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Personalia: Das jüngste Oberhaupt Tirols sitzt in Fügen

16.3.2016 – Als die Stichwahlen der Tiroler Bürgermeisterwahlen am 13. März 2016 vorbei und die Stimmen ausgezählt waren, hatte die Gemeinde Fügen plötzlich den jüngsten Bürgermeister Tirols. War der 25-jährige Dominik Mainusch beim ersten Wahlgang mit drei Stimmen noch hinter dem amtierenden Bürgermeister Walter Höllwarth platziert, bekam er bei der Stichwahl 63 Prozent der Stimmen zugesprochen.

„Es freut mich natürlich sehr, dass die Leute so ein Vertrauen in meine Liste und mich gesetzt haben. Diese Verantwortung wollen wir jetzt ganz behutsam behandeln“, meint Mainusch zum Sieg. Seine Liste „Zukunft Fügen – Team Mainusch – unabhängig. sachlich. ehrlich“ bekam beim ersten Antreten auch gleich vier der 15 Mandate zugesprochen.

Neue Art von Politik

Seinen Wahlerfolg erklärt sich der Rechtswissenschaftler durch seinen politischen Ansatz. „Meine Linie war Mut zur Veränderung und ich will eine neue Art der Politik in Fügen.“ Seine Kandidatur begründet Mainusch damit, dass er mit der Politik seines Vorgängers Walter Höllwarth sehr unzufrieden war. „Ich finde der Bürger gehört in den Mittelpunkt der Politik gestellt“, erklärt der jüngste Bürgermeister Tirols, der die generelle Unzufriedenheit auch in den vielen, bei der Wahl angetretenen Listen sieht.

Diese These wird auch dadurch untermauert, dass er von fast allen Einwohnern gewählt wurde, die im ersten Wahlgang noch den dritten Bürgermeisteranwärter Oliver Anker gewählt hatten. In den sechs Listen im Gemeinderat sieht das neue Oberhaupt Fügens eine Chance: „Ein Teil der Listen hat sicherlich den Willen, Dinge zu verändern und ich hoffe, dass das Augenmerk auf der Sache selbst liegt und nicht auf Zugehörigkeiten.“

Jung aber nicht unerfahren

Das Alter von Dominik Mainusch war auch im Wahlkampf ein Thema. „Es war ein sehr gesitteter Wahlkampf, der während der Stichwahl dann persönlicher wurde. Die Vorwürfe waren, ich sei zu jung, zu unerfahren, aber sowas muss man aushalten“, meint Mainusch dazu. Dass nicht nur sein Konkurrent und Vorgänger sein Alter zum Politikum machte, erzählt der 25-Jährige selbst. „Das Thema war natürlich da und einige Einwohner hat mein Alter verständlicherweise auch abgeschreckt, aber in vielen persönlichen Gesprächen haben die Leute dann Vertrauen gewonnen.“

Trotz seiner 25 Jahre ist Dominik Mainusch kein Neuling auf der politischen Bühne. Seit 2010 ist er Mitglied der ÖVP und in der JVP tätig. In den folgenden Jahren war er dann auch Orts- und Bezirksobmann der JVP und wurde 2015 zum stellvertretenden Ortsparteiobmann in Fügen gewählt.

Der Verkehr, das Schloss und eine Seilbahn

Eine Vorstellung von dem, was er als neuer Bürgermeister machen will, hat Mainusch auch schon. „Als erstes wird es einen Kassasturz und eine Aufklärung über die budgetären Verhältnisse der Gemeinde geben. Dann werden dementsprechend Schlüsse gezogen.“ Die Aufgaben danach, sind für ihn ganz klar. Der Verkehr sei ein großes Thema, da es eine massive Belastung sei, für die man eine langfristige und nachhaltige Lösung finden müsse.

„Es muss zudem auch eine Dorfkernbelebung stattfinden. In der vorigen Periode kam es schon zu einem Ankauf des Schlosses, da bietet sich, nach einer Umgestaltung die Möglichkeit auf eine höhere Frequenz“, beschreibt Mainusch die Lage. Bei dem erwähnten Schloss handelt es sich um die Bubenburg, einem früheren Wohnheim für schwererziehbare Jungen.

Eine weitere Problematik stellt für Mainusch die Spieljochbahn da, die auch saniert werden muüsste, um wettbewerbstauglich bleiben zu können. Da so etwas aber mit sehr hohen Kosten verbunden ist, steht für ihn die Frage der Finanzierbarkeit im Vordergrund.

Gerichtsjahr für Bürgermeisteramt unterbrochen

Studiert hat Dominik Mainusch Rechtswissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Seinen Magister bekam er 2015 und begann gleich mit dem Gerichtsjahr, das er dann für den Zivildienst unterbrechen musste. Auf die Frage, wie sich das Bürgermeisteramt mit dem Gerichtsjahr vereinbaren liese, meint Mainusch: „So wie ich das Bürgermeisteramt führen möchte, lässt sich das zeitlich gar nicht vereinbaren. Ich bin jetzt hauptberuflich Bürgermeister.“

„Ich sehe das Bürgermeisteramt als Vollzeitjob“, erklärt Dominik Mainusch seine Berufsvorstellung. © Roman Potykanowicz