20.4.2017 – Hans Straßegger, 102. Bürgermeister des alten Bruck an der Mur und seit der Fusion mit der Marktgemeinde Oberaich erster Bürgermeister der neuen gemeinsamen Stadt, legt mit 1. Juni 2017 sein Amt zurück. Nach über 30 Jahren in der Politik ist es für den Brucker Bürgermeister nun an der Zeit sich zurückzuziehen und die Stadtangelegenheiten anderen zu überlassen. Hans Straßegger übergibt nach dreieinhalb Jahren an der Spitze der viertgrößten Stadt der Steiermark an seinen Wunschnachfolger, den bisherigen Finanzstadtrat Peter Koch.
Auf dem Weg nach oben
32 Jahre verbrachte Straßegger in der Politik. In der SPÖ fungierte er jahrelang als Stadtparteivorsitzender, Fraktionsvorsitzender und beruflich 18 Jahre lang als Bezirksgeschäftsführer. Ab 1994 war er Vizebürgermeister, bis er 2014 Bernd Rosenberger als Stadtoberhaupt folgte. „Ich habe mit großer Freude über 22 Jahre in Führungsverantwortung für die Stadt Bruck und die Bürgerinnen und Bürger gearbeitet“, sagt Straßegger über seinen politischen Werdegang.
Umsetzungsorientiert und das Ohr bei den Bürgern
Straßegger ist es gelungen, die Stimmung in Bruck ins Positive zu drehen. Durch die Umsetzung zahlreicher Initiativen und Projekte kam es in Bruck zu einem Aufschwung. „Vor allem die Neupositionierung der Altstadt in Richtung einer Mischnutzung von Handel, Dienstleistung und Wohnen hat frischen Wind ins Stadtzentrum gebracht“, resümiert Straßegger seine größten Erfolge der letzten Jahre. Es gelang ihm Wirtschaft und Investoren zusammenzubringen, seither erlebt die Stadt einen regelrechten Investitionsboom.
Auch auf 200 neue Wohnungen, ein neues Rehabilitationszentrum und einen neuen Handelsstandort „An der Harfe“- errichtet während seiner Amtszeit – kann Straßegger stolz sein. Gemeinsam mit der Bevölkerung wurde das Leitbild „Stadtvision 2030“ erstellt, welches Bruck als Zentrum eines starken Wirtschaftsraums etablieren will.
Zufriedene Bürger, leider keine Groß-Fusion
„Es ist spürbar, dass die Bruckerinnen und Brucker wieder stolz auf ihre Stadt sind“, sagt der 62-Jährige Chef der knapp 16.000 Einwohner Stadt. „Die Menschen leben gerne in unserer Stadt und das soll auch in Zukunft so sein.“
Bedauerlich findet er, dass es nicht gelungen ist, mit den Nachbarstädten Leoben und Kapfenberg sowie den Umlandgemeinden zu einer neuen großen Stadt mit 100.000 Einwohnern zusammenzuwachsen. Diese „Jahrhundertchance“, so Straßegger, habe man leider ausgelassen.
Wichtig im Leben: Familie und Politik
Der gelernte Betriebsschlosser ist verheiratet, Vater eines Sohnes und „stolzer Großvater von zwei wunderbaren Enkelkindern“. Mit der Möglichkeit in seiner Heimatgemeinde Verantwortung zu übernehmen und Bruck als Bürgermeister weiterzuentwickeln, hat sich für ihn ein Traum verwirklicht.
Der Neue
Mit Peter Koch kommt nun ein ebenfalls erfahrener Kommunalpolitiker an die Spitze von Bruck an der Mur. Der 52-Jährige ist seit 2005 im Gemeinderat und seit der Fusion Finanzstadtrat. Er hat nun drei Jahre Zeit, sich bis zur nächsten Wahl zu etablieren.
Beruflich ist er als Geschäftsführer des Sozialhilfeverbandes Bruck verantwortlich für 650 Mitarbeiter. Die berufliche Tätigkeit wird er aber zurücklegen, um sich dem Bürgermeisteramt voll und ganz zu widmen. Sein Vorgänger freut sich, dass ein geordneter Übergang sichergestellt ist und dass sich auch die SPÖ-Fraktion für seinen Wunschkandidaten entschieden hat: „Ich bin überzeugt, dass er den erfolgreich eingeschlagenen Weg der vergangenen Jahre fortsetzen wird, aber auch viele neue Ideen für die Arbeit für unsere Heimatstadt einbringen wird“.