unseren Gästen gerne wieder Mut und Hoffnung signalisieren”, so Vouk. Eine besondere Attraktion ist wie immer der schwimmende Adventkranz auf dem Wörthersee.

Der Veldener Advent erstreckt sich über den gesamten Ort, was ein Abriegeln des Geländes erschwert – doch da sich das kulinarische Angebot auf die Gastronomiebetriebe beschränkt, gilt der Adventmarkt als Gelegenheitsmarkt und die 2G-Kontrolle der flanierenden Personen entfällt. “Alle gesetzlichen Bestimmungen werden eingehalten”, so der Bürgermeister, etwaige Verschärfungen könne man aber nicht ausschließen. “Die Gesundheit der Gäste geht vor”, betont Bürgermeister Vouk.

Bregenz setzt auf Gastrozonen

In Bregenz in Vorarlberg hat man sich wieder eine andere Lösung überlegt: Innerhalb des Adventmarkts wird es verschiedenen Gastrozonen geben, die man nur nach 2G-Kontrolle mit einem Armband betreten kann. Zum Flanieren im “Weihnachtsdorf” ist kein 2G-Nachweis notwendig, dafür muss man höchstwahrscheinlich eine FFP2-Maske tragen. Besonderheit der “Bregenzer Weihnacht” ist der traditionelle Handwerksmarkt.

Eva Schubert

Eva Schubert