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Europa: 7,7 Mrd. Euro bis 2020 für ländlichen Raum genehmigt

15.12.2014 – Österreich ist unter den ersten Ländern, deren Vorschläge für die Verwendung der EU-Mittel für die Ländliche Entwicklung genehmigt wurden. Durch den Beschluss der EU-Kommission ist der Weg frei für die Auszahlung der 1,1 Milliarden Euro, die jährlich bis 2020 von EU, Bund und Ländern kofinanziert werden. „Wäre das Programm heuer nicht mehr von der EU akzeptiert worden, hätte das zu massiven Verzögerungen und Nachteilen für die Bauern geführt“, ist sich der zuständige Minister Andrä Rupprechter sicher. Neben dem österreichischen Programm wurden am Freitag auch die polnischen und dänischen Vorhaben genehmigt. Für mehr als 100 Programme, die von allen Mitgliedsländern eingereicht wurden, konnten die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen werden.

Kommunale Ebene einbeziehen und Förderabwicklung vereinfachen

Auch Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer freut sich über den rechtzeitigen Beschluss des EU-Programms: „Das ist ein ganz wichtiger Impuls für die ländlichen Gebiete. Dieser Impuls geht weit über die Landwirtschaft hinaus. Die inkludierten LEADER-Programme haben in den Gemeinden in den letzten Jahren vieles bewirkt und auch infrastrukturell wichtige Projekte auf den Weg gebracht.“

Es sei allerdings gerade nun ganz besonders wichtig, großes Augenmerk auf die Verwendung der EU-Mittel zu legen und die kommunale Ebene mit einzubeziehen. Kritik übte der Gemeindebund-Chef an der aufgeblähten Bürokratie bei der Beantragung der Mittel: „Wir müssen die Förderabwicklungen generell vereinfachen. Es kann nicht sein, dass der bürokratische Aufwand für solche Dinge manchmal höher ist, als der tatsächliche Nutzen, der daraus entsteht.“ Es gäbe inzwischen Regionalverbände, die sich aus diesen Programmen zurückziehen, weil der Verwaltungsaufwand für die Förderung zu hoch sei.

Großteil der Gelder für Umwelt

71 Prozent der Aufwendungen in Österreich sind für Naturpflege und eine umweltfreundliche Landwirtschaft vorgesehen, wobei in Summe 20.000 Betriebe profitieren sollen. Bis 2020 sind überdies rund 600.000 Schulungen primär für Landwirte vorgesehen. Zudem soll der Kontakt zwischen Forschung und Landwirtschaft durch 645 Kooperationsprojekte intensiviert werden. Alleine 2,24 Milliarden Euro werden für Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt. 1,79 Milliarden Euro sind für Zahlungen an Landwirte vorgesehen, die in benachteiligten Gebieten arbeiten. 785 Millionen Euro sind für den ökologischen und biologischen Landbau reserviert und 753 Millionen Euro sind für Basisdienstleistungen und Dorferneuerung bereitgestellt.

 

Carina Rumpold, (Quelle: Redaktion, APA)

Insgesamt werden bis 2020 7,7 Milliarden Euro für das Programm für die Entwicklung des ländlichen Raums aufgewendet. ©Gemeindebund