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Eine neue Förderschiene als Beitrag zur Reduktion des Flächenverbrauchs

Der fortschreitende Flächenbedarf für Industrie, Handel, Verkehr, Wohnbau und Tourismus führt zu Verlust von natürlichem Boden. In Österreich lag dieser Flächenverbrauch im Jahr 2020 bei durchschnittlich 11,5 Hektar pro Tag, ein im internationalen Vergleich hoher Wert.

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Flächenverbrauch bis 2030 auf 2,5 Hektar pro Tag zu reduzieren.

„Flächenrecycling“ ist eines von mehreren Instrumenten zur Reduktion des Flächenverbrauchs: Dabei werden ehemals genutzte oder bebaute Flächen, die aktuell nicht genutzt werden – bekannt auch als „Brachflächen“ oder „Leerstand“ – wieder einer Nutzung zugeführt und damit ein Neuverbrauch von natürlicher Bodenfläche „auf der grünen Wiese“ verhindert oder reduziert.

Dazu hat das Bundesministerium für Klimaschutz, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) eine neue Umweltförderungsschiene Flächenrecycling aufgesetzt: Ziel ist die Unterstützung von Projekten zur Entwicklung und Wiedernutzung von nicht mehr oder nicht entsprechend dem Standortpotenzial genutzten Flächen oder Objekten in Ortskernen, um dadurch den weiteren Flächenverbrauch an Ortsrändern zu verringern.

Gefördert werden Entwicklungskonzepte zur Wiedernutzung sowie Untersuchungen des Untergrundes und der bestehenden Bausubstanz. In weiterer Folge können auch Planungen von Erschwernissen, die sich aus der Lage im Ortszentrum ergeben, gefördert werden.

Folgende Fördersätze sind vorgesehen:

Maßnahme  Fördersatz Maximaler Förderungsbarwert
 Entwicklungskonzept 75 % 60.000 Euro
Untersuchungen 75 % 50.000 Euro
Vorplanung standortbedingter Mehraufwand 50% 15.000 Euro

Als Zielgruppe der Förderung gelten insbesondere Gemeinden, aber auch Privatpersonen und Unternehmen, die eine Wiedernutzung brachliegender Flächen oder von Leerstand in Ortsgebieten anstreben.

Die Förderungsschiene Flächenrecycling ist für die Jahre 2022 bis 2025 mit einem Budget von 8 Millionen Euro dotiert. Dieses wird zur Gänze aus EU-Mitteln der „Recovery and Resilience Facility“ (RRF) finanziert und national im Rahmen des „Österreichischen Aufbau- und Resilienzplanes“ (ÖARP) umgesetzt.

Details zu Förderung und Einreichung sind unter www.umweltfoerderung.at/flaechenrecycling.html verfügbar.

Um das vorhandene Flächenrecycling-Potential in Österreich zu nutzen, wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) der Brachflächen-Dialog ins Leben gerufen. Ziel dieser mehrjährigen Initiative ist es, möglichst viele Brachflächen wieder in die Nutzung zu bringen. Damit wird ein Beitrag zur Reduktion des Flächenverbrauchs und zur Erhaltung biologisch aktiver Böden geleistet.

Der Brachflächen-Dialog soll dabei

  • eine Plattform für Wissensaustausch und Know-how-Transfer bieten,
  • die österreichweite Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten forcieren,
  • Instrumente zur Erhebung und Wiedernutzung von Brachflächen entwickeln,
  • Best-Practice-Beispiele sichtbar machen und
  • verstärkte Aufmerksamkeit für das Thema bewirken.

 

Der Brachflächen-Dialog spricht eine Vielzahl an AkteurInnen an. Dazu zählen Industrie und Gewerbe, Bundes-, Landes- und Gemeindeverwaltung, Landes-, Regional- und Kommunalpolitik, Standortentwickler, Wirtschaftsagenturen, Immobilienwirtschaft, Raum-, Städte- und Ortsplaner, Interessensvertreter wie Städte- und Gemeindebund, Finanzwirtschaft und Investoren.

Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Austauschprozess stellt die neue Homepage www.brachflaechen-dialog.at dar. Sie soll als zentrale Drehscheibe zu Flächenrecycling-Aktivitäten in Österreich informieren.