17.12.2015 – Die Umstellung auf die Neuen Mittelschulen hat einen wesentlichen Effekt: Die AHS erfreuen sich neuer Beliebtheit. Um fast ein Prozent sind die Schülerzahlen hier von 2013/14 auf 2014/15 gestiegen. Beliebt sind auch technisch gewerbliche höhere Schulen sowie BAKIPs und BASOPs.
Österreichs Bildungssystem ist nach der Umstellung auf die Neuen Mittelschulen in einer Umbruchphase. Im Schuljahr 2013/14 wurden die Neuen Mittelschulen zur Regelschule. Derzeit gibt es 846 Standorte mit überwiegend Klassen der Neuen Mittelschule und 269 Standorte mit mehrheitlich Hauptschulklassen. Bis zum Schuljahr 2018/19 soll es keine Hauptschulklassen mehr geben. Die Umstellung führte aber anders als beabsichtigt zu steigender Beliebtheit der AHS. Obwohl die Unterstufen der AHS in den letzten Jahren laufend Schülerrückgänge hinnehmen mussten, zeigt sich eine Trendwende. Im Schuljahr 2014/15 gab es erstmals wieder mehr Schüler als im Vorjahr. Das und noch mehr zeigt eine aktuelle Zusammenstellung der Statistik Austria.
Volksschulen: Schülerzahlen leicht gestiegen
Im abgelaufenen Schuljahr 2014/15 besuchten insgesamt 328.143 Schülerinnen und Schüler Österreichs Volksschulen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein leichter Zuwachs von knapp 400 Kindern. Im Zehnjahresvergleich ging die Besuchszahl allerdings um knapp 36.800 zurück (-10,1%). Unter Berücksichtigung der aktuellen Bevölkerungsprognose kann voraussichtlich ab dem Schuljahr 2016/17 wieder mit konstant steigenden Schülerzahlen gerechnet werden.
Anders als bei den Volksschulen sank die Gesamtschülerzahl auch im abgelaufenen Schuljahr 2014/15. Laut Statistik Austria gab es im Vorjahr um rund 101.300 Schüler/innen weniger als noch vor zehn Jahren (-8,5%). Grund dafür ist der Geburtenrückgang seit den frühen 1990er-Jahren.
Schülerrekord bei BAKIPs und BASOPs
Die unterschiedlichen Schultypen erfreuen sich in der Sekundarstufe II unterschiedlicher Beliebtheit. Die AHS-Oberstufe hat zwar von 2013/14 auf 2014/15 um 263 weniger Schüler, die Schülerzahlen steigerten sich im Zehnjahresvergleich aber um 12,4 Prozent und stehen derzeit bei 91.222 Schüler/innen.
Recht unterschiedlich entwickelten sich die Besuchszahlen in den einzelnen Schultypen der berufsbildenden höheren Schulen (BHS). In kaufmännischen höheren Schulen gingen die Schülerzahlen auch im Schuljahr 2015/15 weiter zurück, die zuletzt 39.650 Schüler/innen bedeuten ein Minus von 8,8 Prozent im Zehnjahresvergleich. In wirtschaftsberuflichen höheren Schulen stieg die Schülerzahl bis zum Schuljahr 2010/11 auf 28.730 an, seither sinkt sie (2014/15: 27.243). Ganz anders stellt sich die Entwicklung an technisch gewerblichen höheren Schulen dar. Dort stiegen die Schülerzahlen von Jahr zu Jahr an und erreichten 2014/15 mit 63.996 Jugendlichen (+7,7% im Zehnjahresvergleich) einen neuen Rekordwert.
Den größten Zuwachs im Zehnjahresvergleich erreichten allerdings mit einem Plus von 37,4 Prozent die lehrer- und erzieherbildenden höheren Schulen (BAKIP und BASOP). Mit 12.217 Schülern im Schuljahr 2014/15 gab es in diesem Schultyp soviele wie noch nie. Im Vergleich zum vorhergehenden Schuljahr stieg die Schüleranzahl um 3,6 Prozent, im Zehnjahresvergleich gleich um 37,4 Prozent.