Die Bürger haben sich bei einer Befragung gegen eine Fusion der steirischen Gemeinden Bärnbach und Voitsberg entschieden. Für die beiden Bürgermeister ist dieses Ergebnis bindend. Sie streben nun nach einer größeren Fusion.
Die geplante Zusammenlegung der steirischen Bezirkshauptstadt Voitsberg mit der Nachbargemeinde Bärnbach wird nach der Bürgerbefragung nicht über die Bühne gehen. Bei der Befragung, die von 22. bis 24. November 2018 stattfand, sprachen sich die Voitsberger für einen Zusammenschluss aus, die Bärnbacher waren dagegen. Die beiden Bürgermeister hatten sich im Vorfeld klar für eine Fusion ausgesprochen.
Ortschefs wollen sich an Ergebnis halten
„Es wird keine neue Stadt geben“, so die beiden Bürgermeister Ernst Meixner (Voitsberg) und Bernd Osprian (Bärnbach). In Voitsberg haben von rund 8.500 Stimmberechtigten über 20 Prozent ihre Stimme abgegeben. 1.450 (84 Prozent) waren für den Zusammenschluss, 276 dagegen (15,9 Prozent). Meixner war mit dieser Beteiligung zu niedrig. Gegenüber der APA meint er sogar, dass er sich nur 15 Prozent Beteiligung erwartet hätte.
In Bärnbach beteiligten sich mit 40 Prozent fast doppelt so viele an der Befragung wie in Voitsberg. Von den rund 4.850 Stimmberechtigten nahmen 1.940 an der Befragung teil. 1.063 (54,8 Prozent) waren gegen die Fusion und 876 (45,2 Prozent) dafür. Bernd Osprian erklärte, dass er das nicht „gegen den Willen der Bevölkerung“ machen wolle.
2,4 bis 2,8 Millionen Euro mehr durch Fusion
Das Hauptargument der Befürworter waren die Mehreinnahmen von bis zu 1,4 Millionen Euro pro Jahr und durch die 15.000 Einwohner auch mehr Geld aus dem Finanzausgleich. Steigen würden allerdings die Organisationskosten um rund 100.000 Euro und die Sozialhilfeumlage um rund 230.000 Euro. Somit läge der finanzielle Vorteil durch die Fusion bei 2,4 bis 2,8 Millionen Euro, argumentierten die Bürgermeister.
Bürgermeister geben nicht auf
Die Kommunalpolitiker der beiden Gemeinden lassen sich durch das Ergebnis aber nicht entmutigen und wollen nun eine noch größere Fusion anstreben. Köflachs Bürgermeister Helmut Linhart, der für diese „Großhochzeit“ in Frage käme, zeigt sich in der Kleinen Zeitung nicht abgeneigt: „Man wird sich auf jeden Fall zusammensetzen und ansehen müssen, was tatsächlich machbar ist.“ Motiviert werden die Kommunalpolitiker offenbar auch davon, dass es eine deutliche Zustimmung von 63,47 Prozent gegeben hätte, hätte man die Abstimmungsergebnisse in beiden Gemeinden zusammengerechnet.