Seit bald einem Jahr gibt es fast nur ein Thema, das uns alle tagtäglich fordert. Und ja, wir alle sind schon coronamüde. Ob Lockdown, Abstandhalten oder Kontaktbeschränkungen: Die Maßnahmen gegen die Pandemie sorgen allerorts für immer mehr Frustration, sind aber alternativlos.
Der traurige Blick auf die Statistik der Sterbefälle im letzten Jahr zeigt es schwarz auf weiß: 2020 starben etwa zehn Prozent mehr Menschen als im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Doch darüber hinaus zeigen die Zahlen auch, dass erstmals seit 70 Jahren die Lebenserwartung sinkt, und zwar um ein halbes Jahr. Alles in allem erkrankten bis Mitte Jänner 2021 fast 400.000 Menschen in unserem Land am Coronavirus und 7200 verstarben leider daran.
Seit Jahresbeginn gibt es nun mit der ersten Zulassung von wirksamen Impfstoffen Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zum „normalen“ Leben. Die Menschen sehnen sich nun die Impfungen herbei.
Wie aktuelle Umfragen zeigen, waren Mitte Jänner schon zwei Drittel der Österreicher bereit, sich impfen zu lassen. Die steigende Bereitschaft ist ermutigend und liegt wohl auch an der Sehnsucht nach einem normalen Leben. Diese Impfbereitschaft gilt es nun auch rasch zu nutzen. Der Bund hat dazu eine ganz klare Impfstrategie vorgegeben, die in drei Phasen abläuft.
Start der Impfungen war in allen Bundesländern in den Pflegeheimen, wobei hier neben Bewohnern und Mitarbeitern auch ehrenamtliche Helfer und Personen, die regelmäßig ins Pflegeheim kommen, zu berücksichtigen sind. Die Gemeinden haben, wie mit den Landeshauptleuten und der Bundesregierung auch vereinbart, bei der Information der Bevölkerung schon in der ersten Phase einen wichtigen Beitrag geleistet. Innerhalb weniger Tage haben sich Hunderttausende Menschen für Impfungen vorregistriert. Die Impfvorgänge standen unter genauer medialer Beobachtung, was auch einige Bürgermeister zu spüren bekommen haben.
Bürgermeister brauchen beim heiklen Thema „Impfen“ Sensibilität
Ich habe mich dazu auch öffentlich gegen ein allgemeines Bürgermeister-Bashing gewehrt und ein generelles Vordrängeln verurteilt. Bei der größten Impfkampagne in unserem Land ist gerade von uns Kommunalpolitikern größtmögliche Sensibilität gefragt.
Am 20. Jänner hat der Nationalrat auch das zweite Rettungspaket für unsere Gemeinden beschlossen, das uns in diesem Jahr 1,5 Milliarden Euro rasche und unbürokratische Hilfe bringt. Mit der Gemeindemilliarde aus dem letzten Jahr stellt der Bund den Kommunen insgesamt 280 Euro Finanzhilfe pro Einwohner zur Verfügung.
Wir haben für alle Gemeinden – und gerade für die finanzschwachen – hart verhandelt. Ich bin überzeugt, dass uns dieses weitere Paket gut durch die nächste Phase der Krise bringen wird. Alle Gemeinden können sicher sein: Wir werden die finanzielle Entwicklung unserer Gemeinden weiterhin im Auge behalten und immer für euch da sein.