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Musterartikel: Stundenweise Betreuung für Demenz-Erkrankte im Web finden

13.11.2015 – Mit dem Online-Portal „stundenweisebetreut.at“ werden selbstständige Pfleger/Betreuer und pflegende Angehörige, die Entlastung von der anspruchsvollen Aufgabe, ihre an Demenz erkrankten Familienmitglieder zu pflegen, zusammengebracht. Eine gute neue Alternative, die eine Nische füllt und in jeder Gemeinde kostenlos genutzt werden kann.

Wer selbst schon an Demenz/Alzheimer erkrankte Angehörige gepflegt hat, kennt das Wechselbad der Gefühle. Gerade in der Anfangsphase braucht man einige Zeit, bis man sich selbst und auch vor dem Betroffenen eingesteht, dass es sich um diese Krankheit handelt. Später wechseln bei den Betroffenen die Momente der Wachsamkeit mit den Momenten in einer Art Parallelwelt immer mehr zugunsten der anderen Welt ab, was den Umgang mit dem Demenzkranken für das Umfeld nicht leichter macht. Dazu kommt der Frust der Patienten über den Kontrollverlust, den sie nicht selten auch die Angehörigen spüren lassen.

Demenzkranke werden stark zunehmen

In Österreich sind derzeit 130.000 Menschen von einer Form der Demenz betroffen. Die Zahl wird aufgrund des demografischen Wandels aber stark steigen. 2050 rechnen die Experten bereits mit 260.000 Erkrankten. Durchschnittlich acht Jahre lang werden Demenzkranke von Angehörigen versorgt. Eine lange Zeit, die pflegenden Angehörigen viel abverlangt. Diese haben dadurch selbst ein erhöhtes Risiko an Bluthochdruck, Depressionen oder Burnout zu erkranken.

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(Quelle: stundenweisebetreut.at)
Betreuung zu finden, ist relativ einfach. Derzeit gibt es allerdings nur Betreuuer/innen für Graz. Suchen Sie stundenweise Betreuung in einer anderen Stadt, machen Sie einfach eine Anzeige. Schrittweise wird sich das Portal aber auch mit Betreuer/innen aus anderen Gemeinden füllen.

Gründerinnen des Selbsthilfevereins gehen nun mit der Onlineplattform einen Schritt weiter

Aus ihren persönlichen Erfahren haben auch die Gründerinnen der neuen Plattform „Die Alternative“ gelernt. Mag. Claudia Knopper hat selbst nach Hilfe gesucht, als sie ihren an Alzheimer erkrankten Vater pflegte. Dabei lernte sie Inna Vartschenko kennen, die half, den Krankheitsverlauf mittels Gedächtnistraining hinauszuzögern. Auf der Suche nach Austausch gründeten die beiden 2013 den Verein „Selbsthilfe Alzheimer“. Bei den Treffen wurden die beiden immer wieder gefragt, ob sie nicht jemanden wissen, der stundenweise Betreuung anbietet. „Obwohl wir in diese Richtung viel recherchiert haben, war unser Ergebnis mager“, weiß Claudia Knopper. Gleichzeitig bemängelte Inna Vartschenko immer wieder den Zustand, dass sie als selbstständige diplomierte Sozialbetreuerin in der Altenarbeit gänzlich auf sich alleine gestellt ist und es kein Netzwerk gibt, in dem man Erfahrungen und Wissen austauschen kann.

Das war der Startschuss zur Gründung von „stundenweisebetreut.at“. Hier finden sich pflegende Angehörige, die stundenweise Betreuung für Demenzkranke suchen, und jene, die sie anbieten – egal ob professionelle Pflege, Spazierengehen, Kartenspielen, Vorlesen oder einfach nur da sein. Menschen, die stundenweise Betreuung auf selbstständiger Basis anbieten, tragen ihr Profil mit Bild und Angebot nach Registrierung und Zahlung eines kleinen Unkostenbeitrags auf der Plattform ein. Nach einem kurzen Check durch die Betreiberinnen kann das Angebot auch schon online gehen.

Müssen nicht immer ausgebildete Betreuer sein

Gerade in der Anfangsphase der Krankenheit braucht es nicht immer eine professionelle Betreuung, die die pflegenden Angehörigen stundenweise entlastet, erklärt Knopper: „Zum Spazierengehen braucht man keine ausgebildete Pflegekraft. Das heißt, auf der Plattform können sich auch Menschen melden, die bereit sind, sich auf Menschen mit Demenz einzulassen, empathisch zu sein und vor allem regelmäßig zur Verfügung stehen. Denn für die Erkrankten ist es besonders wichtig, die Angst und Unsicherheit, die sich durch die Erkrankung einstellt, zu verringern, indem man Sicherheit gibt. Menschen mit diesen Fähigkeiten wollen wir ermutigen, in diesem Bereich tätig zu werden.“

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Auf stundenweisebetreut.at finden Sie auch zahlreiche interessante Informationen zum Thema Demenz. Per Newsletter halten Sie die beiden Gründerinnen auch gerne über die neuesten Entwicklungen zum Thema auf dem Laufenden.

Menschen zusammenbringen

Angehörige können so nach ihren Bedürfnissen Betreuer/innen in der Umgebung suchen und direkt kontaktieren. Die Suche und Kontaktaufnahme ist für Angehörige kostenlos. Findet der Angehörige keine passende Betreuung, gibt es immer noch die Möglichkeit, eine Anzeige auf der Homepage zu schalten. Zusätzlich bietet das Portal aber auch viele Informationen rund um die Selbstständigkeit, Anforderungen an Personenbetreuer und hält die Leser mit News über dementielle Erkrankungen am Laufenden.

Kostenlose Plattform für jede Gemeinde nutzbar

Damit bietet „stundenweisebetreut.at“ für jede Gemeinde die kostenlose Plattform Betreuer und pflegende Angehörige, die zumindest eine stundenweise Entlastung suchen, zusammenzubringen. Nutzen Sie den Musterartikel für Ihre Gemeindezeitung oder -homepage um das zusätzliche Angebot in Ihren Gemeinden bekannt zu machen. Zusätzlich können Sie auch Folder unter office(at)stundenweisebetreut.at bestellen, um sie in Ihrem Gemeindeamt aufzulegen.

Weitere Fragen?

Dann besuchen Sie die Website www.stundenweisebetreut.at oder kontaktieren Sie die Gründerinnen der Plattform Mag. Claudia Knopper oder Inna Vartschenko via E-Mail (office(at)stundenweisebetreut.at) oder per Telefon 0699/16269305.