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Saalfelden: e5-Gemeinde erhält viertes “e”

18.5.2016 – Für die Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen im e5-Programm bekam Saalfelden das vierte „e“ verliehen. Damit rückt der Ort in die Top Ten der Salzburger e5-Gemeinden. Punkten konnte Saalfelden im Bereich Gebäudesanierung und Mobilität. Ein attraktiveres Stadtzentrum steht auch am Plan.

Der stete Einsatz der Gemeinde Saalfelden am Steinernen Meer im Klima- und Umweltschutz wurde am 26. April 2016 belohnt: Bei der Salzburger Energie-Gala wurde dem Ort, der mittlerweile 63 Prozent der Energieeffizienzmaßnahmen des e5-Programmes umgesetzt hat, das vierte „e“ verliehen. Besonders positiv bewertet wurde die Gemeinde, die nun auf dem 5. Platz im Ranking der Salzburger e5-Gemeinden liegt, in den Kategorien „Kommunale Gebäude“, „Interne Organisation“ und „Mobilität“. Die Teilnahme am e5-Programm, dessen Auszeichnungen europaweit anerkannt sind, dient auch dem Erwerb des europäischen Energie-Awards.

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(Bild: ZVG)
Saalfelden am Steinernen Meer setzt verstärkt auf eine saubere Umwelt und erneuerbare Energien.

Kostenlose Beratung vom Land Salzburg

Die Pinzgauer Stadt, die bereits seit 1994 Klimabündnispartner ist, trat 2007 dem e5-Programm für Vorreiter in der Energie- und Klimapolitik bei. In erster Linie war es eine politische Entscheidung, meint Pressesprecher Bernhard Pfeffer: „Wir wollten die Energiebuchhaltung genauer beobachten, also den Energieverbrauch dokumentieren und mögliche Missstände finden.“ Professionelle Unterstützung erhält die Gemeinde von den Energieexperten des SIR, dem Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen. Das Institut betreut e5-Gemeinden und deren Projektentwicklungen und bietet kostenlose Beratung speziell beim Thema Neubau- und Sanierung, Energieersparnis und Nutzung erneuerbarer Energieträger an.

So gab es in der 16.000-Einwohner-Gemeinde energetische Umbauten von kommunalen Gebäuden, etwa die Sanierung des Seniorenheims Farmach oder die Anschaffung neuer Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Schulgebäude. Finanziert werden solche Projekte unter anderem durch Bundes- und Landesförderungen, dadurch ergibt sich für den Ort ein jährliches e5-Budget von rund 55.000 Euro. „In den letzten Jahren wurde ständig das Budget für energierelevante Maßnahmen erhöht und wir versuchen diese Linie beizubehalten. Die Politik erkannte, dass in diesem Bereich Mittel und Maßnahmen wichtig sind. Damit kann man wohl unseren Erfolg für das vierte 'e' erklären“, stellt Pfeffer fest.

Verkaufseinbußen durch umliegende Städte

Ein Herzensthema für Saalfelden ist die Aufwertung des Stadtzentrums. In letzter Zeit sank die Attraktivität für Fussgänger und die lokalen Geschäfte verloren Kunden. „Viele Bürger gehen am Stadtrand und in anderen Städten einkaufen. In den 90ern und den 2000er Jahren waren wir 'die' Einkaufsstadt in Pinzgau. Zell am See hat mit uns jetzt gleich gezogen. Große Handelsmarken haben sich dort angesiedelt und die Leute fahren vermehrt dorthin“, erklärt Pfeffer das Problem. Die Gemeinde strebt im Rahmen des „Masterplan Stadtkern“ unter anderem eine neue Parkraumbewirtschaftung an. Die Entwürfe werden in regelmäßigen Workshops, bei denen Anrainer mit den jeweiligen Amtsvertretern der Viertel zusammensitzen, erarbeitet.

„Wir versuchen Energiepolitik und Raumplanung zu vereinen“, sagt Pfeffer über künftige Pläne. „Auch bei der Ausweisung von Bauland und Gewerbegebieten wird darauf geachtet, dass es nicht weit entfernt im Grünen liegt, wo es keine Infrastruktur oder öffentlichen Verkehr gibt“, erklärt Pfeffer das Anliegen der Gemeinde schon im Vorfeld neues Verkehrsaufkommen zu vermeiden. Bereits jetzt bietet der Ort erweiterte Radwege, E-Bike Tankstellen und ein neues Stadtbussystem.

Nutzen durch das e5-Programm

Das e5-Programm findet in allen Bundesländern Österreichs statt und dient der Auszeichnung von Gemeinden, die Aktivitäten im Klima- und Energiebereich setzen. In Salzburg sind 34 Gemeinden dem e5-Programm beigetreten, bisher haben sieben davon den Status „eeee“. Nur St. Johann im Pongau ist mit einem fünften „e“ ausgezeichnet und damit eine von 16 e5-Gemeinden in ganz Österreich. Alle vier Jahre findet eine Neubewertung durch eine unabhängige Jury statt. Mit Erreichen des dritten „e“ erhalten die Gemeinden zudem die europäische Auszeichnung „eea“ (European Energy Award®), mit der Stufe des fünften „e“ den goldenen Award.

Für eine saubere Umwelt und Ressourcenschonung ist das e5-Programm wichtig, aber es bietet den Gemeinden noch andere Vorteile. So entstehen auf kommunaler Ebene eine verstärkte Zusammenarbeit, verbesserte Arbeitsstrukturen und Kostenersparnisse. Auch der Erfahrungsaustausch der Gemeinden untereinander ist wertvoll und dient letztlich einem verantwortungsvollem Image.

Auf der Slbg e5-Gala freuten sich neben LR Josef Schwaiger, Josef Edenhauser, Karl Möschl, auch e5-TL Hans Peter Heugenhauser, Roland Rendl, Bgm. Erich Rohrmoser, Helmut Magg und e5-Programmleiter Helmut Strasser über die Verleihung des vierten "e".