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Bauernhöfen neue Zwecke geben

Der Verein hilft Bauernhöfen dabei soziale Dienstleistungen anzubieten. Jetzt will Green Care direkt mit den Gemeinden an individuellen Lösungen vor Ort zusammenarbeiten.

Im Mostviertel helfen Alpakas beim Teambuilding, in Kärnten werden Kinder mithilfe von Tieren therapiert und in der Steiermark gibt es ein tierunterstütztes Alltagszentrum für ältere Menschen. All das bieten Bauernhöfe an.

Wenn es nach dem Verein Green Care Österreich geht, sind Bauernhöfe der ideale Therapieort. Dort ist das Leben entschleunigt, Leute sind im Grünen mit Kontakt zu Tieren. Dank Kooperationen mit Therapeutinnen, Institutionen und Sozialträgern können bäuerliche Betriebe solche sozialen Dienstleistungen anbieten. Der Verein schafft die notwendigen Strukturen, berät und bildet aus. Eine Zertifizierung gibt es erst nach speziellen Lehrgängen. In Österreich gibt es derzeit 43 Betriebe, die das „strenge Audit durch eine externe, unabhängige Kontrollstelle“ bestanden und die sogenannte „Green Care-Hoftafel“ bekommen haben. Vereinsobmann Robert Fitzthum erzählt, Green Care habe „jedes Jahr unzählige Anfragen und einige Hundert Beratungstermine mit interessierten Bäuerinnen und Bauern und führen dutzende Kooperationsgespräche mit Sozialträgern und Institutionen.“

Kooperation mit Gemeinden

Im nächsten Schritt sucht Green Care jetzt den direkten Kontakt zu den Gemeinden. So soll auch Aufklärungsarbeit betrieben und gezeigt werden, was für Potentiale in bäuerlichen Betrieben stecken. Der Fokus des Vereins liegt dabei auf der Gesundheitsförderung und Entlastung von pflegenden Personen. „Entsprechende Projekte wollen wir gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen, Bürgermeistern und interessierten Bäuerinnen und Bauern, dem Bedarf vor Ort angepasst, entwickeln und umsetzen“, so Fitzthum weiter.

Green Care sei laut eigenen Angaben auch ein regionaler Wirtschaftsfaktor. Grund dafür ist neben der Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Gemeindebund auch das Vorkommen im Masterplan für den ländlichen Raum der Bundesregierung. Dort werde man zwar nur einmal namentlich genannt, Green Cares Angebote würden allerdings die meisten Schwerpunkte abdecken, meint Fitzthum. Lokale Lösungen können so Arbeitsplätze schaffen und die Wertschöpfung sichern.

Bauernhof als Gesundheitsort

Green Care Österreich sieht sich auch als Präventionsmaßnahme. Durch die gesundheitlichen Angebote soll nicht kurzfristig, sondern langfristig geholfen werden. In sogenannten „Auszeithöfen“ soll zusammen mit Partnern aus dem Gesundheitsbereich das Bewusstsein für eine gesündere Lebensweise gebildet werden. So erklärt es zumindest die Geschäftsführerin Nicole Prop, die auch auf die höhere Zahl an stressbedingten Krankenständen verweist.

In Zukunft soll es auch für demenzkranke Menschen eine Betreuung am Bauernhof geben. Aufgrund der prognostizierten steigenden Zahlen bei Demenzerkrankungen, plant Green Care „Demenzbauernhöfe“. Dort soll eine „eine qualitative mehrstündige Alltagsbegleitung und Betreuung von demenzerkrankten Personen“ angeboten werden, schreibt der Verein in einer Aussendung. Das Ziel sei dabei auch eine Entlastung der pflegenden Personen.

Obmann Robert Fitzthum (r. mit Senta Bleikolm-Kargl und Nicole Prop) will die Kooperation von Green Care mit Gemeinden vorantreiben. © Green Care Österreich