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Kuchl ist „Holzfreundlichste Gemeinde“

9.10.2017 – Zur „Holzfreundlichsten Gemeinde“ Österreichs wurde die Salzburger Gemeinde Kuchl gekürt. Von den neun Landessiegern belegte Raabs an der Thaya den zweiten und Graz den dritten Platz.

Durch den Klimawandel steht der Wald und der wichtige Rohstoff Holz vor großen Herausforderungen. Deshalb rief die bundesweite Initiative „Wald im Klimawandel“ zum ersten Mal den Preis „Holzfreundlichste Gemeinde“ ins Leben. So sollten Gemeinden dazu aufgefordert werden, einen Beitrag zum Klimaschutz in ihrer Region zu leisten. 43 österreichische Gemeinden reichten insgesamt 79 Projekte im Rahmen des Wettbewerbes „Holzfreundlichste Gemeinde“ ein. Am 5. Oktober 2017 wurden die Siegerprojekte in Fügen in Tirol gekürt. Die Prämierung der neun Landessieger übernahm Bundesminister Andrä Rupprechter, gemeinsam mit dem Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Alfred Riedl, und Josef Hechenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol.

„Die Vielfalt und Menge der eingereichten Projekte zeigt, dass der Stellenwert von Holz auch im kommunalen Umfeld mit jedem Jahr steigt. Holz ist eine unserer wichtigsten Ressourcen in den Gemeinden, in allen Hinsichten. Ich bin froh, dass die Gemeinden das erkennen und viele Projekte in diese Richtung denken und angehen“, so Alfred Riedl.

Bundesminister Andrä Rupprechter kürte gemeinsam mit dem Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Alfred Riedl, die Sieger des Wettbewerbes. ©William Tadros
Bundesminister Andrä Rupprechter kürte gemeinsam mit dem Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, Alfred Riedl, die Sieger des Wettbewerbes. ©William Tadros

28.000 Euro Preisgeld

Gemeinden aus allen neun Bundesländern gingen um den Sieg ins Rennen. Die eingereichten Projekte thematisierten die Bereiche „Wald und Holz“. Schlussendlich überzeugte die 7.190-Einwohner-Gemeinde Kuchl im Bezirk Hallein die siebenköpfige Jury. Der Beitrag zum Klimaschutz wurde mit einer Gewinnurkunde und einer Siegerprämie von 15.000 Euro für den ersten Platz, einer Siegerprämie von 8.000 Euro für den zweiten Platz und einem Preisgeld von 5.000 Euro für den dritten Platz belohnt.

Alle teilnehmenden Gemeinden erhielten eine Urkunde des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) und des Gemeindebundes. Die Urkunden bestätigen das Engagement der Gemeinden für das Thema Wald und Holz und die Teilnahme am Wettbewerb.

Mit einer Vielfalt an Maßnahmen zum Sieg

Das Thema Holz nimmt einen ganz besonderen Stellenwert in Kuchl ein. Um die vielen Holzprojekte der Gemeinde zu bündeln, wurde bereits der Verein „Holzgemeinde Kuchl“ gegründet. In der Gemeinde gibt es außerdem die Ausbildungsstätte „Holztechnikum“, die mehr als 1.000 Schüler besuchen. Seit Jahren wird der Anteil an Holzbauten in Kuchl erweitert. Eine bäuerliche Genossenschaft betreibt ein Hackschnitzel-Heizwerk und versorgt mehr als 190 Objekte mit Wärme und Warmwasser.

Veranstaltungen Kuchls wie das Holzfest und die Holzschatzsuche oder auch einladende Holzwege und Baumlehrpfade machen in der Salzburger Gemeinde auf die Vielseitigkeit von Holz aufmerksam und informieren die Bevölkerung. Auch das Hackgut kommt aus der Umgebung Kuchls. „Kuchl hat mittlerweile alles, was es als Holzgemeinde auszeichnet: vom Waldkindergarten bis zum Holztechnikum. Holz sorgt für Lebensqualität in Kuchl“, weiß der Bürgermeister der Marktgemeinde, Andreas Wimmer.

Weitere Gewinner: Raabs an der Thaya und Graz

Der zweite Preis wurde an die niederösterreichische Gemeinde Raabs an der Thaya übergeben und Graz mit dem dritten Platz ausgezeichnet. In Raabs wird mit der Waldviertler Wurzelwelt und waldpädagogischen Angeboten das Bewusstsein für Holz und Wald bei Jung und Alt geschaffen. Alle zwei Jahre findet in der Gemeinde auch das Waldfest, das Besucher aus ganz Niederösterreich anzieht, statt.

„Wir haben schon vor mehr als 20 Jahren erkannt, dass der Wald mit seinem nachwachsenden und regionalen Rohstoff Holz großes Potential hat“, erklärt der Bürgermeister von Raabs, Rudolf Mayer. Den dritten Platz konnte die Stadtgemeinde Graz mit ihren kommunalen Hochbauten aus Holz für sich sichern. Hier wird auch im Innenausbau gezielt auf diesen wertvollen Rohstoff gesetzt.

Kinderbetreuungsstätten wie die Volksschule Mariengrün oder die Kindergruppe Schönbrunngasse in Graz wurden in einer Passivhausbauweise errichtet. Die Stadtgemeinde betreibt außerdem eine Waldschule, in der Kindern und Erwachsenen der Wald und der Rohstoff Holz näher gebracht werden. Das Thema nachhaltige Waldbewirtschaftung hat hier einen großen Stellenwert.

Wald hilft dem Klima

Neben den drei Erstplatzierten wurden weitere Siegerprojekte bei der Preisverleihung am 5. Oktober 2017 in Fügens „Binderholz FeuerWerk“ in Tirol gekürt. Darunter waren die Gemeinde Zemendorf-Stöttera im Burgenland, Moosburg in Kärnten, Steinbach am Ziehberg in Oberösterreich, Pfunds in Tirol, die Gemeinde Wien und Sibratsgfäll in Vorarlberg.

Durch den Wald, dem größten Kohlenstoffspeicher Österreichs, wird der Atmosphäre im Zuge des Baumwachstums ständig klimaschädliches CO2 entzogen. Außerdem schafft es Holz, Kohlenstoff langfristig in langlebigen Produkten zu binden und auch Rohstoffe, deren Produktion wesentlich energie- und damit CO2 intensiver sind, zu ersetzen.

Empfehlungen und Tipps für die Praxis

Im Rahmen des Projektes „Wald im Klimawandel“ soll Waldbewirtschaftern dabei geholfen werden, sich auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Österreichische Gemeinden werden unter der Leitung des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) darüber informiert, wie sie durch eine nachhaltige und angepasste Waldbewirtschaftung zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig ihre Wälder klimafit gestalten können.

Durch zahlreiche Veranstaltungen in ganz Österreich und die Informationsplattform der Initiative „Wald im Klimawandel“ werden Empfehlungen und Tipps für die Praxis vermittelt. Weiterführende Details zu den Siegerprojekten erhalten Sie unter dem nebenstehenden Link.

Die Salzburger Gemeinde Kuchl (Mitte) wurde die "Holzfreundlichste Gemeinde" Österreichs und bekam eine Siegerprämie von 15.000 Euro ausgestellt. Raabs an der Thaya (rechts) belegte den zweiten und Graz den dritten Platz (links). ©William Tadros