Wir schaffen Heimat.
Wir gestalten Zukunft.

Salzburg-Wahl stärkt Landeshauptmann

Die ÖVP geht gestärkt aus der Landtagswahl. Die Grünen werden aufgrund der starken Verluste aber nicht mehr als Regierungspartner zur Verfügung stehen. Leicht zulegen konnte die FPÖ. Sie bleibt drittstärkste Kraft. Trotz leichter Verluste hält sich die SPÖ auf Platz zwei. Die NEOS schafften erstmals den Einzug in den Landtag.

Die ÖVP hat bei der Landtagswahl in Salzburg am 22. April 2018 nahezu dasselbe Ergebnis eingefahren, wie beim Salzburg-Ergebnis der Nationalratswahl. Am 22. April erreichte sie 37,8 Prozent der Stimmen, bei der Nationalratswahl 2017 37,7 Prozent. Sie ist damit stimmenstärkste Partei und baute ihren Vorsprung mit einem Plus von 8,8 Prozent im Vergleich zur letzten Landtagswahl im Jahr 2013 sogar noch deutlich aus.

Wilfried Haslauer wird sich mit dieser neuen Mandatsverteilung künftig einen neuen Regierungspartner suchen müssen. Mit den drei Mandaten der Grünen lässt sich eine Mehrheit im Landtag nicht mehr erreichen. (Grafik: Kommunalnet, Quelle: salzburg.gv.at)
Wilfried Haslauer wird sich mit dieser neuen Mandatsverteilung künftig einen neuen Regierungspartner suchen müssen. Mit den drei Mandaten der Grünen lässt sich eine Mehrheit im Landtag nicht mehr erreichen. (Grafik: Kommunalnet, Quelle: salzburg.gv.at)

SPÖ hält Platz zwei

Die SPÖ kann mit 20 Prozent Platz zwei halten, obwohl die Partei rund um Spitzenkandidaten Walter Steidl 3,8 Prozent der Stimmen verloren hat. Die FPÖ erreichte ihr Ziel, das Ergebnis der Nationalratswahl zu halten und zweitstärkste Kraft im Land zu werden, nicht. Die Blauen legten zwar um 1,8 Prozent zu, erreichten aber insgesamt nur 18,8 Prozent. Den Grünen gelang es, nur mehr die Hälfte der Wähler der letzten Landtagswahl zu erreichen. Sie haben 10,9 Prozent verloren und liegen damit nur mehr bei 9,3 Prozent. Spitzenkandidatin Astrid Rössler kündigte an, ihre Position an der Spitze der Partei zur Verfügung stellen zu wollen.

NEOS schafften Sprung in den Landtag

Als Gewinner dieser Wahl dürfen auch die NEOS bezeichnet werden. Die Partei rund um Spitzenkandidaten Sepp Schellhorn ist mit 7,3 Prozent der Stimmen erstmals im Salzburger Landtag vertreten.

Die Liste des ehemaligen Team Stronach-Landesrats Hans Mayr (1,7%) schaffte den Einzug in den Landtag ebenso nicht, wie die FPÖ-Abspaltung „Freie Partei Salzburg“ von Karl Schnell (4,5%). Sie verpasste den Einzug knapp, denn die Hürde für den Einzug in den Landtag liegt bei fünf Prozent.

Neue Regierungskonstellation erwartet

Im Landtag muss sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer nun neue Partner suchen. Die bisherige Zweierkoalition mit den Grünen lässt sich nicht mehr fortführen, da die Grünen künftig nur mehr drei Sitze im Landtag haben werden. Die ÖVP mit ihren 15 Sitzen (+4) muss sich daher für eine Mehrheit in dem 36-köpfigen Gremium nun zwischen SPÖ und FPÖ einen Regierungspartner wählen. Die SPÖ verliert zwar ein Mandat, wird aber immer noch acht Vertreter in den Landtag entsenden, die FPÖ gewinnt eines und steht nun bei sieben Sitzen. Die NEOS haben auf Anhieb drei Mandate ergattert.

Historisch niedrigste Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung sank bei dieser Wahl weiter drastisch und lag am Wahlsonntag nur mehr bei 64,9 Prozent – um rund sechs Prozent weniger als 2013. Das ist der niedrigste Wert seit 1945. Bereits 2013 hat es bei der Wahlbeteiligung mit 71 Prozent einen Negativ-Rekord gegeben. Das geringe Interesse an der Wahl zieht sich durch das ganze Land. Bis auf Bad Gastein und Göriach ging die Wahlbeteiligung in allen Gemeinden zurück.

Höchste Wahlbeteiligung in Krispl, niedrigste in Salzburg

Die fleißigsten Wähler fanden sich übrigens in Krispl (Flachgau). Hier gaben 83,1 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Den niedrigsten Wert verzeichnete die Landeshauptstadt mit nur 57,3 Prozent.

Ungültig gewählt haben nur 1,1 Prozent der Wähler. Das ist laut der Statistik des Landes Salzburg der niedrigste Wert seit 1976 (0,9%). 2013 wählten noch rund 3,7 Prozent der Wähler ungültig. Von den 390.091 Wahlberechtigten ließen sich nur 34.792 Wahlkarten ausstellen. Das entspricht einem Anteil von 8,9 Prozent.

Keine großen Veränderungen mehr zu erwarten

Dieses vorläufige Ergebnis gilt schon als relativ sicher, da bei dieser Auszählung auch die Briefwähler bereits berücksichtigt wurden. Es fehlen nur mehr die in „fremden“ Wahlkreisen abgegebenen Wahlkarten. Diese werden aber nur ein paar hundert Stimmen ausmachen. Am Mittwoch soll das amtliche Wahlergebnis feststehen.

Die ÖVP ist klar stimmenstärkste Partei. Die SPÖ konnte trotz Verlusten Platz zwei halten, FPÖ sichert sich Platz 3. NEOS schafften den Einzug in den Landtag, Liste Mayr und FPS nicht. (Grafik: Kommunalnet, Quelle: salzburg.gv.at)