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Krenglbach erhält den “Climate Star 2014”

10.10.2014 – Bereits vor mehr als zehn Jahren stieg das oberösterreichische Krenglbach als erste österreichische Gemeinde auf zertifizierten Ökostrom um. Es folgten die Installation einer Pflanzenkläranlage und die Ausstattung von Kindergarten und Volksschule mit Photovoltaikanlagen. Nun beeindruckte die Kommune mit knapp 3.000 Einwohnern durch die Einführung einer „Mobilcard“, einem innovativen und in dieser Form bislang einzigartigen Projekt.

Mobilcard: Kraxi und Carsharing für mehr klimafreundliche Mobilität

Die Kombination aus Sammeltaxi und Carsharing macht die Mobilcard Krenglbach zu einem außergewöhnlichen Konzept. Das Carsharing läuft ausschließlich mit Elekrofahrzeugen, das Sammeltaxi, auch „Kraxi“ genannt, stellt eine besondere Art des Ortsbusses dar und wird ebenfalls mit Ökostrom betrieben. Mit der Mobilcard können beide Angebote genutzt werden. Halbstündlich fährt das Krengelbacher Anrufsammeltaxi und bringt die Bevölkerung von ihrem Zuhause ins Ortszentrum, zum außerhalb gelegenen Bahnhof, zum Arzttermin und auch wieder zurück. Projektleiter Norbert Rainer freut sich über den Erfolg des Konzepts und erklärt: „Die Mobilcard erhöht die Lebensqualität in unserer Gemeinde. Dank unseres Projektes konnten schon zwei Familien auf die Anschaffung eines zweiten Autos verzichten.“

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Bild: ZVG
Ein Klima-Kabarett-Abend vereint Kulturerlebnis mit dem Thema Klimaschutz.

Durch und durch für das Klima engagiert

Neben der Einführung von innovativen Projekten und umweltfreundlicher Energiegewinnung, setzt man in Krenglbach auf eine Verbindung von Kulturprogramm und Klimaschutz. Gemeinsam mit der Pfarre und dem Kulturverein werden halbjährlich Filme zu klimarelevanten Themen gedreht, es finden Filmabende und Klima-Kabaretts statt und auch die Kleinsten werden schon eingebunden, beispielsweise mit der Veranstaltung eines Klima-Kasperltheaters im Kindergarten.

Der neu angelegte Bodenlehrpfad, die „Krenglbacher Bodenroas“, lädt ebenfalls sowohl Alt als auch Jung zu Wanderungen und zur Bodenbewusstseinsbildung ein. Nicht nur die Stationen, sondern auch die Wegweiser zu den Stationen, stellen interessante Informationen – allen voran über die im Boden lebende Tierwelt – bereit und machen den gesamten Weg auch für Schulklassen zu einem spannenden Erlebnis.

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Bild: ZVG
Zuspruch und Begeisterung findet die „Krenglbacher Bodenroas“ auch schon bei den Kleinsten.

„Bewusstsein für das Thema schaffen“

Darauf, wie wichtig es ist, auch die Kinder und Jugend mit dem Thema Klimaschutz vertraut zu machen, weist auch der Obmann des Krenglbacher Umweltausschusses, Franz Burgstaller, hin. „Es geht nicht darum, einmal ein großes Projekt zu machen, sondern vielmehr darum, ständig präsent zu sein. Die Menschen sollen ein Bewusstsein für die Wichtigkeit dieser Angelegenheiten entwickeln.“

Erfolge in dieser Hinsicht lassen sich daher auch bei den jährlich stattfindenden Flur- und Bachsäuberungsaktionen feststellen. Während sich anfangs nur knapp über zehn Personen an dem gemeinnützigen Projekt beteiligten, waren es in den letzten Jahren schon 60 bis 70. „Bei der Flur- und Bachsäuberungsaktion steigt nicht nur die Anzahl der Teilnehmer, sondern auch das Engagement der Kindern und Jugendlichen“, freut sich Gemeindevorstand Burgstaller.

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©Gerhard Rainer
Vizebürgermeister Jürgen Steinkogler, Norbert und Gerhard Rainer und Franz Burgstaller freuen sich über die Auszeichnung „Climate Star 2014“.

Acht österreichische Gewinner des „Climate Star 2014“

Aufgrund der umfassenden Projekte im Bereich des Klimaschutzes konnte sich Krenglbach gegen viele andere Gemeinden im Rennen um den „Climate Star“, der vom Europäischen Klimabündnis vergeben wird, durchsetzen. Neben Krenglbach erhielten diese Auszeichnung 2014 das steirische Hartberg und die niederösterreichischen Städte Baden, Klosterneuburg und Tulln. Außerdem wurden drei österreichische bzw. teilösterreichische „kommunale Netzwerke“ geehrt: der Bodensee-Städteverband, die Dorfpfarre Dechandskirchen aus der Steiermark und die Waldviertler Kernland-Region.

Das Krenglbacher Sammeltaxi, „Kraxi“, erhöht die Mobilität in der Gemeinde. Vor allem die ältere und die junge, noch führerscheinlose Generation profitieren. ©Gerhard Rainer