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IMPULS: Wie wir die Welt ein Stückchen besser machen. Herausforderungen und Chancen für den Finanzsektor

Bernd FISLAGE
Vorstandsvorsitzender Kommunalkredit

Bernd Fislage, Vorstandsvorsitzender der Kommunalkredit Austria und Kooperationspartner der Kommunalen Sommergespräche in Bad Aussee geht in seinem Impulsvortrag auf die Frage ein, wie wir die Welt ein Stückchen besser machen können. Die Fakten für die grüne Transformation liegen für ihn auf der Hand, die Frage sei nur, reicht die Transformation aus? „Mir fehlt Dynamik und Kraft. Wir brauchen mehr davon“, sagt Bernd Fislage. Daher appellierte der Vorstandsvorsitzende in seinem Impulsvortrag, an die Entscheidungsträger:innen und Partner:innen sich aktiv an der grünen Revolution zu beteiligen. Denn die Uhr ticke überall gleich schnell auf der Welt. Und die Uhr für die grüne Revolution habe ein Datum: 2050. „Dann müssen wir nämlich klimaneutral sein. Die EU will das sogar schon 2040 schaffen“, sagt Bernd Fislage.

Die Frage laute daher: „Wie können wir das schaffen und wo fangen wir an?“, fragt Fislage.
Alleine wenn man an den Ausbau der Infrastruktur denke, sei Österreich aktuell nicht einmal bei annähernd 10 Prozent von der Kapazität angekommen, die wir für die Klimaneutralität 2040 brauchen. „Die Diskrepanz, zwischen dem, was wir sagen und dem was wir tun, ist es enorm“, kritisiert Fislage, und fordert in seinem Impuls einen stärkeren Ausbau der Netzkapazitäten, aber auch schnellere und einfachere Verfahren und weniger bürokratische Hindernisse bei der Umsetzung grüner Technologien.

Gemeinden als Vorbilder
Das Engagement der Gemeinden hinsichtlich der grünen Transformation sei enorm, meint Fislage. „Aber die Mittel der Gemeinden sind begrenzt. Deswegen baucht es auch private Investoren, die hier unterstützen – die staatlichen Mittel alleine reichen nicht aus für diese Transformation.“

Appell an die Politik
In dem Zusammenhang richtete Bernd Fislage einen Appell an die Politik: Sie müssen die Rahmenbedingungen schaffen und bereit sein für die Transformation. „Aber es muss viel schneller gehen“, fordert Fislage. Ihm fehle der notwendige Wille. Als Beispiel, wie es gehen kann, wenn man will, führt Fislage die Errichtung des LNG-Terminals in Deutschland an: 20 Jahre ist dort nichts passiert. Dann kam ein Krieg und plötzlich konnte im Nu ein LNG-Terminal errichtet werden. Wenn wir also wollen, dann geht es auch“, ermutigt er die Politik und politischen Entscheidungsträger:innen.

Gleichzeitig fordert er mehr Mut und Offenheit für Innovationen: „Wir müssen offener sein für Übergangslösungen, für neue Technologien. Wir brauchen meiner Meinung nach jeden Gedanken, jede Innovation, mutige Menschen, die voraus gegen, starke Partner, damit wir diese grüne Revolution schaffen“, so Fislage. Und er gehe davon aus, dass es Wetten auf die Zukunft geben werde – die Kommunalkredit Austria beteilige sich bereits daran, in dem sie Investitionen in Innovationen, wie Wasserstoff, in grünen Stahl, in Windkraft forciert. Denn „Große Sprünge bringen uns dahin wohin wir wollen zur Verwirklichung unserer Träume und Ziele“, meint Fislage.

Abschließend „hämmerte“ Bernd Fislage symbolisch seine fünf Thesen für die grüne TRansformation an die Türen aller Entscheidungsträger:innen: , um jedem bewusste zu machen, was zu tun sei und um letztlich für eine stabile, nachhaltige Welt für die nächste Generation zu sorgen:

  1. Nutzen wir privates Kapital als Booster für mehr Nachhaltigkeit
  2. Machen wir die Netze schneller, stärker und dezentraler
  3. Sorgen wir durch mehr Offenheit für tragfähige Übergangslösungen
  4. Ermöglichen wir eine Regulatorik, die Sicherheit und Freiheit bringt
  5. Finden wir einen Weg aus der teuren Abhängigkeit.

Diese Thesen müssen sich jeder einzelne bewusst machen um letztlich für eine stabile, nachhaltige Welt für die nächste Generation zu sorgen.

©Erich Marschik/Gemeindebund