Zukunftsträchtige Initiativen wurden prämiert: Der Österreichische Gemeindebund und das Familienministerium übergaben das Zertifikat „familienfreundlichegemeinde“ an 102 Kommunen.
Das Audit „familienfreundlichegemeinde“ bietet den Gemeinden Österreichs die Möglichkeit, sich kritisch mit Fragen der Familienfreundlichkeit auseinanderzusetzen und gemeinsam mit Bürgern generationen- und bedarfsgerechte Initiativen umzusetzen. Der Österreichische Gemeindebund war im Jahre 2009 Impulsgeber, was seither folgt kann man als Erfolgsgeschichte bezeichnen: Bereits 460 österreichische Gemeinden sind Teil des Netzwerks und insgesamt 2,3 Millionen Einwohner Österreichs profitieren von den bisher gesetzten Maßnahmen.
Definition der eigenen Ziele
Im Rahmen eines Audits, also einer kritischen Selbstreflexion, wird zu Beginn der „familienfreundliche Status Quo“ ermittelt, danach wird festgehalten, wo Verbesserungsbedarf besteht und maßgeschneidert Maßnahmen erarbeitet. Diese werden dann per Gemeinderatsbeschluss verabschiedet und verbindlich innerhalb von drei Jahren umgesetzt. Spezieller Fokuspunkt ist vor allem die Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern sämtlicher Generationen.
Nach einer eingehenden Begutachtung der beschlossenen Maßnahmen durch die Zertifizierungsstelle und das Auditkuratorium wird den Gemeinden erst das Grundzertifikat, drei Jahre nach Umsetzung dann das Zertifikat als staatliches Gütezeichen vom Bundesministerium verliehen.
Erhebungen der Firma „Familie & Beruf Management GmbH“, in der zertifizierte und nicht-zertifizierte Gemeinden miteinander verglichen wurden, zeigten ein konkretes Ergebnis: Zertifizierte Kommunen legten ein höheres Bevölkerungswachstum und auch erhöhte Erwerbsquote an den Tag. Die gesetzten Maßnahmen tragen also dazu bei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gezielt zu thematisieren und in weiterer Folge Abwanderung vorzubeugen.
Die gesetzten Initiativen waren vielfältig und unter dem Gesichtspunkt verschiedener Herausforderungen: Seien es die Förderung der Ansiedlung von Familien, die Erhöhung der Attraktivität als Wirtschaftsstandort oder aber auch die Erhöhung der Lebensqualität im Allgemeinen – die gefundenen Lösungen waren genauso speziell wie die aufgetretenen Problemstellungen.
Sämtliche Vorhaben wurden von „Familie & Beruf“ begleitet und koordiniert, wodurch nicht nur stringent hohe Qualität gewährleistet werden konnte, sondern auch ein gemeindeübergreifendes Netzwerk geschaffen werden konnte.
Verleihung der Zertifikate
Am 29. November 2018 war es wieder so weit: Im Rahmen einer Abendgala in St. Wolfgang in Salzburg kamen Gemeindevertreter /innen, die zuständige Ministerin Juliane Bogner-Strauß und Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl zusammen, um gemeinsam die Implementierung vieler zukunftsweisender Initiativen zu feiern und die Übergabe der staatlichen Zertifikate gebührend zu zelebrieren. Insgesamt 102 Gemeinden wurden in ihren Bemühungen bestätigt und mit der begehrten Auszeichnung honoriert. Eine genaue Auflistung der prämierten Gemeinden entnehmen sie der nebenstehenden Liste, die zum Download bereitsteht.
Familienministerin Juliane Bogner-Strauß erklärt den Hintergrund: „Die Gemeinden leisten einen enormen Beitrag zu einem familienfreundlichen Österreich. Von gelebter Familienfreundlichkeit in der Gemeinde profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger sondern auch die lokale Wirtschaft. Vor allem aber setzen familienfreundliche Gemeinden auch ein wichtiges gesellschaftspolitisches Signal. Sie zeigen die Wichtigkeit dieses Themas auf und das über die Gemeinde- und Landesgrenzen hinweg“.
Auch Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl betont die Nachhaltigkeit der Initiative: „Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister wissen: Kinder und Familien sind die Zukunft der Gemeinde und gelebte Familienfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für die Kommunen. Von Kinderbetreuung, über Freizeitmöglichkeiten bis zum Zusammenleben aller Generationen – in allen Bereichen sind die Gemeinden gefordert, gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, die lokal richtigen und notwendigen Lösungen zu finden. Vom staatlichen Gütezeichen und dem partizipativen Prozess profitieren Gemeinde und Familien gleichermaßen.“
63 Gemeinden erhielten UNICEF-Zertifikat
Im Rahmen der Verleihung am 29. November konnten handverlesene Gemeinden auch eine zweite Anerkennung einheimsen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF verlieh an 63 Gemeinden das Zertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“ und betonte somit umso mehr, wie nachhaltig das Engagement der Kommunen Österreichs im Zusammenhang mit Kindern und Familien ist.
Informationen dazu, wie auch Ihre Gemeinde eine „familienfreundlichegemeinde“ werden kann, entnehmen sie der nebenstehenden Linkbox sowie dem Informationsfolder, der zum Download bereit steht.