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Bürgermeisterinnentreffen: Nach neun Jahren zurück in Stuhlfelden

11.8.2016 – Das Bürgermeisterinnentreffen feierte heuer ein Jubiläum: Nach zehn Jahren kehrte es wieder nach Stuhlfelden zurück. Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher veranstaltete 2007 die erste Zusammenkunft. Das Treffen lockte ein Drittel der Bürgermeisterinnen in den Pinzgau.

Die jährliche Zusammenkunft der Bürgermeisterinnen – das Bürgermeisterinnentreffen – kehrte heuer wieder an den erstmaligen Veranstaltungsort, nach Stuhlfelden, zurück. Auch dieses Mal war Stuhlfeldens Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher die Veranstalterin. Wie wichtig nicht nur der Austausch, sondern auch das Netzwerken in lockerer Atmosphäre ist, zeigte sich einmal mehr an der heurigen Rekordteilnehmerinnenzahl von 44 Bürgermeisterinnen.

Sich ein paar Tage von den Problemen in der eigenen Gemeinde lösen, ist für viele Bürgermeisterinnen schwer. Genau das ist aber wichtiger Bestandteil des Treffens, denn nur so können die Ortschefinnen neue Kraft für den Politalltag gewinnen. Abschalten und loslassen konnten die 44 Teilnehmerinnen gleich beim ersten Programmpunkt: dem Bogenschießen. Stuhlfelden als erste Bogensportgemeinde Österreichs bot hierfür eine geeignete Umgebung.

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Der Austausch unter Kolleginnen steht beim Bürgermeisterinnentreffen im Mittelpunkt.

Mut, sich auch mit der Abwahl zu beschäftigen

Die überraschende Abwahl von Uli Böker in Ottensheim und Christine Ploner in Dellach im Gailtal schockierte viele Kolleginnen. Kann man vorhersehen, dass eine Wahl negativ ausfällt? Wie verkraftet man so einen persönlichen Rückschlag? Wie steht man die Zeit danach durch? Ehrlich und offen sprachen Ploner und Böker über den Wahlkampf, die schwierige Situation danach, aber sie gaben auch Mut, wie man auch aus so einer Niederlage wieder gestärkt hervorgehen kann. Während Böker schon während ihrer Amtszeit als Landtagsabgeordnete tätig war und dieses Amt auch weiterhin ausführt, fiel Ploner durch den Amtsverlust auch aus der sozialen Absicherung.

„Das ist wie eine Scheidung. Das muss man erst verarbeiten“, so Ploner, die sich nach dem Verlust ihres Amtes mit der „Stärken Schmiede“ als Lebensberaterin selbstständig gemacht hat und sich derzeit einen Wunsch erfüllt, nämlich auf einer Alm zu arbeiten.

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Im Güthaus in Wald im Pinzgau stellte Gemeindebund-Präsident Mödlhammer den Bürgermeisterinnen die Ergebnisse der Umfrage vor.

Größte Bürgermeisterinnenumfrage vorgestellt

Die besonderen Herausforderungen vor denen Bürgermeisterinnen stehen, wurden zum ersten Mal umfassend in einer großen Umfrage, die vom Gemeindebund durchgeführt wurde, erfasst. Den Bürgermeisterinnen und anwesenden Lokalmedien stellten Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer, Bürgermeisterin Sonja Ottenbacher und Salzburgs Gemeindeverbands-Präsident Günther Mitterer im Güthaus in Wald im Pinzgau die Ergebnisse vor. Schwierige Vereinbarkeit, fehlende soziale Absicherung wie Abfertigung, Karenz oder Mutterschutz, die in manchen Bundesländern geringe Bezahlung sowie die Zeitknappheit durch die Mehrfachbelastung halten viele Frauen davon ab, das höchste kommunale Amt anzustreben.

„Frauen üben das Amt viel öfter hauptberuflich aus. Sie wollen sich dem Amt voll und ganz widmen“, erklärt Ottenbacher. Aufgrund der familiären Verpflichtungen werden Frauen erst später Bürgermeisterinnen: 58 Prozent der 146 amtierenden Ortschefinnen in Österreich sind zwischen 50 und 59 Jahre alt. Der Bildungsgrad ist überdurchschnittlich: Die Mehrheit der Bürgermeisterinnen hat die Matura, fast ein Viertel einen Studienabschluss. Herausragend auch die Art und Weise, wie Frauen in so ein Amt kommen. „Nur elf Prozent der Bürgermeisterinnen haben das Amt aktiv angestrebt. Bei den meisten hat sich das aufgrund der Umstände so ergeben. Elf Prozent wurden überredet“, so Mödlhammer.

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Gruppenfoto im Regen: Mit dem Sonderzug der Pingauer Regionalbahn ging es von Stuhlfelden nach Wald im Pinzgau.

Wie in Krimml der Tourismus aus dem Winterschlaf geholt wurde

In Krimml stellte Bürgermeister Erich Czerny den anwesenden Bürgermeisterinnen seine bisherigen Errungenschaften für die Gemeinde vor. Von den bekannten Wasserfällen profitierten die Einwohner bis vor wenigen Jahren nicht. Erst als Czerny ein Gesamtkonzept für den Tourismus aufbaute kam die Wirtschaft langsam in Schwung. Als die Paracelsus Universität in Salzburg auch noch die einzigartige Wirkung der Wasserfälle auf die Lunge erkannte, war die Grundlage für ein neues Standbein geschaffen. Seither gibt es ein Rundum-Angebot für Asthmapatienten, die nachhaltig von den kleinen eingeatmeten Wasserteilchen profitieren können.

Durch dieses umfassende Engagement haben sich auch eine Reihe anderer vorzeigbarer Projekte ergeben: Es gibt ein offenes Bücherregal, das von jedem genutzt werden kann, es wurde ein Park mit einem Kunstspringbrunnen geschaffen, der für Touristen und Einheimische gleichermaßen ein Highlight darstellt, sowie ein Dienstleistungs- und Nahversorgungszentrum initiiert.

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Sehr interessant auch der Vortrag von Krimmls Bürgermeister Erich Czerny.

Nächstes Treffen in Vorarlberg

Beim Ausklang im Restaurant Schwaigerlehen in Stuhlfelden waren sich alle einig: Die paar Tage Abschalten und sich mit den Kolleginnen austauschen, muss einmal im Jahr sein und bringt auch wieder neuen Schwung für die Arbeit in der eigenen Gemeinde.

Auch 2017 gibt es wieder ein Bürgermeisterinnentreffen: Es findet von 7. bis 9. August in Vorarlberg statt.

Neuer Besucherrekord beim Bürgermeisterinnentreffen: 44 Ortschefinnen aus ganz Österreich folgten der Einladung von Sonja Ottenbacher. ©Gemeindebund