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INTERVIEW Präs. Kaufmann und Präs. Dirnberger: Gemeinden – Pioniere der Resilienz

  • Erwin DIRNBERGER
    Vizepräsident Österreichischer Gemeindebund,
    Präsident Gemeindebund Steiermark,
    Abgeordneter Landtag Steiermark,
    Bürgermeister Söding-St. Johann (ST)
  • Andrea KAUFMANN
    Vizepräsidentin Österreichischer Gemeindebund,
    Präsidentin Vorarlberger Gemeindeverband,
    Bürgermeisterin Dornbirn (V)

Andrea Kaufmann und Erwin Dirnberger reflektierten im Gespräch mit Moderator Meinrad Knapp die aktuellen Herausforderungen in den Gemeinden. Von der Energiewende, über die Personalprobleme bis hin zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Gemeinden waren sich die beiden Vertreterinnen des Österreichischen Gemeindebundes einig: Solidarität wird in den Gemeinden vor Ort gelebt und wird besonders in Krisenzeiten besonders sichtbar und spürbar.

Andrea Kaufmann: „Alles was aktuell auf der Welt und in unserer Gesellschaft passiert, bekommen wir in den Gemeinden unmittelbar zu spüren. Und dafür brauche es auch Resilienz und Solidarität in den Gemeinden, aber auch resiliente und solidarische Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Wie gut der Zusammenhalt in einer Gemeinde sei, spüre man erst, wenn es schwierig wird. „Die Menschen halten zusammen, wenn sie es müssen – und das stimmt mich immer positiv. Wenn diese Gemeinschaftsgefühl und dieser Zusammenhalt einmal verloren geht, dann haben wir ein Problem.“

Auf die Frage nach Personalfragen und Arbeitszeitmodellen meint Andrea Kaufmann, dass die Viertagewoche kein ideales Modell sei, plädiert aber für flexible Arbeitszeitmodelle, die auf die Mitarbeiter:innen, aber auch Familien abgestimmt sein müssen.

Erwin Dirnberger ging in seinem Statement auf die aktuellen Herausforderungen in der Raumordnung, dem Ausbau der erneuerbaren Energien, der mangelnden Solidarität in den Gemeinden ein. Auch der zunehmende Egoismus in der Gesellschaft sei auffallend – auch in den Gemeinden. Egal, ob es um die Errichtung eines Windrades für die Gemeinschaft vor der falschen Haustüre sei oder der stinkende Schweinstall für Aufregung sorge. Krisen würden jedoch die Menschen wieder „erden“ und auf den Boden der Realität bringen. Hier sei der Zusammenhalt und die Solidarität besonders spürbar.

©Erich Marschik/Gemeindebund