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NÖ Sprachoffensive wird verlängert

Die niederösterreichische Landesregierung gab im August 2019 die Verlängerung der NÖ Sprachoffensive bekannt. 73.000 Kinder lernten im Zuge des Programms bereits Tschechisch, Ungarisch oder Slowakisch. Die EU förderte die Sprachoffensive bisher mit 3,8 Millionen Euro.

Je früher desto besser: Dieses Motto trifft auf das Erlernen einer Fremdsprache ganz besonders zu. Kinder lernen schnell und spielerisch, und die Vorzüge der Zweisprachigkeit im Kindesalter sind breit gefächert. Dass Mehrsprachigkeit nicht nur einen persönlichen Mehrwert hat, sondern auch interkulturelle Brücken schlagen kann, hat auch die niederösterreichische Landesregierung erkannt, und rief 2003 die NÖ Sprachoffensive ins Leben. Im August 2019 wurde auf Grund der guten Rezeption das ungarische Sprachprogramm verlängert, im Herbst soll die Verlängerung des tschechischen, im Frühling 2020 die des slowakischen Programms eingereicht werden.

4,5 Millionen Euro für Sprachunterricht

Bereits 73.000 Kinder haben seit der Einführung der NÖ Sprachoffensive eine der Nachbarsprachen, also Slowakisch, Tschechisch oder Ungarisch, erlernt. Das Projektbudget dafür hat in den letzten Jahren 4,5 Millionen Euro ausgemacht, davon kamen 3,8 Millionen Euro vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Das Programm hilft interessierten Schulen bei der Vermittlung von Sprachlehrerinnen und -lehrern und unterstützt mit Lernmaterialien.

Im Rahmen der nächsten Programmperiode sollen außerdem der gesamten Region die Nachbarsprachen nähergebracht werden, nämlich mit Betriebsbesuchen, Forschertagen, Workshops, Museen und anderen Kultureinrichtungen. Zusätzlich will Niederösterreich in Zukunft auch den integrativen Unterricht mit MINT-Fächern fördern.

Durch’s Reden kommen die Leut‘ z’samm

In der Volksschule der Grenzgemeinde Ottenthal im Bezirk Mistelbach wird an dem Projekt Sprachoffensive bereits seit 16 Jahren teilgenommen. Die Ottenthaler Schülerinnen und Schüler lernen dort im Zuge einer Pflichtübung fleißig Tschechisch. „Alle tun mit, auch die tschechischen Kinder, die hier in die Schule gehen“, berichtet der Ottenthaler Bürgermeister Cermak.“Ich bin der Meinung, dass das eine tolle Sache ist, und es wird auch von den Eltern sehr geschätzt“, freut sich Cermak.

Nicht nur in Unterrichtseinheiten, sondern auch im Rahmen von Ausflügen in den tschechischen Nachbarort Mikulov wird die Sprache den Kindern näher gebracht. Die Gemeinde Ottenthal darf auch selbst regelmäßig Mikulover Kinder, die Deutsch lernen, empfangen. Dabei werden über einstige Sprachbarrieren hinweg Freundschaften geschlossen. „Es ist ein schönes Erlebnis, wenn sich alle auf Deutsch, Englisch und Tschechisch begrüßen können“, so der Bürgermeister.

Anmeldungsvorgang über Pflichschulinspektor

Interessierte Gemeinden können sich an ihren jeweiligen Pflichschulinspektor melden. Dafür soll nach den Semesterferien die Anzahl der Interessenten für eine unverbindliche Übung für das nächste Schuljahr erhoben werden. Aufgrund dieser Interessentenerhebung beantragt die Gemeinde beim zuständigen Pflichtschulinspektor den Sprachunterricht. Dieser meldet den Bedarf an den Landesschulrat, der Mittel aus der NÖ Sprachoffensive in Anspruch nimmt. Auf diesem Wege können immer mehr Kinder von dem Angebot profitieren.

In der Volksschule der Grenzgemeinde Ottenthal lernen alle Kinder Tschechisch. Der Bürgermeister schätzt die Fremdsprachen-Initiative sehr. (Bild: ZVG)