17.3.2015 – In der 2.500 Seelen Gemeinde St. Pantaleon-Erla in Niederösterreich hat es einen historischen Führungswechsel gegeben. Bei der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Gemeinderates, am 25. Februar 2015, wurde mit Rudolf Divinzenz erstmals seit der Zusammenlegung der Gemeinden St. Pantaleon und Erla im Jahr 1971 jemand aus der ÖVP zum Bürgermeister gewählt. Die Mandatsverteilung hat eine 11:10-Mehrheit ermöglicht, mit der sich die ÖVP Fraktion mithilfe der zwei Stimmen der FPÖ gegenüber der SPÖ durchsetzte.
Keine Grenzen durch Parteigrenzen
Die ÖVP hatte sich vor der Wahl das Ziel gesetzt, die absolute Mehrheit der SPÖ zu brechen, dennoch war für Rudolf Divinzenz das Ergebnis unerwartet: „Natürlich war die Wahl zum Bürgermeister nach so langer Zeit der Vorherrschaft der SPÖ überraschend. Auch die konstituierende Sitzung war spannend, obwohl ich da bereits gewusst habe, dass wir durch die gute Partnerschaft mit der FPÖ eine Mandatsmehrheit erreichen werden.“ Der neue Bürgermeister von St. Pantaleon-Erla möchte aber über Parteigrenzen hinweg zusammenarbeiten, um den größtmöglichen Profit für die Bevölkerung zu erreichen. Das Wohl der Einwohner steht für ihn an erster Stelle.
Nach der historischen Wahl lastet ein gewisser Druck auf den Schultern von Rudolf Divinzenz, alle Augen sind auf ihn und die neue Regierung gerichtet. Trotzdem freut er sich über seine Wahl. Der Gemeindechef weiß die 100-prozentige Unterstützung seiner Partei hinter sich und kann auf einen reichen Erfahrungsschatz in der Gemeindepolitik zurückgreifen: Er ist seit 2000 im Gemeinderat von St. Pantaleon-Erla tätig, unter anderem als geschäftsführender Gemeinderat für Umwelt, Gesundheit und Soziales.
Divinzenz wird als Professor kürzer treten
Am 27. Februar 2015 wurde Rudolf Divinzenz als Bürgermeister angelobt, am 2. März hat er sein neues Büro im Gemeindeamt bezogen. Momentan steckt er mitten in der Einarbeitungsphase, die auch noch eine Weile dauern wird. Im Vorhinein war ihm bereits klar, dass das notwendig ist und dass das Amt als Gemeindechef viele Aufgaben mit sich bringt. „Mit jedem Tag wird mir bewusster, wie viele das in der Realität sind“, erzählt Divinzenz gegenüber Kommunalnet. Der 44-Jährige ist Professor an der Pädagogischen Hochschule des Bundes Linz. Da die Erfüllung seiner Aufgaben als Gemeindeoberhaupt viel Zeit beansprucht, wird er ab Sommer kürzer treten und seine Lehrverpflichtung reduzieren.
Nach dem Abschluss des Gymnasiums, besuchte Rudolf Divinzenz die Pädagogische Akademie und begann als Hauptschullehrer in Linz. Neben der Ausübung seines Berufs studierte er Pädagogik. Seit 2007 ist er Lehrender an der Pädagogischen Hochschule.