- Franz DORNER
EMAS-zertifizierter Landwirt & EE-Pionier - Hermann ERLACH
General Manager Microsoft Österreich GmbH - Theresa MAI
Geschäftsführerin WW Wohnwagon GmbH - Gabriela Maria STRAKA
Vorstandsmitglied RespACT und United Nations Global Compact, Mitglied Geschäftsleitung Brau Union Österreich – Director Corporate Affairs & ESG
Das Panel zum Thema Nachhaltigkeit und Resilienz beinhaltete mehrere Vorbilder für innovative und zukunftsorientierte Lösungen. Der Landwirt Franz Dorner erzählte von seinem steinigen Weg zu einem nachhaltigen Energieprojekt, das mittlerweile 580 Haushalte mit Strom versorgt. Er beklagte vor allem die langwierigen Genehmigungsverfahren. „Genehmigungsverfahren, die zehn Jahre dauern, müssen der Vergangenheit angehören“, so Dorner. Er schlägt vor, dass die Unterstützung von Nachhaltigkeitsprojekten durch Gemeinden auch gesetzlich verankert und gefördert werden soll.
Betriebe in der Verantwortung – Gemeinden als Unterstützer
Auch die Unternehmerin Gabriela Maria Straka, die unter anderem die Nachhaltigkeitsagenda der Brau Union Österreich leitet, sieht die größten Hindernisse für Zukunftsprojekte in den Genehmigungsverfahren sowie auch im Widerstand in der Bevölkerung – hier brauche es sehr viel Kommunikation. „Ich verstehe jeden Bürgermeister, der keine Genehmigung erteilen kann, wenn die Bevölkerung dagegen ist. Aber wir brauchen einfach Tempo, um die Klimaneutralität zu erreichen. Wir können nicht darauf warten, dass die Politik etwas mach“, so Straka. Sie sieht die Betriebe in der Verantwortung.
Theresa Mai von Wohnwagon erzählte von neuen Wohnformen, die bereits umgesetzt werden und viele Potenziale bündeln. Einerseits sind die Häuser der Zukunft autark und andererseits sind sie besser für die Bedürfnisse der Menschen vor Ort ausgelegt. Dazu zählen auch die Themen Nachverdichtung, regionale Baustoffe und Stromspeicher. „Leerstehende Gebäude müssen wiederbelebt werden – hier sind Gemeinden eine wichtige Drehscheibe, um Bedarf und Nachfrage zu vernetzen“, meinte Mai, die auch die lebendigen Dorfstrukturen als zentralen Faktor sieht. Hermann Erlach von Microsoft Österreich hob das Potenzial von Digitalisierung hervor: „Der Zusammenhang von Digitalisierung und Nachhaltigkeit wird massiv unterschätzt. Man kann nichts effizient managen, wenn man keine Daten hat.“ Anhand der Digitalisierung könne man und sollte man auch mehr positive Geschichten erzählen, so Erlach. KI sorgt beispielsweise dafür, dass weniger Essen weggeworfen wird und die Weinproduktion ressourcenschonender erfolgt. Mit Hinblick auf das Potenzial von KI für die Wirtschaft brauche es dringend Regulierung.
Gemeinden bündeln Potenziale
Der Tenor der Diskussion: Es ist wichtig, im Kleinen anzufangen. Gemeinden können Vorbilder sein und mit einfachen Mitteln Großes bewirken. Die Betriebe müssen sich mit Gemeinden zusammenschließen, um Role Models bei Nachhaltigkeitsprojekten zu werden: mit Abwärme, mit überschüssiger Stromerzeugung etc. Gemeinden können lokale Kooperationen stärken, Potenziale aufzeigen und Akteure vernetzen.