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Buchtipp: Das Buch vom Land

8.5.2015 – Packt man „Das Buch vom Land – Geschichten von kreativen Köpfen und g'scheiten Gemeinden“ zum ersten Mal aus seiner Plastikfolie, so ist man ganz vorsichtig. Von außen wirkt es, als wären darin ganz viele Broschüren eingelegt. Der Aha-Effekt lässt jedoch nicht lange auf sich warten: Es fallen einem keine Broschüren entgegen, das ist das Aussehen des Buches. Beim ersten Durchblättern, das sich aufgrund der unterschiedlichen Seitengröße ebenso neuartig anfühlt, kommt man schnell drauf, dass das Buch sinnstiftend für den Inhalt ist.

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Was „quillt“ alles aus dem Buch vom Land heraus?

Das Land passt nicht zwischen zwei Buchdeckel

Beim Lesen des Vorworts liefern die Herausgeber Christoph Isopp und Roland Gruber sowie die Redakteurin Wojciech Czaja die Erklärung für dieses vielseitige Buchformat: „Wir wollen zeigen, dass es das eine Land nicht gibt. „Das Land“ passt nicht zwischen zwei Buchdeckel. Das wird Ihnen schon beim Auspacken aufgefallen sein. Das Land hat viele Facetten. Es ist so vielfältig und so heterogen, dass es aus den vorgegebenen Grenzen des Mediums Buch herausquillt. Das Buch vom Land versteht sich daher als Hommage an jene Köpfe und Gemeinden, denen diese Vielfalt zu verdanken ist.“

Eine Woche in der Vorbildgemeinde

Damit ist auch schon (fast) alles über dieses Buch gesagt. Vielleicht noch eine kleine Übersicht über den Inhalt: Den Einstieg in die Materie erhalten Sie durch kurze Essays. So schreibt Wojciech Czaja über die ehemalige Autometropole Detroit und wie diese nun durch Kreative aus dem ganzen Land zu neuem Leben erweckt wird. Ein anderer Beitrag kommt von der Wissenschaftlerin Gerlind Weber zur Landflucht der Frauen. 

Der interessante und gleichzeitig neue Zugang ist, dass die zahlreichen kommunalen Beispiele von Autoren quasi wie Reportagen vorgestellt werden. Diese zehn Autoren, Journalisten und Schriftsteller haben sich zwischen 2013 und 2014 jeweils eine Woche in einen Zukunftsort begeben und ihre Eindrücke zu Papier gebracht. Entstanden sind dabei nicht nur spannend zu lesende, sondern auch mit interessanten Informationen gespickte Gemeinde-Porträts. Wer keine Zeit hat, sich den ausführlichen Reportagen zu widmen, kann sich einen schnellen Überblick in den Kurzporträts über Gemeinden wie Hinterstoder, Bad Kleinkirchheim oder Waidhofen an der Ybbs verschaffen.

Aber das Land lebt nicht nur durch engagierte Kommunalpolitiker. Es braucht dazu Unternehmer, Künstler und viele mehr, die aus einem Fleckerl Land einen pulsierenden modernen Ort machen. Aus diesem Grund ist ein weiterer Teil den kreativen Köpfen gewidmet. Interessante Interviews mit noch interessanteren Menschen runden den Inhalt des Buchs ab. Befragt wurden Richard Florida, der Erfinder des Begriffs „Creative Class“, Ottensheims Ortschefin Ulrike Böker, Zukunftsort-Zentralfigur Josef Mathis und White-Space Wissenschafter Harald Katzmair.

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Der spannendste und größte Teil kommt am Ende: Zehn Autoren und Journalisten verbrachten eine Woche in einem der Zukunftsorte.

Fazit: Pflichtlektüre für Kommunalpolitiker

So ein Buch haben Sie noch nie gesehen! Versprochen! Man spürt förmlich die Liebe, mit der die einzelnen Geschichten zusammengetragen wurden. Lassen Sie sich ein auf die Reise durch Österreichs Vorzeigegemeinden und lassen Sie sich für die Arbeit in der eigenen Gemeinde inspirieren. Dieses Buch zeigt Ihnen, was alles mit Visionen, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen möglich ist.

Die Herausgeber:

Christof Isopp und Roland Gruber, geboren 1972, aufgewachsen in Kärntner Tourismusorten, widmen sich Baukultur, Bürgerbeteiligung und Kommunalentwicklung im ländlichen Raum als Partner in Planungsbüros, sind Vorstände im Verein „LandLuft“, Initiatoren von „Zukunftsorte“, „Kommunalkonsulat“ und „Landinger“, sowie als „Die Verknüpfer“ unterwegs.

Infos zum Buch:
Titel: Das Buch vom Land – Geschichten von kreativen Köpfenund g'scheiten Gemeinden
Herausgeber: Christoph Isopp und Roland Gruber (Eigenverlag)
Seiten: 256
Erscheinungsjahr: 2015
Preis (laut Verlagsseite): 20 Euro
ISBN: 978-3-200-03902-5

Zuerst sieht es so aus, als hätte da jemand ganz viele Broschüren ins Buch gepackt. Dabei passt das Land einfach nicht zwischen zwei Buchdeckeln.