Eine deutlich verbesserte ökonomische Lage und die zweite Tranche des Gemeindepakets 2021 sorgen für plus 124 Prozent bei den aktuellen Juni Vorschüssen.
Für die aktuellen Juni-Vorschüsse auf die Gemeindeertragsanteile sind die Einnahmen an gemeinschaftlichen Bundesabgaben vom April 2021 relevant. Hier zeigte sich vor allem bei den Lohn- und Einkommensteuern ein deutliche Zuwachs gegenüber der April 2020. Dass das Aufkommen hier auch über dem April 2019 liegt, heißt aber nicht, dass sich die ökonomische und die Lage am Arbeitsmarkt bereits wieder gänzlich normalisiert hat, denn im April 2021-Aufkommen sind auch Rückzahlungen von gestundeten Steuern enthalten. So zeigt etwa die April-Umsatzsteuer im Monatsvergleich mit 2020 ein deutliche Plus von 38 Prozent, sie liegt aber aktuell noch rund 5 Prozent unter dem Aufkommen vom April 2019.
Gemeinsam mit der zweiten von vier Tranchen der sogenannten Liquiditätsmilliarde des Gemeindepaket II des Bundes sorgt diese deutliche Verbesserung der Abgabeneinnahmen gegenüber dem Vorjahr im Monatsvergleich für ein österreichweites Plus der Juni 2021-Vorschüsse der Gemeinden ohne Wien von rund 124 Prozent (Wien +118 Prozent). Somit liegen auch die Vorschüsse im 1. Halbjahr 2021 mit rund 9 Prozent gegenüber 2020 deutlich im Plus.
Burgenländische Gemeinden mit höchstem Juni-Zuwachs
Die monats- und bundesländerweise unterschiedliche Dynamik des Aufkommens der weiterhin starken Grunderwerbsteuer (die zu knapp 94% dem jeweiligen Landestopf der Gemeindeertragsanteile zukommt und im April-2021-Aufkommen um fast 23 Prozent zulegte) sorgt auch diesmal wieder für deutliche länderweisen Unterschiede bei den monatlichen Vorschüssen. Während sich das Grunderwerbsteueraufkommen im April 2021 im Burgenland gegenüber dem April 2020 fast verdoppelte, ging es in Salzburg um fast ein Fünftel zurück. Dementsprechend verzeichnen diesmal die burgenländischen Gemeinden den mit Abstand größten Zuwachs (+ 140,1 Prozent), während die Juni-2021-Vorschüsse der Salzburger Gemeinden im Vergleich mit dem Juni 2020 in diesem außergewöhnlichen Monat „nur“ um 99,6 Prozent zulegen.