14.10.2015 – Das erste Gemeindeoberhaupt der oberösterreichischen Fusionsgemeinde Aigen-Schlägl ist Elisabeth Höfler (ÖVP). Sie setzte sich gegen ihre Konkurrentin Ingrid Groiß (SPÖ) mit 83 Prozent bei der Wahl durch. Die neue Ortschefin der fusionierten Marktgemeinde war bereits Bürgermeisterin in Schlägl.
Skeptiker überzeugen
Die Bürgermeisterwahl war für die Marktgemeinde besonders spannend, da zuvor im Mühlviertel am 1. Mai 2015 die Gemeinden Aigen und Schlägl fusionierten. „Mich freut vor allem die große Wertschätzung der Bevölkerung“, sagt Höfler. „Der Wahlausgang zeigt, dass ich alles richtig gemacht habe.“ Im Gegensatz zu Aigen ist die Gemeinde Schlägl an den Anblick eines weiblichen Gemeindeoberhaupts gewöhnt. In der Gemeinde Aigen saß zuvor ein Mann im Bürgermeisterstuhl. Und wenn es nach einigen Skeptikern geht, bedarf dies keiner Änderung.
„Der Großteil der Bevölkerung akzeptiert einen weiblichen Ortschef“, versichert Höfler. Im Zuge des Wahlkampfs wurden skeptische Stimmen immer lauter, die fusionierte Marktgemeinde brauche einen Herrn Bürgermeister. „Das Wahlergebnis hat gezeigt, dass ich bereits in Schlägl eine gute Vorarbeit geleistet habe“, erklärt die neue Amtschefin selbstbewusst. Gemeindemitglieder, die sich noch nicht mit einer Bürgermeisterin identifizieren, nimmt sie locker: „Ich habe jetzt sechs Jahre Zeit, die Skeptiker zu überzeugen.“
Mit kleinen Schritten in die Zukunft
Die Fusion der beiden Gemeinden Aigen und Schlägl war sehr gut organisiert. Auch im Nachhinein hätte die Bürgermeisterin wieder alles genauso gemacht. Jetzt will sie sich darauf konzentrieren ihre Gemeinde in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dieses Vorhaben beinhaltet unter anderem die Verbesserung der Gemeindeverwaltung und der Bürgerkommunikation. „Die Bürger müssen in einer Gemeinde immer im Mittelpunkt stehen“, sagt Höfler. Auch die heimische Wirtschaft verlangt Aufschwung, damit sich Familien nicht nur vergrößern, sondern auch neu ansiedeln.
Explizite Pläne für Großprojekte hat die Bürgermeisterin für ihre Gemeinde noch nicht. Sie setzt auf kleine Schritte. „Im Moment konzentrieren wir uns auf die Landesgartenschau 2019“, meint Höfler. Zukünftig wünscht sie sich, mehr Zeit in die Ideen und Wünsche der Gemeindemitglieder investieren zu können. „Man muss den Bürgern zuhören und auch ihre Vorstellung in neue Projekte einbauen.“
Hauptberuf: Bürgermeisterin
Elisabeth Höfler arbeitet noch bis 30. November 2015 als Assistentin bei der Wirtschaftskammer. Um sich jedoch intensiver um die Belange der 3.100-Einwohner-Gemeinde kümmern zu können, lässt sie sich ab 1. Dezember karrenzieren. „Eine große Gemeinde wie Aigen-Schlägl braucht eine Fulltime-Bürgermeisterin“, erklärt Höfler. „Es müssen schnell Entscheidungen getroffen werden, das geht nicht in der halben Zeit.“ Von dieser Entscheidung profitieren nicht nur ihre Mitarbeiter, sondern auch die Gemeindemitglieder.