28.4.2015 – Oberösterreich ist wieder um eine Bürgermeisterin reicher. Nicole Eder ist die Frau, die als erste in der Geschichte der 850 Einwohner zählenden Gemeinde Steinbach am Attersee das Bürgermeisterbüro beziehen darf. Am 9. April 2015 wurde sie vom Gemeinderat einstimmig zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Sie löst damit Franz Kneissl ab, der zwölf Jahre das Amt inne hatte.
Unverhofft im Bürgermeistersessel
Die 40-jährige Oberösterreicherin hat nie angestrebt einmal Bürgermeisterin zu werden: „Ich habe mich aus meiner Verantwortung heraus dazu entschieden, die Nachfolge von unserem Altbürgermeister anzutreten, geplant hatte ich das nie.“ Als sie vor zwölf Jahren angefangen hat, sich in der Gemeindepolitik zu engagieren, hätte sie nie daran gedacht einmal selbst Gemeindeoberhaupt zu sein. „Ich habe mich damals dafür entschieden, weil ich etwas bewegen wollte. Ich wollte nicht nur darüber reden, dass sich etwas verändern muss, sondern auch selbst aktiv werden“, erzählt Eder im Gespräch mit Kommunalnet. 2009 wurde sie in den Gemeinderat gewählt, auch das war überraschend für sie.
Politisches Engagement seit der Kindheit
Die neue Bürgermeisterin vom Attersee hat sich bereits in ihrer Kindheit in Vereinen engagiert und war immer interessiert an der Kommunalpolitik. Ihr Vater war ebenfalls Gemeinderat, daher war ihr das Feld vor ihrem eigenen Schritt in die aktive Politik bereits vertraut. Das Verantwortungsgefühl für ihre Heimat Steinbach war immer schon stark ausgeprägt: „Durch meine Tätigkeit als Gemeinderätin ist dieses Gefühl noch gewachsen. Ich habe mich nun auch entschieden, das Bürgermeisteramt hauptberuflich auszuüben. Ich habe mir gedacht: Wenn schon, dann aber richtig.“
Das Hobby zum Beruf
Die Entscheidung ihre berufliche Tätigkeit als Frisörin niederzulegen, ist Nicole Eder nicht leicht gefallen: „Frisörin zu sein ist für mich nicht nur ein Beruf, sondern auch eine Leidenschaft. Ich habe das Für und Wider abgewogen und mich dazu entschieden, zu kündigen und mich voll und ganz meiner Arbeit als Bürgermeisterin zu widmen. Jetzt habe ich mein Hobby, die Gemeindepolitik, zum Beruf gemacht – das ist ja auch nicht schlecht.“ Sie hätte beide Berufe nicht vereinen können, da sie Mutter eines fünfjährigen Sohnes und einer 18-jährigen Tochter ist. Ihre Familie unterstützt sie zu 100 Prozent bei ihrer Entscheidung.