Wir schaffen Heimat.
Wir gestalten Zukunft.

BILDUNG STATT EINBILDUNG. HERAUSFORDERUNGEN DER NEUEN UMWELT.

Ao. Univ.-Prof. Dr. Martin POLASCHEK
Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Wie stellen sich jungen Menschen die Umwelt in den nächsten zehn Jahren vor? Bildungsminister Martin Polaschek stellte sich dieser Frage anhand von Ecofiction-Kurzgeschichten von Jugendlichen. Wir stehen ständig durch neue Herausforderungen vor der Frage, wie es um die Bildung gestellt ist – inmitten des raschen Wandels unserer komplexen Gesellschaft.

Polaschek spricht von den großen Herausforderungen des e-Learnings in Pandemiezeiten – „doch jetzt wissen wir: Es geht. Virtuelles Arbeiten und Lernen muss auch weiterhin gehen, auch wenn uns keine Krise dazu zwingt“, so Polaschek. Die Schule habe die Aufgabe, „Meta-Skills“ wie kritisches Denken und Problemlösungskompetenz zu lehren und dabei gleichzeitig auf die individuellen Fähigkeiten der Kinder einzugehen. Die Erwartungshaltungen ändern sich, die Biografien der Kinder werden diverser und unsere Schulen brauchen das Rüstzeug, darauf einzugehen.

Aus seinem Ressort kommt ein 8-Punkte-Plan, in dem etwa die breitflächige Implementierung des digital unterstützten Lernens enthalten ist. Das sieht Polaschek als Meilenstein im Sinne einer Chancengerechtigkeit – denn es gibt viele Kinder, die nicht um die notwendige digitale Ausstattung verfügen, um entsprechende Kompetenzen zuhause erleneren zu können. Kinder müssen auch die Gefahren einer digitalen Welt kennenlernen und die Kompetenz, damit umzugehen vermittelt bekommen (Stichwort Cyber-Mobbing).

Was muss Schule nicht können? Es gibt Erwartungen, die an Schulen gesetzt werden, die sie nicht erfüllen können. „Die Schulen können nicht für alles Verantwortung übernehmen, manches bleibt Aufgabe des Elternhauses“, appelliert Polaschek. Weiters müsse man auf die Fachkräfte achten. Im Forschungsbereich darf man den Blick auf den Berufsbedarf nicht vergessen, so der Bildungsminister. Polaschek ist es ein großes Anliegen, dass der Bildungsbereich auch beim Thema Gesundheitsjobs seine Rolle spielt. Gerade im Bereich Pflege gibt es jetzt viele Änderungen und neu Ausbildungsangebote.

„Die neue Umwelt, das ist der technologische Fortschritt und die Bildungsexpansion. Die Herausforderungen und Aspekte der Klimakrise begleiten uns auch in allen Lebensbereichen intensiv und in der Berufsbildung muss den verschiedensten Transformationen Rechnung getragen werden.“ Zur Abdeckung grüner und digitaler Kompetenzen werden nicht nur in Fachschulen, sondern auch in den Pflichtschulen immer wieder neue Angebote geschaffen.

Kinder, die heuer eingeschult werden, werden um das Jahr 2080 in Pension gehen. „Es liegt an uns, zu schauen, dass wir ihnen jetzt schon ein gutes Rüstzeug für ihr Berufsleben mitgeben. Wir haben zwar keine Ahnung, wie Roboter, KI etc. ihr Leben beeinflussen werden, aber wir wissen, dass diese Menschen Bildung und Kompetenzen brauchen, lernen müssen mit Krisen umzugehen und offen zu sein für Neues“, so Polaschek.

Was tun wir mit den Kindern, die psychische Herausforderungen bewältigen müssen? Man muss behutsam Lösungswege anbieten können, und da spielt der Schulpsychologe eine wichtige Rolle.
Auch bei der Betreuung unserer Kleinsten hat uns die Corona-Pandemie gezeigt, wie wichtig diese Rolle ist. Kernpunkt der 15a-Vereinbarung ist, dass der Bund künftig statt 140 Millionen, 200 Millionen Euro pro Jahr für den Ausbau der Kinderbetreuung ausgeben wird. In Zukunft werden also viele Kinderkrippen und Kindergärten ausgebaut werden, was wichtig für die Planungssicherheit ist. Damit werden Gemeinden unterstützt, ein bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Angebot zur Verfügung zu stellen.

Kurzzusammenfassung

In seinem Impulsvortrag „Bildung statt Einbildung“ referierte Bildungsminister Martin Polaschek zu notwendigen bildungspolitischen Entscheidungen, um junge Menschen auf die Bildungs- und Arbeitswelten von morgen vorzubereiten. Die Schule habe die Aufgabe, „Meta-Skills“ wie kritisches Denken und Problemlösungskompetenz zu lehren und dabei gleichzeitig auf die individuellen Fähigkeiten der Kinder einzugehen. Gleichzeitig gibt es Erwartungen, die an Schulen gesetzt werden, die sie nicht erfüllen können. „Die Schulen können nicht für alles Verantwortung übernehmen, manches bleibt Aufgabe des Elternhauses“, so Polaschek. Mit einer Aufstockung von 140 auf 200 Millionen Euro jährlich für die Kinderbetreuung, werden Gemeinden unterstützt, ein bedarfsgerechtes und qualitativ hochwertiges Angebot zur Verfügung zu stellen.

©Erich Marschik