In Ebensee wird Nächstenliebe besonders groß geschrieben. Ganz anonym können dort zur Vorweihnachtszeit Wünsche sozial Bedürftiger erfüllt werden. Die Bereitschaft Gutes zu tun ist groß, loben die Gemeindemitarbeiter.
In Ebensee am Traunsee hat man sich heuer für seine Bewohnerinnen und Bewohner etwas ganz Besonderes überlegt: Mit der Aktion „Ein Weihnachtsbaum voller Wünsche“ führt das Gemeindeamt Hilfebedürftige und Hilfebietende zusammen, und zwar einfach und anonym.
Wünschende gesucht
„Die Bereitschaft in der Gemeinde Gutes zu tun ist sehr groß“, berichtet Sandra Behr, Mitarbeiterin der Gemeinde Ebensee und Ansprechperson für die Aktion, „aber leider durften wir bisher nur wenige Wünsche erfüllen. Viele Betroffene trauen sich nicht, nach Hilfe zu fragen, da ist das Schamgefühl leider noch vielen im Weg“, bedauert Behr. Eigentlich hätte die Aktion bis zum 16. Dezember 2019 laufen sollen, doch da bisher nur so wenige Wünsche an den Wunsch-Baum gehängt wurden, will sie nun mit Hilfe aller Bürgerinnen und Bürger ein weiteres Mal die Werbetrommel rühren, und mehr Menschen dazu bewegen, sich zu trauen.
Eine schöne Bescherung mit viel Herz
Im Rahmen dieses besinnlichen Projektes können Ebenseerinnen und Ebenseer mit geringem Einkommen am Gemeindeamt einen Wunschzettel in einer maximalen Höhe von 40 Euro ausfüllen – etwa für Bekleidung, Lebensmittel oder Hygieneartikel, und zwar anonym. Der Zettel wird dann an einem Stern am Weihnachtsbaum im Foyer des Gemeindeamtes befestigt. Menschen, die helfen wollen, können ganz einfach den Wunschzettel vom Baum nehmen und das Gewünschte wieder abgeben. Das Sozialamt der Gemeinde kümmert sich dann um die Bescherung.
„Die meisten Geschenke waren Gutscheine für Lebensmittel oder Hygiene“, erzählt Behr, „und diese waren sehr liebevoll verpackt. Es ist schön zu sehen, wie sehr diese Herzlichkeit die Beschenkten freut.“
Ebenseer Wünsche gingen in Erfüllung
„Die wenigen Wünsche, die eingingen, wurden alle erfüllt“, erzählt Behr. „Die Aktion ist sehr gut angekommen, und vor Ort zu helfen ist unseren Bewohnern auch sehr wichtig. Es kamen viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung“, freut sich die Zuständige. „Ich musste sogar viele, die helfen wollten, wieder nach Hause schicken.“ Behr aber ist überzeugt, dass die Aktion nächstes Jahr, wenn mehr Menschen davon wissen, noch größeren Anklang finden wird.