In den Salzburger Gemeinden ist die ÖVP mit Abstand die größte politische Kraft. Mit Ausnahme der Stadt Salzburg, dort hat die Volkspartei gestern eine empfindliche Niederlage erlitten. In der Stadt schafften die NEOS auf Anhieb 12,39 Prozent und überholten damit sogar um drei Stimmen die FPÖ. Die SPÖ blieb in der Mozartstadt deutlich stärkste Partei, Amtsinhaber Heinz Schaden muss dennoch in zwei Wochen in die Stichwahl gegen Harald Preuner (ÖVP).
Machtwechsel in sieben Gemeinden, Stichwahlen in weiteren sieben Gemeinden
In sieben Gemeinden gab es einen Machtwechsel – z.B. in Bischofshofen: Hier schaffte Lokführer Hansjörg Obinger (SPÖ) den Sprung auf den Bürgermeistersessel. Langzeit-Stadtchef Jakob Rohrmoser (ÖVP) war in den Ruhestand gegangen. Auch in Mühlbach am Hochkönig (Pongau) schaffte SPÖ-Kandidat Manfred Koller die Wahl zum Bürgermeister. ÖVP-Ortschef Johann Koblinger war nicht mehr angetreten.
In Ramingstein wurde hingegen SPÖ-Ortschef Franz Winkler nach der Diskussion über das mittlerweile abgesagte Mur-Kraftwerk der Salzburg AG abgewählt, Peter Rotschopf von der ÖVP wird dort neuer Bürgermeister. In Werfen schaffte die ÖVP nach dem Rückzug von Langzeit-Ortschef Franz Meißl (SPÖ) den Sprung auf den Spitzenplatz, Hannes Weitgasser wird dort neuer Ortschef. In Leogang eroberte die ÖVP mit Josef Grießner den Bürgermeistersessel nach dem Rücktritt von Bürgermeisterin Helga Hammerschmied-Rathgeb (SPÖ), in Bramberg schaffte ÖVP-Mann Johann Enzinger den Sprung in das Bürgermeisteramt, die SPÖ verlor stark.
Auch Abtenau wurde nach dem Abgang von Langzeit-Bürgermeister Hans Quehenberger (SPÖ) schwarz: Johann Schnitzhofer wurde mit 64 Prozent zum Ortschef gewählt.
In den Gemeinden Straßwalchen, Neumarkt am Wallersee, St. Martin bei Lofer, Bruck an der Großglocknerstraße, Rauris, Wagrain und Salzburg Stadt hat kein Bürgermeister-Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht. In diesen Gemeinden gibt es in zwei Wochen eine Stichwahl.
Historisch niedrige Wahlbeteiligung
Sorgen sollte man sich um die stark gesunkene Wahlbeteiligung machen. In der Stadt Salzburg nahmen überhaupt nur noch 49,37 Prozent der Menschen an der Wahl teil, landesweit gingen 64,8 Prozent zur Wahl, 2009 waren es noch 72,1 Prozent.
Insgesamt blieb gestern die ÖVP landesweit die stärkste Partei, sie erreichte 42,8 %, verlor damit 1,9 % und hält nun 1078 Mandate in den Gemeinderäten. Die SPÖ hote 28,5 Prozent, das ist ein Minus von 3,4 Prozent und bedeutet 572 Mandate in den kommunalen Parlamenten. Drittstärkste Partei in den Salzburger Kommunen ist die FPÖ mit 12,2 Prozent, ein Gewinn von 1,4 % und eine Gesamtzahl von 252 Mandaten. Die Grünen landeten bei 7,9 Prozent, gewannen somit 1 Prozent dazu und halten nun bei 103 Mandaten. Andere Gruppierungen, darunter Bürgerlisten und NEOS erreichten insgesamt 8,6 % bzw. 111 Mandate.