1.3.2016 – Brigitte Praxmarer ist eine von fünf neuen Tiroler Bürgermeisterinnen. Nach vielen Jahren in der Kommunalpolitik freut sie sich, jetzt das Amt bekleiden zu dürfen. „Es fühlt sich ganz anders an, Bürgemeisterin zu sein, obwohl sich ja bis jetzt noch nichts geändert hat“, erzählt sie. Ihre 1.200-Einwohner-Heimatgemeinde Flaurling wählte sie am 28. Februar 2016 mit 68,81 Prozent zur neuen Ortschefin. Mit ihr freut sich die Liste „Sozialdemokraten und Parteiunabhängige, Gemeinsam für Flaurling“, die außerdem drei Mandate im 13-köpfigen Gemeinderat dazugewann und nun mit sieben Sitzen vertreten ist.
Erfahrung als Schlüssel zum Wahlsieg
Praxmarer ist zwar zum ersten Mal Bürgermeisterin, aber engagiert sich schon viele Jahre für die Gemeinde. „Ich wollte schon länger gerne Bürgermeisterin werden. Als man mich auf einer Sitzung gefragt hat, ob ich es probieren will, habe ich zugestimmt“, erzählt Praxmarer über ihre Entscheidung, zu kandidieren. Für zwölf Jahre hatte sie ihren Vorgänger Dr. Gerhard Poscher im Gemeinderat unterstützt, sechs davon als Vizebürgermeisterin.
In dieser Zeit übernahm sie viele Aufgaben des Bürgermeisters und konnte wertvolle Erfahrungen sammeln. „Das war ein Grund für den Wahlerfolg. Unsere Liste besteht vor allem aus Leuten, die schon lange im Gemeinderat waren“, ist sich die neue Bürgermeisterin sicher. Hier gibt es aber Ausnahmen – etwa Praxmarers Sohn, der zum ersten Mal in den Gemeinderat einzieht. „Mein Sohn kann als Bautechniker Fachwissen im Bauauschuss beisteuern. Außerdem gibt es mit Beate Hafele jetzt noch eine weitere Frau im Gremium.“
„Gesitteter Wahlkampf“
Ihr Gegenkandidat Martin Dosch von der Liste „Wir für Flaurling“ hingegen war zuvor nicht in der Politik und auch seine Liste bestand hauptsächlich aus Neulingen. Dosch konnte bei den Wahlen sechs Mandate – eines weniger als Praxmarer – gewinnen. „Man muss sagen, es war ein sehr fairer Wahlkampf, es ist sehr gesittet zugegangen“, versichert die Wahlsiegerin. Gute Voraussetzungen für die zukünftige Zusammenarbeit also. Und das ist wichtig, denn Brigitte Praxmarer hat einiges vor.
Viele Projekte in petto
Ein besonderes Anliegen sind Flaurlings neuer Bürgermeisterin die 20 aktiven Vereine der Gemeinde, die sie auch über das Finanzielle hinaus unterstützen und an allen Jahreshauptversammlungen teilnehmen will. Sie selbst ist im Vorstand des FIT-Klubs und war dort lange Jahre Kassierin. Diese Tätigkeit legt sie mit ihren neuen Aufgaben nieder. Auch gute Kinderbetreuung ist der vierfachen Mutter ein Anliegen, denn „nicht jeder hat eine Oma daheim, die auf die Kinder schaut. In den letzten sechs Jahren ist hier viel weitergegangen. Wir haben jetzt eine ganztägige Kinderbetreuung und gemeinsam mit anderen Gemeinden einen Sommerkindergarten mit Kinderkrippe.“
„Ich will als Bürgermeisterin präsent sein“
In den vielen persönlichen Gesprächen im Zuge des Wahlkampfes hat sie sich die Wünsche der Bürger genau angehört. Wichtige Punkte in ihrem Programm waren die Sanierung des Kalvarienbergs und die Umsetzung der Barrierefreiheit. Das erste Projekt für die Ortschefin wird die bereits vor der Wahl beschlossene Renovierung und der Ausbau des Turnsaals sein.
Als größte Herausforderung sieht sie es, den engen finanziellen Spielraum der Gemeinde optimal für die Bürger auszunützen und sich auch um Förderungen zu bemühen. Sie blickt aber mit viel Vorfreude auf ihre Aufgaben, insbesondere auf viele Gespräche mit ihren Mitbürgern. „Ich möchte eine Bürgermeisterin sein, die präsent ist. Ich werde mich ganz der Gemeinde widmen.“