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Hohe Strafen für Quarantäne-Brecher

Nehammer kündigt hohe Geldstrafen an für all jene, die sich nicht an ihre verordnete Quarantäne halten. Kurz geht davon aus, dass es bei roter Ampelfarbe zu regionalen Lockdowns kommen kann.

Die Polizei soll vermehrt die Maßnahmen, die vom Gesundheitsministerium gesetzt wurden, kontrollieren. Das kündigte Innenminister Karl Nehammer im Pressefoyer nach dem Ministerrat am Mittwoch an. „Die Quarantäne-Maßnahmen tragen wesentlich dazu bei, dass das Virus sich nicht weiter ausbreiten kann, und dafür braucht es eine intensive Kontrolle“, so Nehammer.

Enge Zusammenarbeit zwischen Gesundheits- und Innenministerium

Ist man von Quarantäne-Maßnahmen betroffen, aber nicht positiv getestet, und bleibt nicht in Quarantäne, wird eine Geldstrafe von 1.450 Euro verhängt. Konsequenzen aus Strafrecht plus Geldstrafe wird jene Leute treffen, die positiv getestet sind und sich nicht an die verhängten Quarantäne-Maßnahmen halten. Bisher wurden über 340 Missachtungen der Quarantäne-Maßnahmen bei der Polizei bekannt, Nehammer vermutet aber eine sehr hohe Dunkelziffer. „Die Frequenz der Überwachungen muss standardisiert werden“, sagt Nehammer.

Appell, sich an die drei Corona-Regeln zu halten

Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte außerdem an, dass es je nach Ampelstufe zu ganz massiven Einschnitten, wie wir sie vom Frühling kennen, kommen kann. Die Corona-Ampel wird ab Freitag, den 4. September, mit vier Farben die Corona-Situation in den Bezirken abbilden. Um die Ampel im grünen Bereich zu halten, appellieren Kanzler und Gesundheitsminister eindringlich, sich an die drei goldenen Regeln zu halten:

  • Hygieneregeln einhalten
  • Mindestabstand beachten
  • Mund-Nasen-Schutz tragen

Gesundheitsminister Rudolf Anschober unterstrich, dass diese Maßnahmen nicht nur gegen das Coronavirus, sondern auch gegen die Rhinoviren (Schnupfen), Grippe und grippeähnliche Erkrankungen helfen. Anschober ruft dazu auf, sich die Stopp-Corona-App des Roten Kreuzes herunterzuladen.

Kein Kuscheln im Herbst, abgespecktes Weihnachtsfest

„Wir müssen uns alle gemeinsam bemühen, möglicht gut durch den Herbst und Winter zu kommen“, so Kurz.  Das sei besonders wichtig, da sich das öffentliche Leben in der kälteren Jahreszeit in geschlossene Räume verlegt, und drinnen die Ansteckungsgefahr höher ist als draußen. Vizekanzler Werner Kogler unterstrich: „Wenn wir uns zusammenkuscheln, tut das dem Virus gut. Also: Achtsam bleiben!“ Kurz ruft auch dazu auf, sich bei privaten Feierlichkeiten auf maximal 25 Personen zu beschränken, und auch bei Treffen zu Hause auf den Mindestabstand zu achten. „Es gibt viele Ansteckungen im privaten Bereich, daher ist es meine dringende Empfehlung: Auch Weihnachten soll heuer mit Vernunft und zahlenmäßig ein Stück weit eingeschränkt stattfinden“, so Kurz.

Licht am Ende des Tunnels

Ein Hoffnungsschimmer bleibt festzuhalten: „Es ist möglich, dass es bei der Erforschung eines Medikaments oder Impfstoffes so große Fortschritte geben wird, dass der nächster Sommer ein normaler werden kann“, hofft Kurz. Im Jahr 2021 wird auch ein deutliches Wirtschaftswachstum und eine positive Entwicklung am Arbeitsmarkt in Österreich erwartet. Damit dieses Szenario auch eintritt, äußert der Kanzler eine weitere Bitte: „Wenn Sie konsumieren, konsumieren Sie heimische Produkte!“

Emina Ayaz

Emina Ayaz

Innenminister Nehammer, Vizekanzler Kogler, Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober appellierten abermals an die Österreicherinnen und Österreicher: Abstand halten, Maske tragen, Hände waschen! ©BKA/Andy Wenzel