26.2.2015 – Zwölf Jahre lang war Wilhelm Auzinger Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen im Attergau in Oberösterreich. Doch nun möchte der 64-Jährige die Amtsgeschäfte in jüngere Hände übergeben und tritt mit Ende Februar 2015 zurück. Die Volkspartei schickt Auzingers Vize Ferdinand Aigner für die Wahl im September 2015 ins Rennen.
Auzinger möchte dennoch Vizebürgermeister bleiben
In den vergangenen Jahren ist dem pensionierten Lehrer die fast 4.500 Seelengemeinde ans Herz gewachsen. Denn an einen vollständigen Rückzug aus der Gemeindepolitik ist bei Bürgermeister Auzinger nicht zu denken. „Ich bin nicht amtsmüde oder frustriert, aber mit 64 Jahren möchte ich mir endlich etwas Urlaub gönnen“, betont Auzinger. Gegenüber Kommunalnet erwähnt der Bürgermeister, dass er die Feuerwehr und Vereine weiterhin betreuen, sowie Personalangelegenheiten bis spätestens September 2015 managen wird. Bei der Gemeinderatswahl im September 2015 wird sich Auzinger als Vizebürgermeister aufstellen lassen. „Ich möchte den neuen Bürgermeister massiv unterstützen“, erklärt Auzinger entschlossen.
Die Gemeinde erlebte eine Modernisierung unter Auzinger
Bevor Wilhelm Auzinger das Amt des Bürgermeisters annahm, herrschten in der Gemeinde veränderungswürdige Zustände. „Es war kein Kontakt zum Land gegeben und das musste schnellstens geändert werden“, resümiert der 64-Jährige nachdenklich. Ortschef Auzinger hat bestehende, sowie neue Kontakte zum Land gepflegt und wenige Monate darauf wurde ein Projekt mit Unterstützung des Landes umgesetzt. „Es wurde die erste Musikschule im Ort gebaut, zwei Drittel von den Kosten hat das Land Oberösterreich übernommen“, erzählt Auzinger. Im Laufe der Zeit wurden viele Straßen erneuert und das Pressezentrum wurde saniert. „Es ist nicht allein mein Verdienst, dass in der Gemeinde so viel Neues umgesetzt werden konnte. Einen großen Dank schulde ich den Gemeindemitarbeitern, die tatkräftig zugepackt haben“, betont der 64-Jährige dankbar.
Es wird Zeit für ein wenig Urlaub
Hauptberuflich war Auzinger Religionslehrer an einer Hauptschule und übte das Amt des Bürgermeisters nebenberuflich aus. „Ich möchte nun gerne 20 Stunden pro Woche für meine Gemeinde präsent sein“, erklärt Auzinger seine politischen Zukunftsvorstellungen. Per Zufall schlitterte der pensionierte Lehrer in die Gemeindepolitik und hatte nie die Absicht Bürgermeister zu werden. Von 1997 bis 2003 war er Fraktionsobmann der ÖVP und per Direktwahl im Jahr 2003 wurde er zum ersten Mal zum Ortschef der Gemeinde St. Georgen gewählt. Sechs Jahre darauf konnte er sich bei der Gemeinderatswahl gegen drei Mitbewerber durchsetzen und bekleidete erneut das Amt des Bürgermeisters. Doch nun möchte der studierte Theologe kürzer treten und einiges an Urlaub nachholen. „Ich freue mich besonders auf die Fahrten mit dem Seniorenverein. Das wollte ich schon lange machen, doch nie habe ich die Zeit dafür gefunden“, erwähnt Auzinger gegenüber Kommunalnet.