19.7.2017 – Der Gemeinderat wählte am 9. Juli 1999 Johann Nagl mit großer Mehrheit (16 von 19 möglichen Stimmen) zum Bürgermeister der niederösterreichischen Gemeinde Zöbern. Ein Jahr später bei der regulären Wahl gewann er sogar einstimmig. Und am 9. Juli 2017 – genau 18 Jahre später – tritt Nagl seinen Rücktritt an. Vizebürgermeister Manfred Vollnhofer übernimmt vorerst die Amtsgeschäfte.
Anfänge in der Landwirtschaft
Nach der Pflichtschule machte der jetzige Altbürgermeister eine Ausbildung zum land- und forstwirtschaftlichen Facharbeiter in Warth. Nachdem sein älterer Bruder die elterliche Landwirtschaft übernahm, entschied er sich einen kaufmännischen Umschulungskurs zu besuchen. Danach war er zwei Jahre für die Raiffeisenbank in Gloggnitz tätig, bevor er 1974 als Gemeindesekretär in Zöbern angelobt wurde. Das Ziel, Bürgermeister der Gemeinde zu werden, entwickelte sich erst im Laufe der Zeit. 16 Jahre später war Nagl im Gemeinderat tätig, bis er dann 1995 Vizebürgermeister wurde und 1999 die Wahl zum Bürgermeister für sich entschied.
Aktiv in der Kirche und als Feldfruchtberichterstatter
Bevor Nagl allerdings Bürgermeister des 1.434-Einwohner-Ortes wurde, war er im Pfarrgemeinderat aktiv. Da er ein sehr engagiertes Mitglied der Gemeinde war, das regelmäßig den Gottesdienst aufsuchte, bot ihm der Pfarrer einen Posten in der Kirche an. Dieser reichte vom Kommunionsspender bis zur Position des stellvertretenden Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates. Nicht nur die Kirche konnte von Nagls Einsatz profitieren, auch die Freiwillige Feuerwehr im Ort schätzt seine langjährige Mitgliedschaft.
Neben seiner Tätigkeit als Bürgermeister ist er auch als Feldfruchtberichterstatter für die Statistik Austria im Einsatz. In der Wachstumsperiode von Mai bis Oktober übermittelt er Daten zur Vegetation, Wachstumsstand der Ernte und, ob größere Ernteausfälle zu erwarten sind.
Die Zukunft der Gemeinde
Die Neu- bzw. Ergänzungswahlen finden am 21. Juli 2017 statt. Auf die Frage, wer denn sein Nachfolger werden könnte, gibt sich der Bürgermeister bedeckt. Alfred Brandstetter, derzeit geschäftsführender Gemeinderat, stehe für die Wahl zur Verfügung. Doch Weiteres wollte er bis zur endgültigen Wahl nicht preisgeben.
Die Entscheidung, dieses Amt zurückzulegen, sei aus unterschiedlichen Gründen gefallen, wie er erklärt: „An sich hatte ich ja schon einige Zeit vor aufzuhören. Es ist so, dass viele meiner Freunde mittlerweile in Pension sind und das auch ein Grund war, warum ich zu dem Entschluss gekommen bin.“ Die Familie soll wieder stärker in den Fokus rücken, immerhin war er seit 1990 Teil des Zöberner Gemeinderats und auch sonst war er ein sehr engagierter Bürger. „Außerdem ist die Gemeinde derzeit in einer sehr guten Lage und da kann man einen reibungslosen Übergang vollziehen!“