29.4.2015 – Ein Drittel der im Land Salzburg lebenden Personen wurde nicht dort geboren. 14 Prozent kommen aus einem anderen Bundesland, 18 Prozent aus dem Ausland. Zahlreiche Salzburger Gemeinden mussten Flüchtlinge aufnehmen, um die Aufnahmequote des Landes zu erfüllen – sie werden vor die Herausforderungen gestellt, diese Menschen in den Gemeindealltag zu integrieren. Das Land Salzburg hat nun die Entwicklung eines Angebotskatalogs zur Verbesserung der Integration von „Fremden“ initiiert. Unter dem Motto „Die Gemeinde als Heimat für alle“ wurden gemeinsam mit der Gemeindeentwicklung Salzburg, der Erzdiözese Salzburg und dem Österreichischen Integrationsfonds Maßnahmen ins Leben gerufen, um das Zusammenleben in der Gemeinde zu fördern.
Kabarett, Vorträge und Exkursionen als Hilfsmittel
Die Angebotspalette, die im Zuge der Integrationsförderung entwickelt wurde, ist weitreichend: Sie reicht vom Kabarett mit Fritz Messner in neun Salzburger Gemeinden über Workshops, die sich speziell an Gemeindepolitiker/innen sowie -bedienstete richten, bis zu Vorträgen, interaktiven Spaziergängen und Exkursionen.
Die Spaziergänge mit interaktivem Erforschen der Gemeinde werden auf Anfrage vom Land Salzburg organisiert. Zwei Exkursionen, an denen Interessierte aus allen Salzburger Gemeinden teilnehmen können, wurden von der Salzburger Gemeindeentwicklung bereits fixiert. Am 19. Juni 2015 wird im Rahmen der Exkursion „Hilfe, Menschen sind in unsere Gemeinde geflüchtet!“ Egelsberg als Best-Practice-Beispiel für gelungene Integration in der Gemeinde besucht. Außerdem wird Altmünster in Oberösterreich vorgestellt. Die zweitägige Exkursion „Grenzenlos“ führt in die Gemeinde St. Andrä-Wördern im Tullnerfeld und findet am 29. und 30. August 2015 statt. Die Vorträge zum Thema Grundwissen der Weltregionen und darüber, wie das soziale Miteinander innerhalb der Gemeinde verbessert werden kann, richten sich an alle am Themenfeld Interessierten.
Am Welcome-Desk des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) im Integrationszentrum Salzburg erhalten Zuwanderer eine Welcome Box mit allen relevanten Informationen für den Start in Österreich. Im Rahmen der ÖIF-Initiative „Integration auf regionaler Ebene“ können diese Handbücher auch für Gemeinden individualisiert mit regionalen Anlaufstellen und Kontaktadressen erstellt werden.
Profit durch Diversität und funktionierende Integration
Besonders auf kommunaler Ebene zeigt sich im Zusammenleben die gelungene Integration von Zugezogenen. Durch die kleinteiligen Strukturen sind aber auch die Folgen von Integrationsdefiziten hier am stärksten spürbar. Der Angebotskaltalog kann eine Hilfe bei der Integration von „Zuagroasten“ in den Gemeindealltag darstellen.
Die Initiatorin Landesrätin Martina Berthold hebt die positiven Aspekte hervor, die eine funktionierende Integration in Gemeinden mit sich bringt: „Ein gelungener Zuzug, eine herzliche Willkommenskultur ist nicht immer einfach. Oft stellen die andere Kultur, Religion oder Sprache eine Hürde dar. Wenn wir aber alle die unterschiedlichen Fähigkeiten, Ideen und Erfahrungen als Stärke erkennen und sie wertschätzen beziehungsweise einbringen, dann kann Zusammenleben gut gelingen.“
Alle Infos zum Angebotskatalog zur Integrationsförderung in den Salzburger Gemeinden, den die Gemeindeentwicklung Salzburg gemeinsam mit den genannten Partnern erstellt hat, finden Sie im Folder in der links stehenden Box.