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GR- & BGM-Wahlen: Südtirol – Stark gesunkene Wahlbeteiligung

11.5.2015 – Fast acht Prozent weniger Wahlbeteiligung und der Verlust von sieben Bürgermeisterposten der Südtiroler Volkspartei (SVP) in Südtirol, das sind die wesentlichen Ergebnisse der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in 109 der 116 Sütiroler Gemeinden, die am 10. Mai 2015 stattfanden. In den übrigen Gemeinden hatte bereits 2014 eine Wahl stattgefunden.

Bürgerlisten konnten sich durchsetzen

In Niederndorf, Freienfeld, Prad, Natz-Schabs, Wolkenstein, Sterzing und Innichen entschied sich die Bevölkerung für einen Neubeginn mit Bürgerlisten-Kandidaten. Die Schließung von Krankenhausabteilungen hat in vielen dieser Gemeinden zum Umschwung geführt. 

Eine herbe Niederlage muss die SVP, die nach dem letzten Urnengang 2010 noch in 101 dieser Gemeinden den Ortschef stellte, auch in der Kurstadt Meran verdauen. Über elf Prozent der Stimmen gingen dort verloren. Trotz der Niederlagen in diesen Gemeinden, gab es für die Partei von Landeshauptmann Arno Kompatscher in der Gemeinde Salurn auch einen kleinen Erfolg: Nach 70 Jahren wird die südlichste Gemeinde Südtirols künftig wieder von einem SVP-Bürgermeister regiert. 

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Bildquelle: arnokompatscher.com
Die Partei von Landhauptmann Arno Kompatscher verlor bei dieser Wahl sieben Bürgermeistersitze.

Wahlbeteiligung rasant gefallen

Ungültig war die Wahl in St. Ulrich. Dort wählten nur 40,2 Prozent der Wahlberechtigten und es gab nur eine von der SVP gestellte Liste mit 17 Kandidaten für 18 Sitze. Bis zur Neuaustragung der Wahl dürfte die Gemeinde von einem vom Land bestellten Regierungskommissär verwaltet werden.

Nicht ganz so niedrig, aber doch um fast acht Prozent geringer fiel die Wahlbeteiligung im Durchschnitt aller Gemeinden Südtirols aus: Betrug diese 2010 noch 74,6 Prozent fiel sie 2015 auf 66,9 Prozent.

Stichwahl in drei Gemeinden fix

In Bozen, Meran und Leifers wird es in 14 Tagen Bürgermeister-Stichwahlen geben. Laut Gesetz reicht in Gemeinden mit mehr als 15.000 Einwohnern die einfache Mehrheit nicht aus, um Bürgermeister zu werden. In Bozen lag der amtierende Mitte-Links-Bürgermeister Luigi Spagnolli nach der mehr als 13 Stunden dauernden Stimmenauszählung mit 41,6 Prozent in Führung. Sein Gegner wird am Pfingstsonntag der Mitte-Rechts-Kandidat LAbg. Alessandro Urzi sein. Er erreichte im ersten Wahlgang 12,7 Prozent der Stimmen.

Nach den starken Verlusten für die SVP liefern sich in Meran die Bürgermeisterkandidaten der SVP, Gerhard Gruber, und Paul Rösch von den Grünen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Gruber erhielt im ersten Wahlgang 24,4 Prozent und Rösch 22,1 Prozent der Stimmen. In Leifers konnte sich Bürgermeisterin Liliana di Fede (Mitte-links-Partei) nicht eindeutig durchsetzen (33,5%) und muss sich deswegen mit ihrem Herausforderer aus dem Mitte-Rechts-Lager Christian Bianchi (29,5%) messen. In Brixen setzte sich auf Anhieb SVP-Kandidat Peter Brunner mit 51,2 Prozent durch. Über diesen Erfolg freute sich am Wahlsonntag auch die Parteispitze.