In drei bzw. vier Wochen beginnt in Österreich wieder die Schule. Das neue Schuljahr soll mit Normalbetrieb starten. Bildungsminister Heinz Faßmann präsentierte die Hygienemaßnahmen als Vorkehrung für Infektionsfälle an Schulen und im Bezirk.
Schulen und Kindergärten werden mit normalem Regelbetrieb ins neue Schuljahr starten, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann in einer Pressekonferenz am Montag, 17. August 2020. Man sei gut vorbereitet, am wichtigsten sei es, dass Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen sich sicher fühlen, so Faßmann.
Schulen sind gut vorbereitet
Ein Hygienehandbuch, sowie die entsprechenden Erlässe informieren Schulerhalter, Eltern, Lehrer und Schüler umfassend über die Vorsichtsmaßnahmen (siehe Anhang). Die Schulen, so Faßmann, seien gut vorbereitet. Die Schulerhalter hätten die Sommerpause dafür genutzt, mit Hygieneartikeln aufzustocken. Im Unterricht selbst gelten vier neue Maßnahmen:
- Häufiges Lüften der Klassenzimmer senkt die Virenzahl in der Luft. Die Empfehlung lautet alle 20 Minuten mindestens fünf Minuten lang stoßlüften.
- Unterricht soll, wenn möglich, im Freien stattfinden. Das gelte nicht nur für die Fächer Bewegung und Sport oder Musikerziehung, sondern überall da, wo es möglich ist.
- Der Mund-Nasen-Schutz bleibt je nach Infektionslage präsent, im Unterricht muss er aber nicht getragen werden.
- Die einzelnen Klassen sollen als Gemeinschaft und logische Einheit betrachtet werden. Damit soll sowohl eine Teilung der Klassen, als auch eine Durchmischung der Schüler und Schülerinnen mit anderen Klassen vermieden werden.
Heimunterricht erst ab roter Ampel
Die Schulen sollen sich an die Corona-Ampel anpassen. Steht die Ampel auf „grün“, so soll es an den Schulen weitestgehend Normalbetrieb geben. Als Vorbereitung sollen dennoch überall Krisenteams eingerichtet werden.
Ab Stufe „gelb“ gilt eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht außerhalb von Klassenräumen. Im Unterricht gilt diese nicht, gesungen werden soll im gelben Modus jedoch nur mit Maske oder im Freien. Auch Sport soll dann nur mehr draußen stattfinden.
Bei Orange können Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 2 zu Distance Learning wechseln. Darüber entscheiden Schulen autonom. Schulveranstaltungen sollen nicht mehr stattfinden, Lehrerkonferenzen per Video abgehalten werden.
Steht die Ampel auf „rot“, und es kommt zu einem allgemeinen Herunterfahren im Bezirk, gilt in den betroffenen Schulen Notbetrieb und Distance Learning. Im Kindergartenbereich gibt es bei Stufe rot keine Durchmischung der Gruppen. Kinder im verpflichtenden letzten Kindergartenjahr dürfen dann fernbleiben.
Infektions-Monitoring an Schulen
Zu Schulbeginn im September soll zudem ein Portal online gehen, das sowohl Lernplattform und administrative Dinge für das Lehrpersonal wie das Klassebuch zusammenführt. Um Einblicke in die Dunkelziffer und Erkenntnisse über die Verbreitung von Covid-Infektionen in Schulen zu
erhalten, soll ein systematisches Monitoring an Schulen durchgeführt werden. Anhand von Zufallsstichproben werden Schülerinnen und Schüler per Gurgeltest untersucht.
Wenn ein Infektionsfall in einer Schule auftritt, muss die Gesundheitsbehörde verständigt werden. Die Mitschüler und Lehrpersonen, die mit der betroffenen Person Kontakt hatten, werden nur dann nach Hause geschickt, wenn sich der Verdacht bestätigt. Auch sie sollten getestet werden.
Für nicht-gesundheitliche Fragen rund um Corona und Schule richtet das Bildungsministerium ab Schulstart eine Hotline unter der Nummer 0800 21 65 95 ein.
Sonderregelung für Eltern in Planung
Für Eltern, die ihre Kinder zu Hause betreuen müssen, ist eine Verlängerung der Sonderurlaubsregelung in Planung. Auch für Lehrpersonen, die der Risikogruppe angehören, soll es Ausnahmen geben.
Informationen zur Coronaampel an den Schulen, Hygienevorkehrungen und Regeln für Kindergärten finden Sie im Anhang zum Download.