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Buchtipp: Asyl: Offenes Handbuch für Gemeinden

19.10.2015 – Die Asylquartierkrise macht vielen Gemeinden Angst. Schuld daran, sind fehlende Informationen. Das 60-seitige Handbuch trägt mit Ratschlägen, Auskünften und Erfahrungsberichten von Bürgermeistern dazu bei, Flüchtlinge erfolgreich zu integrieren.

Unwissen ist größtes Problem und meist Ursache für Konflikte. Dies ist auch beim Thema Asyl nicht anders. Dagegenwirken soll nun ein 60-seitiges Handbuch, das von Bürgermeistern für Bürgermeister verfasst wurde und Informationsdefizite bei der Wurzel packt. Das Handbuch beschäftigt sich mit allen offenen Fragen zur Flüchtlingsthematik, wie rechtliche Aspekte bei der Quartiersuche, richtige Kommunikation mit der Ortsgemeinschaft und Aufbau eines Netzwerks an Ehrenamtlichen.

Offenes Handbuch für Gemeinden

Das Handbuch „Wege aus der Asylquartierkrise“ ist als „open source“, als offene Datei, konzipiert und kann von allen Interessenten nicht nur verbreitet, sondern auch ergänzt werden. Es fasst die Ergebnisse des Alpbacher Vernetzungstreffens zusammen und versucht einen adäquaten Weg aus der Asylquartierkrise zu ebnen. Zu Beginn beschäftigt sich das Dokument damit, den Gemeindemitgliedern Asylanten nicht als Dilemma zu präsentieren, sondern als Bereicherung für die jeweilige Gemeinde. Schrittweise wird veranschaulicht, wie eine Ortschaft von Asylsuchenden profitieren und wie eine fremde Kultur erfolgreich in eine bestehende integriert werden kann. Das wichtigste Credo in diesem Prozess ist eine respektvolle Grundstimmung zu schaffen, dabei sind die Bürgermeister/innen die wichtigste Schlüsselfigur. Informieren und Kommunizieren, Schaffung einer Willkommenskultur und richtige Konfliktlösung sind nur einzelne Auszüge aus dem Zehn-Schritte-Programm.

Neun Gesprächsrunden, die mit Experten/innen geführt wurden, sollen Unsicherheiten entgegenwirken. Sie finden als zweiter großer Punkt Einzug in das Handbuch. Dabei wurde sich unter anderem mit folgenden Fragen auseinandergesetzt: Wer gilt überhaupt als Flüchtling? Wie kann die Bevölkerung in die Betreuungsarbeit eingebunden werden? Wie soll mit traumatisierten Flüchtlingen umgegangen werden? Welche Potentiale bringen die Neuankömmlinge mit?

Von Erfolgsgeschichten lernen

In manchen österreichischen Gemeinden ist die Asylproblematik kein Thema, das erst seit gestern behandelt wird. Schon seit vielen Jahren gibt es Gemeinden, die Flüchtlingen Schutz und Aufnahme gewähren. Um von diesen Erfolgsgeschichten zu lernen, wurden 17 Bürgermeister/innen ausgewählt, ihre Erfahrungen mitzuteilen. Als letzten und dritten Punkt können ihre Erkenntnisse, Erfahrungen und Empfehlungen im Handbuch nachgelesen werden, um zukünftig noch mehr erfolgreiche Geschichten zu schreiben.

Ratschläge, Wissen und Erfahrungen werden in diesem 60-seitigen Handbuch zusammengefasst. Für alle Amtskollegen/innen und Interessierte ist es unter www.alpbach.org abrufbar.

Das Handbuch gibt wertvolle Ratschläge zur Integration von Flüchtlingen in den Gemeinden und ist online kostenlos abrufbar. (Bildquelle: www.alpbach.org)