9.9.2015 – Es braucht ein besonderes Herz für die Menschen und die Sache, um sich in der Kommunalpolitik dauerhaft zu engagieren. Viele der am 9. September 2015 im Rahmen des Abendempfangs des Bundesvorstands geehrten Personen haben dies über Jahrzehnte geschafft, auch wenn es oft keine leichte Aufgabe war.
Ehrenzeichen und Ehrenmitgliedschaft für Ferdinand Vouk und Valentin Happe
So hat Ferdinand Vouk 2011 die Funktion des Präsidenten des Kärntner Gemeindebundes in einer überaus schwierigen Zeit übernommen. Finanziell und politisch war die Interessenvertretung für die Gemeinden damals sehr schwierig. Trotzdem hat er es geschafft, viel für die Kommunen zu erreichen. In die vier Jahre der Präsidentschaft von Ferdinand Vouk fiel unter anderem die Novelle der Allgemeinen Gemeindeordnung, die Erschließung neuer Einnahmequellen der Gemeinden und längst ausständige Indexsicherungen bei zahlreichen Gemeindeabgaben. Ebenso erreichte der Gemeindebund unter seiner Führung einen Ausgleichsmechanismus bei der Vergabe der Finanzmittel zugunsten von Abwanderungsgemeinden. „Er ist einer, der stets die Lösung sucht, auch wenn das Problem schwierig ist und viele Interessen unter einen Hut gebracht werden müssen“, betonte Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer bei der Übergabe des Ehrenzeichens und der Ehrenmitgliedschaft des Gemeindebundes.
In dieser Zeit unterstützt wurde er von seinem Vizepräsidenten Valentin Happe, der ähnlich wie Vouk seine Funktionen beim Kärntner Gemeindebund zurückgelegt hat, aber Bürgermeister in seiner Gemeinde Schiefling am See bleibt. „Valentin Happe hat gemeinsam mit seinen Mitstreitern im Kärntner Gemeindebund vieles erreicht“, so Mödlhammer bei der Übergabe des Ehrenzeichens und der Ehrenmitgliedschaft.
Traiskirchens Altbürgermeister geehrt
Einer, der alle Höhen und Tiefen seiner Gemeinde Traiskirchen über viele Jahre begleitet hat und immer mit dem Herz dabei geblieben ist, ist Fritz Knotzer. Nicht erst unter seinem Nachfolger Andreas Babler mussten zahlreiche Probleme, die sich aus dem Erstaufnahmezentrum ergaben, bewältigt werden. Knotzer war Landesrat, seit 1985 Bürgermeister und hat den Gemeindebund in vielen Bereichen und Aufgaben immer mit vollem Herzen unterstützt. Auch er erhielt das Ehrenzeichen und die Ehrenmitgliedschaft des Österreichischen Gemeindebundes.
Anerkennung für Helmut Ludwig
Mit viel Wissen und Hausverstand lenkte auch Helmut Ludwig als Geschäftsführer von 1985 bis 2014 die Geschicke des Tiroler Gemeindeverbandes. In dieser Zeit organisierte er vier Österreichische Gemeindetage, leistete maßgebliche Mitarbeit bei der Ausarbeitung einer neuen Tiroler Gemeindeordnung. Eine weitere einschneidende Änderung für die Gemeindeebene unter seiner Geschäftsführung brachte die Einführung der Direktwahl der Bürgermeister im Jahre 1992. Der Ausbau der Serviceleistungen für die Gemeinden lag ihm ebenfalls am Herzen. „Du hast zwar einen ausgezeichneten Nachfolger gefunden, ich darf dir aber trotzdem sagen, dass wir dich ein bisschen vermissen. Ich hoffe, du genießt trotzdem deinen Ruhestand und kommst nun ein bisschen mehr zum Musizieren.“ Mit diesen Worten überreichte der Gemeindebund-Chef Helmut Ludwig für seine Verdienste um die Gemeinden das Ehrenzeichen sowie die Ehrenmitgliedschaft des Österreichischen Gemeindebundes.
Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich für Alois Steinbichler
Eine große Ehre wurde an diesem Abend aber nicht nur dem geehrten Alois Steinbichler, sondern auch Helmut Mödlhammer zuteil, denn er durfte im Namen von Bundespräsident Heinz Fischer das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich dem Kommunalkredit-Vorstandsvorsitzenden Alois Steinbichler übergeben. In seiner Laudatio wies Mödlhammer auf das größte Verdienst seiner Karriere hin: „Alois Steinbichler hat sich nicht gescheut, die Kommunalkredit am Höhepunkt der Finanzkrise zu übernehmen. Das war aus vielen Gründen nicht leicht. Die Kommunalkredit war eines der ersten und eines der größten Opfer der internationalen Finanzkrise. Zu diesem Zeitpunkt stand die Politik unter gewaltigem Druck und die Bank vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Heute hat die Bad Bank mehr als 80 Prozent der „giftigen“ Papiere abgebaut und das darf man unter diesen Umständen durchaus als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Alois Steinbichler war der maßgebliche Player, der Stratege, der Umsetzer in den letzten Jahren. Er hat umsichtig und konsequent den Sanierungskurs vorangetrieben und dabei nie vergessen, dass die Gemeinden die Kernklientel dieser Bank sind. Auch, dass er von Anfang an ein euphorischer und verlässlicher Unterstützer unserer gemeinsamen kommunalen Sommergespräche war, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit in einer Lage, in der jeder einzelne Euro gerechtfertigt werden muss.“