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Ein neues Oberhaupt für die Holzgemeinde Kuchl

Die Salzburger Gemeinde Kuchl hat bereits vor Weihnachten einen neuen Bürgermeister bekommen. Nach dem Tod von Andreas Wimmer übernahm Thomas Freylinger am 20. Dezember 2018 dessen Amt. Der Jurist wurde knapp zwei Wochen nach Ableben seines Vorgängers in der Gemeindevertretungssitzung zum neuen Bürgermeister der Tennengauer Gemeinde gewählt.

In Kuchl verwurzelt

Das neue Gemeindeoberhaupt ist in der Kommunalpolitik keineswegs ein Neuling: Er ist schon seit 20 Jahren im Kuchler Gemeinderat vertreten. Außerdem war er Referent im Büro von Landeshauptmann  Franz Schausberger und in den Jahren 2005/2006 Landesgeschäftsführer der ÖVP Salzburg.

Seine bisher größten Erfolge verortet der neue Bürgermeister, der seit acht Jahren die Personalabteilung der Salzburger Festspiele leitet, aber nicht in seiner politischen Laufbahn: Bei dem Hochwasser 2002, das auch die Stadt Salzburg schwer getroffen hat, war der damals für die Salzburg AG tätige Freylinger für eine Hilfsinitiative für die Zivilgesellschaft mitverantwortlich: „Da war es wichtig, schnelle Hilfe ohne bürokratische Hindernisse zu schaffen.“ Seine juristische Ausbildung sei ihm bei der neuen Aufgabe als Bürgermeister auf jeden Fall von Vorteil, sagt Freylinger selbst. Besonders im komplexen Baurecht, das Gemeinden häufig vor große Herausforderungen stellt, seien seine Erfahrungen als Verwaltungsjurist eine große Hilfe.

Die Holzgemeinde setzt auf Ausbau

„Das besondere an der Gemeinde Kuchl ist ihre Vielfältigkeit und ihr Image als moderne Holzgemeinde, das sie sich in den letzten Jahren aufgebaut hat“, so Freylinger, der vor allem eine Verbindung von Tradition und Innovation sieht. Doch der neue Bürgermeister hat noch viel vor: Er will sich den sozialen Herausforderungen der Zeit stellen und hat bereits mehrere Projekte in Planung. Wohnen soll leistbar sein für junge Eltern und durch ausgebaute Kinderbetreuung soll diesen auch der Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtert werden. Derzeit arbeitet die Gemeinde an Lösungen für eine flexible Nachmittagsbetreuung durch kleinstrukturierte altersgemischte Gruppen – Verkehrsbelastungen sowie hoher Transport- und Zeitaufwand sollen dadurch verhindert werden.

Auch für die Ältesten in der Gesellschaft soll es neue Möglichkeiten geben. Ein Ausbau des Seniorenheims mit Demenzzentrum ist in Planung: Hier setzt man auf kleinere Wohneinheiten und eine Tagesbetreuung durch Angehörige, die von Profis geschult werden. Viel anders machen als sein Vorgänger möchte Freylinger nicht: Genauso wie auch Andreas Wimmer will er „auf die Herausforderungen der modernen Zeit reagieren“. Dazu gehört etwa ein modernes „Haus der Jugend“, das sich weniger als herkömmliches Jugendzentrum, sondern eher als Treffpunkt für organisierte Jugendvereine versteht, die dort zusammenarbeiten.

„Berufung statt Beruf“

Als eine seiner Stärken bezeichnet der neue Gemeindechef sein offenes Ohr: „Wie die Menschen auf einen zugehen, wenn sie merken, dass man ihnen zuhört – das ist das Schönste“. Genau hinhören muss Freylinger auch im Bläser-Ensemble, denn der neue Bürgermeister ist gleichzeitig Hobby-Hornist.

Das Bürgermeisteramt sei eine große Verantwortung, stecke aber „voller wunderbarer Begegnungen“, so Freylinger über seinen neuen Beruf. Sein Lieblingsplatz in Kuchl befindet sich übrigens direkt am Georgenberg, „wo man eine Aussicht über das ganze Salzachtal hat“. Am 10. März 2019 stellt sich Freylinger erstmals als Spitzenkandidat der ÖVP der Wahl zum Kuchler Bürgermeister.

Thomas Freylinger folgt dem Anfang Dezember verstorbenen Andreas Wimmer als Bürgermeister von Kuchl. (Bild: ZVG)