Wir schaffen Heimat.
Wir gestalten Zukunft.

Hofer gegen Van der Bellen in der Stichwahl

25.4.2016 – Norbert Hofer setzte sich in allen Bundesländern außer Wien als Kandidat mit den meisten Stimmen durch. Alexander Van der Bellen wurde nur in Wien stärkster Kandidat. Die Österreichkarte zeigt: In der absoluten Mehrzahl der Gemeinden setzte sich der FP-Kandidat durch.

Alles ist anders. Die Wahlberechtigten entschieden sich am Wahlsonntag, dem 24. April 2016, mit 36,4 Prozent für den blauen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer. Alexander Van der Bellen als Zweitplazierter erreichte nur 20,4 Prozent und die unabhängige Irmgard Griss staubte 18,5 Prozent der Stimmen ab. Die Kandidaten der Regierungsparteien Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol belegen nur Platz vier und fünf. Beide liegen bei 11,2 Prozent der Stimmen. Der ehemalige Bauunternehmenr Richard Lugner schaffte bei seinem zweiten Versuch nur mehr 2,3 Prozent. Die Briefwahlstimmen wurden in dieses Ergebnis noch nicht eingerechnet, die Wahlbeteiligung lag ohne Briefwahlstimmen bei 60 Prozent. Es wird jedoch nicht erwartet, dass sich an der Platzierung noch viel ändern wird. Damit steigen am 22. Mai Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen in den Ring.

Mehrzahl der Gemeinden blau

Die Ergebnis-Landkarte zeigt ein eindeutiges Bild: Die Bürger in Österreichs Gemeinden haben mehrheitlich blau gewählt. In seinem Heimatbundesland, dem Burgenland, erreichte der blaue Kandidat das beste Ergebnis. 42,8 Prozent der Stimmen. Zweitplatzierter wurde Rudolf Hundstorfer mit 17,5 Prozent. Damit gibt es im Burgenland auch das beste Ergebnis für Hundstorfer im Bundesländer-Vergleich. Van der Bellen liegt hier gleichauf mit Khol bei 12,8 Prozent der Stimmen.

Hofer konnte in drei Gemeinden, darunter auch seiner Heimatgemeinde Pinkafeld, mehr als 60 Prozent der Stimmen einfahren. Die niedrigste Zustimmung bekam Hofer mit 22,6 Prozent in Stinatz. Mehrheitlich für den roten Kandidaten haben sich die Wähler in Baumgarten, Tschanigraben, Klingenbach, Neutal oder Stinatz entschieden. Außer in Tschanigraben (55% für Hundstorfer) konnte der SPÖ-Kandidat nirgends über 50 Prozent erreichen. Die Wahlbeteiligung lag mit 70,95 Prozent dieses Mal deutlich höher als bei der Bundespräsidentenwahl 2010 (67,3%).

Kärnten: Hofer setzte sich in 128 der 132 Gemeinden durch

Auch die Kärntner Landkarte präsentiert sich fast ausschließlich in Blau. Einzige Ausreißer finden sich im Süden. In Krumpendorf am Wörthersee errang Irmgard Griss die Mehrheit, in Eisenkappel-Vellach und Zell Pfarre schaffte Rudolf Hundstorfer die Mehrheit. Das Lesachtal entschied sich mehrheitlich für Andreas Khol. Norbert Hofer setzte sich in 128 der 132 Gemeinden durch. Hofer wurde mit großem Abstand Erster, er holte 40,9 Prozent der Stimmen, Zweitplatzierte wurde mit Respektabstand Irmgard Griss (22,39%). Die Wahlbeteiligung lag bei 59,94 Prozent.

BP-Wahl_2016-vorl.Ergebnis

Die Wahlberechtigten entschieden sich im ersten Durchgang der Bundespräsidenten-Wahl mit 36,4 Prozent für Norbert Hofer. In die Stichwahl mit ihm geht Alexander Van der Bellen mit 20,38 Prozent.

NÖ: Khol in Sobotkas und Mikl-Leitners Heimatstädten nur Vierter

In Waidhofen an der Ybbs, der Heimatgemeinde von Innenminister Wolfgang Sobotka, siegte Norbert Hofer klar mit 32,33 Prozent. Knapp hinter Alexander Van der Bellen (19,41 Prozent) und Irmgard Griss (18,80) erreichte Khol 17,16 Prozent der Stimmen. Auf Rang fünf folgte der Präsidentschaftsanwärter der SPÖ, Rudolf Hundstorfer (10,03 Prozent). In Klosterneuburg, Wohnort von Johanna Mikl-Leitner, lag Van der Bellen mit 30,38 Prozent vorne, dahinter Griss (26,50 Prozent) und Hofer (23,51). 10,68 Prozent der 13.638 gültigen Stimmen entfielen auf Khol, der damit Rang vier belegte. Und in der Heimatgemeinde des Landeshauptmanns, Radlbrunn, erreichte Hofer (33,64 Prozent) mit Abstand die meisten Stimmen. Khol, der nach der Absage von Pröll als Kandidat der Volkspartei ins Rennen ging, erzielte 19,94 Prozent und wurde Zweiter.

Auch in der SPÖ-Hochburg St. Pölten gibt es ein überraschendes Ergebnis: Während die Stadt-SPÖ erst vor einer Woche bei der Gemeinderatswahl mit 59 Prozent ihre absolute Mehrheit noch weiter ausgebaut hatte, landete SPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Rudolf Hundstorfer am Sonntag mit 16,78 Prozent nur auf Rang vier. Den ersten Platz bei der Bundespräsidentenwahl in der NÖ Landeshauptstadt eroberte Norbert Hofer mit 31,81 Prozent. Zum Vergleich: Bei der Gemeinderatswahl am 17. April hatten die Freiheitlichen mit 14,70 Prozent einen Rekordwert erreicht. Der langjährige Grünen-Bundessprecher Alexander Van der Bellen wurde in St. Pölten am Sonntag mit 22,38 Prozent Zweiter, während die Grünen bei der Kommunalwahl eine Woche zuvor auf 2,74 Prozent abgestürzt waren.

In Niederösterreich erreichte Hofer insgesamt 36,47 Prozent der Stimmen. Zweitplatzierte ist hier Alexander Van der Bellen mit 17,58 Prozent der Stimmen.

OÖ: Norbert Hofer erreicht in neuen Gemeinden Absolute

Das beste Ergebnis in Oberösterreich hat FPÖ-Kandidat Norbert Hofer in einer SPÖ-Gemeinde iengefahren. In Enzenkirchen erreichte er 55,6 Prozent der Stimmen, ebenso im roten Aurolzmünster. Im SPÖ-regierten Linz wurde er hingegen mit nur einem Prozent Vorsprung vor Alexander Van der Bellen erster. Insgesamt kam Hofer in neun Gemeinden über die 50-Prozent-Marke. Kein anderer seiner Mitbewerber schaffte nur annähernd in einer der 442 OÖ Gemeinden diesen Wert. Am ehesten gelang dies ÖVP-Kandidat Andreas Khol, der in den drei schwarzen Mühlviertler Gemeinden St. Thomas am Bladenstein, Oberkappel und Kaltenberg über die 40-Prozent-Marke kam.

Oberösterreichweit erreicht Hofer mit 36,47 Prozent Platz eins, Van der Bellen liegt mit 19,5 Prozenten um 2,5 Prozentpunkte vor Griss.

Salzburg: Hofer erreicht in Viehhofen im Glemmtal 57 Prozent

Alexander Van der Bellen kam in der Stadt Salzburg mit 27,3 Prozent auf seine höchste Zustimmung im Bundesland Salzburg. Trotzdem lag hier FPÖ-Kandidat Hofer mit 31,97 Prozent vorne. 57 Prozent hat FPÖ-Kandidat Norbert Hofer in einer der freiheitlichen Hochburgen in Salzburg, in Viehhofen im Glemmtal, erzielt. Ähnlich erfolgreich war er in Muhr im Lungau (56,3%) und Filzmoos (56%). Elsbethen im Süden der Landeshauptstadt war die einzige von 119 Gemeinden, in denen Hofer unter der 30 Prozent-Grenze blieb (29,7%).

ÖVP-Kandidat Andreas Kohl erhielt in Göming – eine der schwarzen Bastionen im Bundesland – immerhin 28,9 Prozent, ähnlich hohe Werte erzielte er in Göriach (28,4 Prozent) und Hüttschlag (27,8 Prozent). Die wenigsten Stimmen erhielt er in einer der roten Hochburgen in Salzburg: In Bürmoos (Flachgau) kam er auf 5,1 Prozent der Stimmen.

Beim vorläufigen Gesamtergebnis im Bundesland Salzburg liegt Hofer mit 38,7 Prozent etwas über seinem Österreich-Ergebnis, sein Konkurrent in der Stichwahl Van der Bellen mit 18,5 Prozent leicht unter dem Gesamtresultat. Auf Platz drei kam in Salzburg Irmgard Griss mit 17,4 Prozent, gefolgt von Andreas Khol mit 13,2 Prozent – etwas über dem Bundestrend – sowie Rudolf Hundstorfer mit 9,8 Prozent und Richard Lugner mit 2,3 Prozent. In Scheffau gab es mit 6,9 Prozent die meisten ungültigen Stimmen im Bundesland. In Tweng und Weißpriach gab es keine einzige ungültige Stimme.

Steiermark: Graz ist grün

Norbert Hofer holte sich die Mehrheit in 284 von 287 steirischen Gemeinden. Alexander Van der Bellen war in Graz vorn, Irmgard Griss nur in Stattegg bei Graz und Rudolf Hundstorfer in der Eisenbahnerstadt Selzthal. Letzterer und Andreas Khol konnten in den „Kerngebieten“ nicht reüssieren. Hofer hat in fast allen steirischen Kommunen den ersten Platz erreicht, oft mit 40 bis über 50 Prozent und ungeachtet ob schwarzer ländlicher Raum oder rote Industriestädte.

Sein bestes Ergebnis erzielte Hofer in Ebersdorf im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld mit 56,30 Prozent, Griss in ihrer weststeirischen Heimatgemeinde Deutschlandsberg mit 32,85 Prozent. In 33 Gemeinden erreichte Hofer die absolute Mehrheit. Khol hatte sein bestes Resultat in Pusterwald (Bezirk Murtal) mit 27,99 Prozent. Van der Bellen lag in Stattegg (Graz-Umgebung) mit 26,16 Prozent am besten, Lugner in Krottendorf-Gaisfeld (Bezirk Voitsberg) mit 10,58 Prozent.

Tirol: Hofer holte in 15 Tiroler Gemeinden über 50 Prozent

In 15 Tiroler Gemeinden holte Norbert Hofer mehr als 50 Prozent, in 245 von 279 Gemeinden landete er auf dem ersten Platz und in über 100 Kommunen kam er auf über 40 Prozent. In der In der Landeshauptstadt Innsbruck hatte Alexander Van der Bellen mit 32,61 Prozent knapp die Nase vor Hofer. Dieser vereinigte in Innsbruck 30,53 Prozent auf sich. Sehr schwach das Innsbruck-Ergebnis für Andreas Khol: Der ÖVP-Kandidat kam in der Stadt, in der er aufgewachsen ist, nur auf 8,12 Prozent. Einen fulminanten „Lokalmatador-Bonus“ verzeichnete hingegen Van der Bellen in seiner Heimatgemeinde Kaunertal, einer Gemeinde im gleichnamigen Tal des Bezirkes Landeck. Dort siegte er mit 60 Prozent der Stimmen. In der Nachbargemeinde Kaunerberg landete er hingegen mit 36,30 Prozent knapp hinter Khol (37,67 Prozent) auf dem zweiten Platz.

Landesweit lag Hofer mit 36,75 Prozent der Stimmen leicht über dem Bundesergebnis und damit weit voran. Van der Bellen landete mit 23,38 Prozent vor Irmgard Griss auf dem zweiten Platz. Die ehemalige OGH-Präsidentin konnte in Tirol 18,80 Prozent auf sich vereinigen. Sie wies damit den ÖVP-Kandidaten Khol deutlich in die Schranken, der 12,74 Prozent erreichte. Ein Debakel erlebte SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer, der noch weit unter seinem Bundesergebnis zu liegen kam und 6,10 Prozent einfuhr. Richard Lugner konnte wiederum bei weitem nicht an sein gutes Tirol-Ergebnis aus dem Jahr 1998 mit 12,74 Prozent anknüpfen. Der Baumeister kam im Bundesland diesmal auf 2,24 Prozent.

Vorarlberg: Hofer deutlich vor Van der Bellen

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer hat den ersten Wahlgang der Bundespräsidentenwahl in Vorarlberg für sich entschieden. Er lag mit 31,3 Prozent klar vor Alexander Van der Bellen, der mit 27,7 Prozent Irmgard Griss (23,8 Prozent) auf den dritten Platz verdrängte. Andreas Khol (ÖVP) und Rudolf Hundstorfer (SPÖ) erlebten ein Debakel.

Der 45-jährige Hofer lag in 58 der 96 Vorarlberger Gemeinden (bei zwei ex aequo-Entscheidungen mit Griss) voran, hinter ihm aber entwickelte sich ein spannender Kampf zwischen Van der Bellen und Griss um Platz zwei. Van der Bellen verbuchte in 20 Gemeinden den größten Stimmenanteil für sich, Griss in 16. Alle anderen Kandidaten waren chancenlos.

Bis auf wenige Ausnahmen, zeigt sich die Österreich-Landkarte blau. Einzig in Wien konnte sich Alexander Van der Bellen durchsetzen. (Quelle: derStandard.at)