Nach 25 Jahren erhält die 1.000-Einwohner-Gemeinde Höflein an der Hohen Wand einen neuen Bürgermeister: Harald Ponweiser. Den Amtswechsel hat er zusammen mit seinem Vorgänger Günther Stickler zeitlich abgestimmt. Geplante Bauprojekte, die jetzt im Jahr 2016 anstehen, möchte der frisch gewählte Bürgermeister bestmöglich umsetzen. In seiner Amtszeit will er den Ort, der bereits 2014 das „UNICEF Zusatzzertifikat Kinderfreundliche Gemeinde KFG“ verliehen bekam und 2017 die Vollzertifizierung als „Familien- und Kinderfreundliche Gemeinde“ erhält, weiter in diese Richtung fördern.
Einst überredet, heut' geplant
Obwohl bereits der Vater im Gemeinderat tätig war, startete Ponweiser einen anderen beruflichen Weg: „Trotz der familiären Vorgeschichte war es nicht mein erstes Ziel in die Politik zu gehen.“ Ponweiser arbeitete langjährig im Projektmanagement der ÖBB und war gerade mit Familienplanung beschäftigt, als der ehemalige Vizebürgermeister Josef Reisinger an ihn herantrat. „Reisinger meinte, der Zeitaufwand für die Gemeinderatssitzungen sei eh gering – und hat mich überredet. Natürlich zeigte sich bald, es braucht mehr“, erklärt Ponweiser seinen Einstieg in die Politik.
In den nächsten 15 Jahren im Gemeinderat sammelte der dreifache Vater viel Erfahrung. Und letztes Jahr bereitete Ponweiser mit seinem Vorgänger den Amtsantritt als neuen SPÖ-Bürgermeister vor. „Der Antritt war mein Wunsch. Stickler und ich haben an vielen Projekten gearbeitet. Heuer sollten die größten Projekte anstehen, Kindergarten und Gemeindezentrum. Da war klar, es ist ein guter Zeitpunkt für die Übergabe.“ Der 48-jährige Ponweiser wird das Amt nebenberuflich ausüben, mehr Flexibiltät beim neuen Arbeitsgeber und die langjährige Erfahrung von Stickler sollen helfen: „Wir treffen uns demnächst wieder. Er unterstützt mich tatkräftig.“
„Familienfreundlichkeit ist unsere Stärke“
Noch dieses Jahr möchte der neue Bürgermeister die planmäßige Gehsteigverbindung zwischen Unter- und Oberhöflein durchsetzen. Danach folgt ein behindertengerechter Umbau des Gemeindeamts und die Einführung eines Gemeindestammtisches. Regelmäßige Kommunikation zwischen den Bürgern und dem Gemeinderat findet Ponweiser wichtig und erklärt als Beispiel: „In der Vergangenheit zeigte sich in Gesprächen, dass Bedarf an Ferienbetreuung für Kinder gegeben ist. Wir haben viele junge Familien und alleinerziehende Mütter. Heuer können wir erstmals für die Sommermonate eine Betreuung anbieten.“
Die niederösterreichische Gemeinde ist laut Ponweiser nicht nur ein familienfreundlicher Ort: „Umweltbewusstsein und eine gesunde Natur sind uns wichtig.“ In den letzten Jahren entstand dadurch ein stetiger Bevölkerungswachstum, den Ponweiser begrüßt: „Auf Gewerbe und Industrie können wir nicht setzen. Wir etablieren uns als Wohlfühlgemeinde.“ Bald folgt eine zweite Kindergartengruppe und auch Wohnbauprojekte für die Zukunft stehen an.