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Bürgermeister-Sprechstunde im Internet

Der direkte Kontakt zur Bevölkerung ist für die Arbeit in der Gemeinde sinngebend. In Coronazeiten geht dieser leider verloren. Dass man gleichzeitig Abstand halten und dennoch mit hunderten Gemeindebürgern interaktiv kommunizieren kann, zeigt die Marktgemeinde Kremsmünster.

Es war eine Österreich-Premiere in Kremsmünster: Am 9. April 2020 gestaltete die oberösterreichische Marktgemeinde die erste Bürgermeister-Sprechstunde im Internet. Der Videostream, der über Facebook-Live vom Gemeindeamt übertragen wurde, war ein voller Erfolg: 300 Besucher waren bei der live-Übertragung dabei und konnten sich aktiv einbringen. Auch im Nachhinein wurde die Aufzeichnung von vielen angesehen.

Bürgernähe trotz Abstand

Der direkte Austausch mit der Bevölkerung ist für die Arbeit der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister unverzichtbar. Der Kremsmünsterer Ortschef, Gerhard Obernberger, hat einen Weg gefunden, um auch in der Coronakrise mit den Bürgerinnen und Bürgern zu interagieren. Alle, die die Sprechstunde live verfolgten, konnten über Facebook Fragen stellen und Wünsche oder Sorgen äußern. Der Bürgermeister antwortete sofort live. Insgesamt verzeichnete die Aktion über 1.000 Interaktionen – und das Ganze natürlich unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen.

Die Fragen der Bevölkerung drehten sich dabei um den Verkehr, Lärmschutzwände entlang der Bundesbahn, die Selbstanzeige eines Industriebetriebes wegen Manipulationen im Bereich Finanzen und Umwelt sowie die Vorgangsweise in Kremsmünster zur Bekämpfung der Corona-Krise. Auch die Öffnung des Freibades war immer wieder Thema.

Welches Medium ist geeignet?

In Coronazeiten müssen sich viele Menschen erstmals in ihrem Leben mit Techniken für Videokonferenzen etc. auseinandersetzen. Auch Behörden, die vom Bürgerkontakt leben, stehen vor der Frage, welche Medien dafür geeignet sind. So wie der Gesundheitsminister Rudolf Anschober setzt auch die Gemeinde Kremsmünster für die Sprechstunde auf das soziale Netzwerk Facebook. „Von 6.600 Kremsmünsterern haben 3.500 ein Facebook-Konto. Die Technik für eine Live-Übertragung ist einfach und kostengünstig, was der Hauptgrund für diese Wahl war“, erklärt Amtsleiter Reinhard Haider, der für die Idee und Umsetzung verantwortlich war.

Für alle, die die Fragestunde verpasst haben, wurde das aufgezeichnete Video auf der Gemeinde-Homepage veröffentlicht. Die Zahlen sprechen für den Erfolg der ersten Bürgermeister-Sprechstunde: Nach nur drei Tagen hatten über 4.000 Leute einen Sichtkontakt zum Video und ganze 2.100 Menschen haben sich die 41 Minuten mit dem Bürgermeister im Gemeindeamt nachträglich angesehen.

Erweiterung der Bürgermeister-Sprechstunde geplant

Aufgrund des breiten Interesses in der Bevölkerung steht der Termin für die nächste Live-Sprechstunde bereits fest. „Wir starten wieder am Donnerstag, 16. April, 11 Uhr, auf www.facebook.com/kremsmuenster.at. Diesmal nehme ich auch Fragen im Vorhinein entgegen. Senden Sie mir einfach ein Mail auf buergermeister(at)kremsmuenster.at mit dem Betreff Bürgermeister-Sprechstunde 16. April 2020„, kündigte Bürgermeister Obernberger an.

Zusätzlich arbeite man bereits an einer Erweiterung der Übertragungsmöglichkeiten. So könnte die Bürgermeister-Sprechstunde in Kremsmünster in Zukunft möglicherweise auch auf Instagram oder YouTube mitverfolgt werden.

Sprechstunde im Internet: Bürgermeister Gerhard Obernberger aus Kremsmünster hat auch in Zeiten des Social Distancing ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger. (Bild: Marktgemeinde Kremsmünster)