Wir schaffen Heimat.
Wir gestalten Zukunft.

GENERATION ON DEMAND. NEUE LEBENS-, BILDUNGS- UND ARBEITSWELTEN.

Jubin HONARFAR
Co-Founder & CEO whatchado

impuls jubin honarfar ksg22 ©erich marschik (4)Bildung ist extrem wichtig, damit wir wettbewerbsfähig bleiben und einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort Österreich haben. Wichtig dabei ist es, Rollenbilder und Klischees aufzubrechen und Frauen in traditionelle Männerdomänen reinzubringen. In der Berufsorientierung ist es eine oft auftretende Problematik, dass Diversität zu kurz kommt, und auch, dass viele Berufsbilder nicht bekannt sind. Watchado verfolgt weiters den Ansatz, Berufsorientierung bereits in die Kindergärten zu bringen und Kindern eine breite Auswahl an Möglichkeiten aufzuzeigen. Der Berufsorientierungsunterricht muss, so Honarfar, an den österreichischen Schulen mehr gelebt werden, um alte Klischees, die den Kindern aus dem Elternhaus und den Medien mitgegeben werden, möglichst früh aufzubrechen. Seit zehn Jahren erlebt Honarfar mit seinem Unternehmen watchado, dass die Berufsorientierung regional höchst unterschiedlich ist und nicht jedem/jeder österreichischen Schüler:in die gleiche Qualität zur Verfügung steht. Diese Kräfte müssen gebündelt werden.

Der Ansatz, was der Arbeitsmarkt braucht, muss radikal verändert werden. In Österreich gibt es 100.000+ Berufsbezeichnungen, 3.500+ Studien und hunderte Lehrgänge. Die Themen Automatisierung und Digitalisierung brechen alte Strukturen auf. Gleichzeitig nimmt die Frage nach der Work-Life-Balance und der 4-Tage-Woche immer mehr an Bedeutung an. Die junge Generation hat auch einen Nachteil: Die Unsicherheit heute ist enorm: Gibt es diesen Job morgen noch, oder werde ich von einer Maschine ersetzt? Hinzu kommt die Energiekrise, der Ukraine-Krieg, die Pandemie. Mit der Coronakrise ist außerdem eine Sinnkrise einhergegangen: Verbringe ich meine Zeit am Arbeitsmarkt vernünftig? Das ist ein Thema, das nicht vernachlässigt werden darf, so Honarfar. Die Leute heute haben andere Interessen und wollen mehr Spaß an ihrer Tätigkeit haben, wollen auch mehr über das Unternehmen wissen, in dem sie arbeiten. „Wir müssen verstehen was die Jungen wollen – und das sollten wir wissen, denn wir wissen wo sie sind, welche Medien sie nutzen, was sie schauen – dann können wir Schlüsse ziehen, die für den Arbeitsmarkt höchstrelevant sind“, so Honarfar. Seine Conclusio: Berufsorientierung muss so früh wie möglich starten, Talente früh erkannt werden und der Arbeitsmarkt entsprechend gestaltet werden. Vorausgesetzt man bündelt all die Kräfte, um für strukturelle Veränderung zu sorgen.

Kosima KOVAR
M.A., Co-Gründerin & CEO ADA Power Woman GmbH,
Gründerin & Eigentümerin sgreening –
Social & Green Marketing GmbH

impuls kosima kovar ksg22 ©erich marschik (3)Der jungen Generation ist sinnstiftendes Arbeiten wichtig wie keiner zuvor. Qualifizierte Arbeitskräfte verlangen von ihrem Arbeitgeber, soziale Verantwortung zu übernehmen und Nachhaltigkeit zu leben. Unter dem Begriff Nachhaltigkeit darf man nicht nur die CO2-Reduktion verstehen – es ist so viel mehr. Mit Umweltbewusstsein muss soziales Bewusstsein einhergehen. Bei einer Umweltkatastrophe ist es 14-mal wahrscheinlicher, dass eine Frau ums Leben kommt. Denn Frauen sind überdurchschnittlich in der Cate-Arbeit gefordert – so sind es eher Frauen, die bei Naturkatastrophen zurückbleiben, um sich um die Schwächsten zu kümmern. Auch was die Altersarmut betrifft, stehen Frauen viel stärker unter Beschuss. Was man außerdem weiß: Je mehr Frauen sich in politischen Ämtern engagieren, desto geringer ist die CO2-Emmision pro Kopf. Männer produzieren im Durchschnitt 16 Prozent mehr Emissionen als Frauen (bzgl. Essen, Urlaub, Mobilität, etc.). Wir wissen auch, dass Frauen mehr Möglichkeiten in Entscheidungsprozesse einbringen, und somit langfristig nachhaltigere Entscheidungen treffen. „Im Endeffekt braucht man mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Politik und in der Wirtschaft. Das fängt in der Sprache an“, sagt Kovar mit Bezug auf das „Gendern“. Es braucht eine Bewusstseinsbildung von allen Geschlechtern, um diese Schere aufzubrechen, und es braucht den Diskurs mit den Frauen, und nicht nur über die Frauen.

Viktoria IZDEBSKA
Gründerin und Geschäftsführerin Salesy

impuls viktoria izdebska ksg22 ©erich marschik (2)Wie baut man als Frau in krisenreichen Zeiten ein stabiles Unternehmen auf? Wie findet man hochkarätige Arbeitskräfte? Wie hält man den Fokus? Diesen Fragen stellt sich die Unternehmerin Viktoria Izdebska. Ihr Unternehmen entwickelte eine Software, die den Markt scannt und Veränderungen aufzeigt. Izdebska will aufzeigen, wie man sich ein Gespür für den Markt verschaffen kann, und wie man weiß, ob es für seine Start-up-Idee auch tatsächlich Bedarf am Markt braucht. Ihre besten Bewerber:innen hat Izdebska bekommen, weil ihr bestehendes Team die Arbeit mit ihr im Freundes- und Bekanntenkreis empfohlen hat. Die junge Unternehmerin betont die Wichtigkeit von Wertschätzung und Anerkennung seiner Mitarbeiter:innen.

Kurzzusammenfassung

Der Nachmittag startete mit drei Kurzimpulsen unter dem Motto „Generations on demand. Neue Lebens-, Bildungs- und Arbeitswelten.“ Jubin Honarfar, CEO von watchado, startete den Diskurs mit einem Referat zum Thema Berufsorientierung. Watchado verfolgt den Ansatz, Berufsorientierung bereits in die Kindergärten zu bringen und Kindern eine breite Auswahl an Möglichkeiten aufzuzeigen und traditionelle Rollenbilder und Klischees aufzubrechen. Kosima Kovar, Eigentümerin einer Agentur, die Nachhaltigkeit und Kommunikation vereint, ging in ihrem Vortrag noch näher auf feministische Fragestellungen ein. Etwa ist bekannt: Je mehr Frauen sich in politischen Ämtern engagieren, desto geringer ist die CO2-Emmision pro Kopf. Sie plädierte für mehr Sichtbarkeit von Frauen in der Politik und in der Wirtschaft. Viktoria Izdebska, knappe 20 Jahre alt und bereits Start-up-Gründerin, stellte in ihrem Vortrag Wege vor, sich mehr Gespür für den Markt zu verschaffen. Außerdem betonte sie: Das wichtigste Kriterium, um engagierte und kompetente Mitarbeiter:innen zu gewinnen, ist die Anerkennung und Wertschätzung des bestehenden Teams.