Ab Herbst sollen die Pflichtschulen mehr Unterstützungspersonal bekommen – das kündigten BM Faßmann und BM Aschbacher in einer gemeinsames Pressekonferenz an. Nach den Plänen der Regierung sollen dafür bis zu 1.000 Langzeitarbeitslose und Wiedereinsteiger mit September vor allem Direktoren aber auch Pädagogen bei der Verwaltung entlasten. 54,6 Millionen Euro soll es dafür insgesamt geben. Ein Drittel der Kosten müssen die Dienstgeber, also Länder und Gemeinden, übernehmen.
Während an den Bundesschulen (AHS, berufsbildende mittlere und höhere Schulen/BMHS) bereits jetzt schon zumindest stundenweise Sekretariatskräfte in der Verwaltung unterstützen, ist das bei den kleineren Pflichtschulen (v.a. Volksschulen, Neue Mittelschulen) nur bei einem Zehntel der Fall. Laut der OECD-Lehrerstudie TALIS gibt es in Österreich eine administrative Kraft pro 15 Lehrer, im EU-Schnitt sind es nur zehn. Das hat zur Folge, dass Schulleiter aber auch Lehrer viel Zeit mit Verwaltung verbringen, die ihnen dann für die pädagogische Arbeit fehlt. Die Forderung nach mehr Unterstützungspersonal sei daher auch für BM Faßmann „durchaus berechtigt“ gewesen.
Forderung der Lehrergewerkschaft und Schulerhalter erhört
Die Lehrergewerkschaft und die Schulerhalter fordern seit Jahren mehr Unterstützungspersonal für die Pflichtschulen. Nun scheint diese Forderung erhört zu werden. Denn nach den Plänen der Regierung sollen mit Herbst in einem ersten Schritt 500 Langzeitarbeitslose und Wiedereinsteiger die Direktoren und Pädagogen bei der Verwaltung und Organisation in den Pflichtschulen entlasten. Im Herbst 2021 sollen dann weitere 500 folgen. Das Projekt soll bis 2022 laufen.
54,6 Millionen Euro investiert der Bund für das Projekt
Insgesamt will die Regierung dafür 54,6 Millionen Euro investieren. Ein Drittel der Kosten müssen die Dienstgeber – also Länder und Gemeinden – übernehmen. Der Bund macht dabei keine Vorgabe, ob es Länder oder Gemeinden sein sollen. Für die Unterstützungskräfte soll es für eine Vollzeit-Stelle 2.000 Euro Brutto geben, wobei Vordienstzeiten anrechenbar sind.
In NÖ will man mit 100 Assistenzstellen starten
In Niederösterreich wolle man ab Herbst mit 100 Assistenzstellen starten, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie erhofft sich durch die Maßnahme eine Effizienzsteigerung an den Schulen. Landeshauptmann Peter Kaiser plädiert dafür, möglichst bald mit der Einschulung zu beginnen, da besonders gegen Ende der Ferien viel Verwaltungsarbeit anfalle. Darüber hinaus appellierte er, freiwerdende Ressourcen zur Förderung für benachteiligte Schüler einzusetzen.
Vorbild Salzburg
Hinsichtlich der Abwicklung des Projekts, will sich die Regierung an Salzburg orientieren. Dort organisiert ein eigener Trägerverein in enger Abstimmung mit der Bildungsdirektion den Einsatz des Personals. Dieses kann dann mehreren Schulen zugeteilt werden. Laut Salzburgs Bildungslandesrätin Maria Hutter kommen in Salzburg bereits an 70 Prozent der Pflichtschulen Sekretariatskräfte stundenweise zum Einsatz. Die Jobs seien heißt begehrt.
Personal wird jetzt gesucht und geschult
BM Aschbacher will nun unter den 60.000 Langzeitsarbeitslosen in Kooperation mit den Ländern Personal finden, das einem bundesweit einheitlichen Jobprofil entspricht. Dieses soll entsprechend vorbereitet und geschult werden und schrittweise mit September starten.
Quelle: APA, ORF, Tiroler Tageszeitung